Plötzlich verliebt (German Edition)
Angaben, wie Wohnfläche, Grundstücksfläche und Ausstattung.
»Was ist das?«, wollte ich wissen und hätte mich im nächsten Augenblick am liebsten geohrfeigt. Emma musste mich jetzt für komplett dämlich halten.
»Wenn du in Zukunft angelernt wirst, um selbst in den Handel mit Immobilien einzusteigen, musst du mit allen Unterlagen vertraut sein. Auf der Rückseite des Objektes findest du die Angaben über Verkaufspreis und Provision. Ich habe dir auch die firmeneigenen Richtlinien abgeheftet«, bemerkte sie.
»In den Handel mit Immobilien?«, wiederholte ich verdattert.
»Du hast doch in deiner Mail erwähnt, dass du lieber im Immobilienhandel tätig wärst?«, fragte sie jetzt doch ein wenig verunsichert.
Ich erinnerte mich nur zu gut, was ich diesbezüglich geschrieben hatte: Außerdem würde ich gerne selbst Objekte verkaufen, muss aber stattdessen hier sitzen und Unterlagen für Schulungen kopieren. Gott, ist mir das peinlich. Unser Kaffee wurde serviert. Ich griff sofort nach der Tasse, um einen Schluck zu nehmen.
»Und jetzt werde ich in London diesbezüglich eingearbeitet?«, erkundigte ich mich vorsichtig.
»Ganz genau«, bestätigte Emma.
»Warum?« Ich konnte mir diese Frage nicht verkneifen, weil ich einfach nicht verstand, was hier los war. Ich schrieb aus Jux eine E-Mail, die ich nie vorgehabt hatte, zu verschicken. Durch ein Missgeschick hatte ich es doch getan und anstatt einer Abmahnung oder Kündigung, erhielt ich nun endlich die Aufgabe bei BCRES, für die ich mich vor fünf Jahren beworben hatte.
»Ich habe dir doch bereits erklärt, dass ich meine Order von ganz oben erhalten habe, was das betrifft«, sagte Emma.
Stirnrunzelnd überlegte ich, was wohl der Grund dafür sein konnte. Ich kannte niemanden, der sich in einer höheren Position bei BCRES befand. Und erst recht nicht in London. Wieso bot man mir auf einmal eine solche Chance an?
»Ich werde also hier in London zur Maklerin ausgebildet? Was geschieht, wenn ich nach den sechs Monaten wieder zurück nach New York gehe?«
»Wenn du dich hier bewährst, stehen dir alle Türen offen. Natürlich kannst du auch in dein ursprüngliches Tätigkeitsfeld zurück, falls dir die Arbeit als Makler doch nicht zusagen sollte«, beteuerte sie.
»Und Anabel? Wird sie hier in London die gleiche Ausbildung erhalten?«, erkundigte ich mich. Ich besaß zwar, wie Emma mir versichert hatte, ein eigenes Büro, aber das bedeutete nicht unweigerlich, dass ich Anabel nicht zu Gesicht bekommen würde.
»Was Mrs. Freemann angeht, so wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Wie es aber scheint, wird auch sie im Immobilienhandel tätig werden. Dies wird sich erst nächste Woche zeigen«, antwortete sie knapp.
Ich hätte zwar zu gerne gewusst, was genau sie damit meinte, wagte mich aber nicht noch einmal nachzuhaken. Emma wechselte schnell das Thema um die Stimmung wieder etwas aufzulockern und fragte mich über New York aus. Ich erfuhr, dass sie selbst schon einige Male dort gewesen war und die Stadt umwerfend fand.
Wir unterhielten uns so angeregt, dass ich völlig die Zeit vergaß. Ich warf einen verstohlenen Blick auf meine Armbanduhr, als Emma gerade damit beschäftigt war, Zucker in ihren Kaffee zu löffeln.
Mir blieb fast das Herz stehen, als ich erkannte, dass es bereits nach 16.30 Uhr war. Die Fahrt zu unserem Haus würde in der Rush-Hour bestimmt 30 Minuten dauern und in weniger als zweieinhalb Stunden würde Sebastian schon vor der Tür stehen, um mich abzuholen.
Zum Glück nahm Emma mir die Entscheidung ab, unser Gespräch beenden zu müssen, nachdem sie selbst auf ihre Uhr gesehen hatte.
»Gütiger Gott, ist es wirklich schon so spät? Megan, bitte sei mir nicht böse, aber ich muss mich leider verabschieden. Ich habe noch ein Meeting mit Mr. Blake und bin schon viel zu spät dran«, erklärte sie gehetzt und stand auf.
»Kein Problem«, sagte ich und atmete innerlich auf.
»Wir sehen uns dann am Montag«, verabschiedete Emma sich und reichte mir die Hand.
»Ja, bis Montag und vielen Dank«, entgegnete ich und sie rauschte davon. Jetzt erst begriff ich, was sie da eben gesagt hatte. Sie hatte noch ein Meeting mit Mr. Blake, dem Obermacker von BCRES.
Ich nahm meine Handtasche von der Stuhllehne und verließ die Cafeteria. Als ich darauf wartete, dass der Aufzug ankam, fragte ich mich, ob ich Logan Blake einmal persönlich zu Gesicht bekommen würde, während ich in London war.
Als ich durch die Drehtür ins Freie trat,
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