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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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abstraktes Kunstwerk aus.
    »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt«, flötete sie und setzte sich wieder. Nachdem meine Tasse gefüllt war, nahm ich ihr gegenüber Platz.
    »Und, was liegt heute so an?«, erkundigte ich mich.
    »Nicht viel. Wenn du in die Firma fährst, werde ich mich mal ein bisschen in der Umgebung umsehen. In meinem Reiseführer steht nämlich, dass Notting Hill bekannt ist, für seine Second-Hand-Shops und die ausgefallenen Flohmärkte.
    »Du würdest dir gebrauchte Klamotten kaufen?«, entgegnete ich ungläubig.
    »Warum nicht? Solange es sich um Designer-Kleidung handelt.«
    »Du verblüffst mich immer wieder aufs Neue«, bemerkte ich und nahm einen Schluck Kaffee.
    »Ach, ehe ich es vergesse: Dein Schwarm ist hier«, sagte sie nebenbei.
    »Mein Schwarm?«, echote ich irritiert. Ich hatte keine Ahnung, was sie damit schon wieder meinte.
    »Sebastian ist hier«, klärte sie mich auf. Sofort wirbelte ich erschrocken herum und verschüttete dabei eine Ladung Kaffee auf dem Tisch. Sebastian war jedoch nicht zu sehen.
    »Verarschst du mich?«, fragte ich leicht ungehalten und wischte mit einer Serviette die Kaffeepfütze auf.
    »Ich meine doch nicht, dass er hier im Haus ist«, erklärte Molly und schüttelte den Kopf, als könne sie nicht fassen, wie dämlich ich war. »Er ist im Nachbarhaus«, verriet sie und deutete mit dem Finger nach draußen.
    Ich stand auf und lehnte mich über das Spülbecken, um einen besseren Blick auf die Straße und den Eingang des Nachbarhauses zu erhaschen. Tatsächlich erkannte ich den Audi am Straßenrand, mit dem er uns vom Flughafen abgeholt hatte und mit dem wir in den Club gefahren waren.
    Molly hatte also nicht gelogen. Sebastian war anscheinend wirklich hier, aber was tat er im Haus nebenan?
    »Was will er denn dort?«, fragte ich sie, auch wenn mir klar war, dass sie wahrscheinlich selbst keine Ahnung hatte.
    »Ich nehme an, Sebastian hat den zweiten Kandidaten vom Flughafen abgeholt. Hat er gestern nicht etwas davon gesagt, dass noch ein Mitarbeiter aus Amerika in dem Haus nebenan einzieht?«
    »Stimmt, jetzt wo du es sagst, erinnere ich mich«, fiel es mir wieder ein. Sebastian hatte tatsächlich etwas in der Richtung erwähnt. »Hast du ihn oder sie gesehen?«
    »Nein, leider nicht. Ich habe nur Sebastian erkannt, als ich meine Tasse abgespült habe. Er hat Koffer aus dem Wagen geholt und ins Haus geschleppt. Wenn ich aber nach dem Gepäck gehe, müsste es sich um eine Frau handeln«, bemerkte sie.
    »Und wieso denkst du das?«, hakte ich nach.
    »Nun ja, falls es ein Mann sein sollte, hat er entweder keinen Geschmack oder ist schwul. Die Koffer und Reisetaschen waren nämlich alle grell pink. Ich schüttelte mich bei dem Gedanken an diese Farbe. Ich verabscheute Pink, Rosa und all die anderen Tussi-Farben, die es so gab.
    Außerdem konnte ich Pink mittlerweile nicht mehr sehen, denn Anabel hatte auch ein Faible für diese Farbe und trug nicht selten Kleidung in diversen Pink-Variationen.
    »Ich würde zu gerne wissen, ob ich die Frau kenne. Unsere Niederlassung in New York ist zwar ganz schön groß, aber ich werde sie doch sicher einmal gesehen haben«, sagte ich nachdenklich.
    »Lass uns einfach rübergehen und sie Willkommen heißen. Schließlich sind wir doch gute Nachbarn, oder?«, schlug sie grinsend vor. Die Idee war gar nicht schlecht, wie ich zugeben musste.
    »Schenkt man nicht immer etwas, wenn jemand einzieht?« Ich erinnerte mich vage daran, dass man neuen Nachbarn ein Geschenk mitbrachte, nur wusste ich nicht mehr, was es war. Molly öffnete die Schränke und durchsuchte sie.
    »Ha, da haben wir doch schon etwas«, kicherte sie und hielt eine Dose in die Höhe.
    »Tomatensuppe? Ist das dein ernst?«
    »Wir suchen einfach noch ein paar Sachen zusammen und packen es in diesen Korb«, schlug sie vor und leerte den Obstkorb, den man uns freundlicherweise bereitgestellt hatte.
     
    Zehn Minuten später standen wir vor der grünen Tür des Nachbarhauses. Molly hielt stolz den gefüllten Korb in der Hand und drückte auf die Klingel. Ich warf einen unsicheren Blick auf den Inhalt des Korbes, den Molly zusammengestellt hatte. Sie war durchs ganze Haus gerannt und hatte alles, was sie finden konnte hineingeworfen.
    Jetzt war neben der Dose Tomatensuppe und zwei grünen Äpfeln auch noch eine Salami, ein Päckchen Zahnstocher, eine Tüte Chips, Duschgel, Zahnpasta, Abflussfrei und eine kleine Flasche Mundwasser dazugekommen.
    »Wirkt dieser Korb nicht ein

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