Plötzlich verliebt (German Edition)
sich.
»Gute Idee«, grinste ich und zog die zwei Flaschen Rotwein aus einer Einkaufstasche, die ich heute in einem kleinen Weinladen gekauft hatte.
»Wirst du Sebastian anrufen oder wartest du, bis er sich bei dir meldet?«, erkundigte sich Molly, als ich ihr ein gefülltes Glas reichte. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mir darüber noch keinerlei Gedanken gemacht.
»Keine Ahnung«, erwiderte ich deshalb. Molly nahm einen großen Schluck Wein und stelle das Glas vor sich auf den Tisch.
»Ich würde abwarten, bis Sebastian sich meldet«, erklärte sie. »Sicher wird es nicht lange dauern, bis er sich erkundigt, ob du die Blumen erhalten hast. War denn eigentlich keine Karte dabei?« Ich schüttelte den Kopf, warf aber zur Sicherheit noch einmal einen raschen Blick auf den Strauß.
»Nein, keine Nachricht«, entgegnete ich.
»Naja, wozu auch. Wer sonst sollte dir hier Blumen schicken?«, dachte sie laut nach. Verträumt sah ich aus dem Küchenfenster und nickte zustimmend. Draußen dämmerte es bereits. Molly räusperte sich.
»Soll ich Bob absagen?«, fragte sie leise. Ich sah meine Freundin verwirrt an, dann erinnerte ich mich wieder, dass sie ja heute mit ihm essen gehen wollte.
»Quatsch, wieso solltest du das denn tun?«
»Damit du nicht allein hier rumhängen musst«, antwortete sie und musterte mich eindringlich.
»Mir geht es sehr gut«, versicherte ich ihr mit einem kurzen Seitenblick auf den Blumenstrauß. »Geh du nur mit deinem Bob aus und amüsier dich. Wahrscheinlich wird Sebastian sich irgendwann melden und dann hänge ich sicher stundenlang am Telefon und hätte sowieso keine Zeit für dich.«
»Na gut«, entgegnete sie lächelnd und ich konnte sehen, wie erleichtert sie war. »Ich gehe jetzt unter die Dusche und werde anschließend mein neues Kleid anziehen«, erklärte sie strahlend.
»Deinem Bob werden mit Sicherheit die Augen aus dem Kopf fallen, wenn er dich darin sieht«, sagte ich. Ich hatte zwar keine Ahnung, von welchem ihrer neuen Designer-Kleider sie gerade sprach, aber das war auch nicht wichtig, denn sie waren alle wunderschön.
Molly warf mir einen dankbaren Blick zu und ging nach oben. Ich nahm mein Glas Rotwein und schlenderte ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch fallen ließ und den Fernseher einschaltete.
Wenn Molly aus dem Haus war, würde ich mir ein Bad gönnen und anschließend überlegen, ob ich Sebastian nicht vielleicht doch anrufen und für die Blumen danken sollte. Vorausgesetzt, er hatte sich bis dahin noch nicht selbst gemeldet.
Es war kurz nach 21 Uhr. Ich lümmelte, nur in ein Handtuch gewickelt auf dem Sofa und sah mir eine Reportage über schottische Highland-Rinder an. Dabei starrte ich immer wieder auf das vor mir liegende Handy, als könne ich es mental dazu zwingen, gleich zu klingeln.
Ob Sebastian sich heute noch melden würde? Kaum hatte ich mir diese Frage in Gedanken gestellt, klingelte es an der Tür. Grundgütiger war er das etwa? Ich sprang auf. Daran, dass er persönlich vorbeikommen könnte, hatte ich gar nicht gedacht. Hektisch rannte ich zur Treppe und sah unentschlossen nach oben. Um mir etwas anzuziehen, war nicht genügend Zeit.
Es klingelte erneut, nun um einiges energischer. Panisch warf ich einen Blick in den Garderobenspiegel und versuchte vergeblich, meine nassen Haare in Form zu bringen.
»Augenblick noch«, schrie ich und überprüfte, ob mein Handtuch auch festsaß. Nicht auszudenken, wenn ich die Tür öffnen und das gute Stück zu Boden rutschen würde. Aus dem ungeduldigen Klingeln wurde jetzt plötzlich eine Dauerbeschallung.
»Ich bin ja schon da«, brüllte ich und hetzte zur Tür. Dort blieb ich kurz stehen und atmete noch einmal tief durch. Anschließend öffnete ich schwungvoll und setzte das reizvollste Lächeln auf, das ich zustande brachte, welches unverzüglich erstarb, als mein Blick auf Ryan fiel.
»Was … was willst du denn hier?« Er breitete lächelnd die Arme aus. Sofort wich ich einen Schritt zurück und sah meinen Exfreund finster an.
»Megan, ich habe dich so unglaublich vermisst«, hauchte er. »Seit du Schluss gemacht hast, bin ich nur noch planlos herumgelaufen und habe permanent dummes Zeug geredet.«
»Daran hat sich bis heute anscheinend nicht viel geändert«, gab ich trocken zurück. Er lachte amüsiert, schob sich an mir vorbei und ging ins Haus. »Ich kann mich nicht erinnern, dich hereingebeten zu haben«, zischte ich böse. Er machte Anstalten mich zu umarmen, doch ich hob warnend
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