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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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falls ich dich überrumpelt haben sollte, aber als ich dich da im Schein des Parlamentes stehen sah, konnte ich nicht anders, als dich zu küssen«, gestand er.
    »Ist … ist schon ok«, war alles, was ich herausbrachte. Jetzt stand ich da und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Irgendwie peinlich, wenn man bedachte, dass ich fast 30 Jahre alt war und immerhin schon eine gewisse Routine hatte, was Bekanntschaften anging.
    Ich denke, egal wie alt man ist, wenn man sich frisch verliebt, ist es immer wieder das gleiche Gefühl. Ob man nun ein Teenager von 15 Jahren ist oder die sechzigjährige Großmutter. Schmetterlinge flattern im Bauch umher und die Hormone spielen völlig verrückt.
    Moment mal, über was grübelte ich da eigentlich nach? Verliebt? Ich doch nicht! Oder vielleicht doch? War ich wirklich der Ansicht, dass ich mich in Sebastian verliebt hatte?
    Halt! Stop! Ja war ich denn noch ganz bei Trost? Ich kannte ihn doch erst seit gestern und machte mir schon solche unsinnigen Gedanken?
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«, erkundigte sich Sebastian.
    »Wenn ich das wüsste«, murmelte ich geistesabwesend. Schlagartig verhärteten sich seine Züge. Er wirkte mit einem Mal sehr ernst, fast abweisend. »Komm, es wird Zeit, dass ich dich nach Hause bringe. Es ist schon spät«, bemerkte er und die Kälte in seiner Stimme verursachte mir eine Gänsehaut.
    Was war denn auf einmal los mit ihm? Es schien, als sei die Stimmung von einem auf den anderen Moment gekippt.
    Hatte ich vielleicht etwas Falsches gesagt und ihn unbewusst damit verletzt? Ich hätte ihn am liebsten am Arm gepackt, zu mir gezogen und ihn noch einmal geküsst, doch dazu hatte ich nicht den Mut. Also fügte ich mich und wir liefen zurück zum Wagen.

Kapitel 16
     
     
    »Er hat dich geküsst? Das ist doch wunderbar«, sagte Molly, zog ein Taschentuch aus der Box und reichte es mir.
    »Nein, ist es nicht«, schniefte ich.
    »Ja aber warum denn nicht? Weshalb heulst du denn jetzt?«
    »Weil … weil … weil ich glaube, dass er es bereut«, krächzte ich und schnäuzte mich lautstark.
    »Und wie kommst du auf diese absurde Idee?«, fragte sie neugierig.
    »Ich weiß nicht. Es ist so ein Gefühl. Nach unserem Kuss hat er mich zum Wagen gebracht und nach Hause gefahren.«
    »Na und?«
    »Er hat gesagt, er sei die nächsten Tage sehr beschäftigt und dass er wahrscheinlich keine Zeit hätte. Das ist doch der beste Beweis, dass der Kuss ihm peinlich ist und er jetzt Abstand nehmen will«, erklärte ich traurig.
    »Aber Meg, dass er keine Zeit für dich hat, bedeutet nicht, dass er dir aus dem Weg geht«, widersprach sie.
    »Tut es sehr wohl«, bestand ich trotzig auf meiner Vermutung.
    »Warte doch einfach ab, bis er sich wieder meldet. Ich wette, er ruft dich morgen schon an.« Ich schnaubte und dabei bildete sich eine Rotzblase, die sich beängstigend groß aufblähte und schließlich mit einem leisen "Plopp" platzte. Molly reichte mir kichernd ein frisches Taschentuch.
    »Wie war eigentlich dein Abend?«, erkundigte ich mich schniefend. Ich hatte völlig vergessen, Molly danach zu fragen.
    »Ganz nett«, sagte sie fast beiläufig und seufzte.
    »Das bedeutet was?« Ich warf einen Blick auf die Uhr. Molly war heute im Movida-Club gewesen und hatte sich dort mit diesem Bob getroffen, den sie kennengelernt hatte. Normalerweise hing meine Freundin bis in die frühen Morgenstunden in solchen Clubs ab. Jetzt aber war es gerade einmal kurz vor Mitternacht und ich fragte mich, warum sie schon so früh zu Hause war.
    »Bob konnte nicht lange bleiben, weil er morgen einen wichtigen Gig hat«, erklärte sie.
    »Einen Gig?«, wiederholte ich fragend.
    »Ja, er ist Gitarrist in einer Band«, sagte sie knapp. Sofort sah ich einen langhaarigen Typen vor meinem geistigen Auge, der zusammen mit den anderen Bandmitgliedern Hotelzimmer auseinandernahm und zu regelmäßigem Drogenkonsum neigte.
    »Aber ihr trefft euch wieder, oder?« Jetzt hellte sich Mollys Gesicht auf und ihre Augen begannen förmlich zu leuchten.
    »Ja, selbstverständlich. Er will heute Abend mit mir essen gehen und in den kommenden Tagen wird er mir London zeigen. Natürlich erst, wenn deine freien Tage vorüber sind und du wieder arbeiten musst«, entgegnete sie.
    »Das ist toll«, murmelte ich und musste unweigerlich an Kings Cross denken und daran, wie viel Spaß es gemacht hatte, mit Sebastian dorthin zu fahren. Molly bemerkte meinen schlagartigen Stimmungswechsel.
    »Ich schlage vor, du

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