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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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den Finger.
    »Wag es nicht, oder du sprichst bald einige Oktaven höher«, sagte ich drohend. Ryan hielt inne, aber sofort war da wieder das schelmische Grinsen, dass ich einst so unwiderstehlich gefunden hatte.
    Stirnrunzelnd musterte ich ihn. Was daran hatte mir eigentlich gefallen? So, wie mein Ex jetzt vor mir stand, machte er mehr den Eindruck eines debil grinsenden Schwachkopfes.
    »Gib mir doch wenigstens die Chance, alles zu erklären. Ich bin extra nach London geflogen, um dich zu sehen. Meinst du nicht, es ist nur fair, wenn du dir anhörst, was ich zu sagen habe?«
    »Fair? Ausgerechnet du nimmst dieses Wort in den Mund?«, bemerkte ich kopfschüttelnd.
    »Bitte Megan!«, flüsterte er und sah mich aus traurigen Augen an. Ich seufzte, trat zur Seite und bat Ryan mit einer schwungvollen Handbewegung in die Küche.
    »Setz dich, ich ziehe mir nur schnell etwas über«, informierte ich ihn.
    »Aber weshalb denn? Wegen mir musst du dir nichts anziehen. Ich finde das sehr aufreizend«, teilte er mir mit und grinste anzüglich.
    »Lass das, oder du kannst gleich wieder gehen«, brachte ich wütend hervor. »Schenk dir ein Glas Wein ein, während ich mich umziehe«, wies ich ihn an und deutete auf die offene Flasche. »Gläser findest du im Schrank, und wenn ich zurückkomme, werden wir diese ganze Beziehungs-Farce, ein für alle Mal klären.« Ich drehte mich um und stapfte die Treppe nach oben, wobei mir bewusst war, dass Ryan mir nachsah.
    Wie sehr hätte ich mir gewünscht, Molly wäre hier gewesen. Sie hätte sich nicht von seinen traurigen Augen beeindrucken lassen, sondern Ryan die Meinung gesagt und ihn anschließend aus dem Haus geworfen. Warum konnte ich nicht auch so knallhart sein, wie meine beste Freundin?
    Ich zog die erstbesten Klamotten aus dem Schrank, die ich zwischen die Finger bekam. Ein zitronengelbes Top und eine kurze, graue Hose. Es gelang mir kaum, einen klaren Gedanken zu fassen und ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Fakt war, dass ich Ryan loswerden musste. Er hatte nichts mehr in meinem Leben zu suchen.
    Ich musste ihm ein für allemal begreiflich machen, dass ich ihm nicht verzeihen würde und dass er sich die Mühe sparen konnte, mir überallhin zu folgen.
    Ich band mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz und eilte dann wieder nach unten.
    Ryan lehnte, mit dem Glas Rotwein in der Hand an der Spüle und beobachtete, wie ich die Treppe herunterkam. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er zaghaft.
    »Gefallen dir die Rosen?«, wollte er wissen und nickte mit dem Kinn auf die Blumen. Ich hielt ruckartig in der Bewegung inne und starrte ihn an. Was faselte er denn da?
    »Die sind von dir?«, fragte ich leise. Bitte, bitte sag nein , hörte ich mich in Gedanken rufen.
    »Natürlich, von wem denn sonst?«, bemerkte er, als wäre es undenkbar, dass sich außer ihm noch jemand für mich interessieren könnte.
    Die Enttäuschung darüber, dass die Blumen nun doch nicht von Sebastian waren, legte sich wie ein schwerer Stein auf meine Brust. Ryan bemerkte meine plötzliche, gedrückte Stimmung und machte einige Schritte auf mich zu.
    »Was ist los?«, wollte er wissen.
    »Ach, schon gut«, erwiderte ich leichthin und verdrängte den Gedanken an Sebastian. »Lass uns reden«, fügte ich hinzu und deutete auf die Stühle am Küchentisch.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne stehen bleiben«, bat Ryan. Ich zuckte mit den Schultern. Meinetwegen kannst du auch kopfüber von der Decke hängen , dachte ich und setzte mich.
    »Dann lass mal hören, was du mir zu sagen hast.« Ich machte eine auffordernde Handbewegung und wartete gespannt, was Ryan mir jetzt wieder für einen Bären aufbinden würde. Er lehnte sich lässig gegen den Küchenschrank und rieb sich aufgeregt über die Stirn.
    »Ja, also ich wollte sagen … ich … das alles, was geschehen ist … es war ...«, begann er zu stammeln. Ich hob die Hand und er verstummte.
    »Hör auf herumzustottern und sag mir einfach, was du willst«, schnaubte ich. Er nickte und holte tief Luft.
    »Ich möchte, dass du mir verzeihst, was geschehen ist und dass wir noch einmal ganz von vorne anfangen«, sagte er schließlich mit fester Stimme. In mir wallte wieder die Wut auf, wie immer, wenn ich daran dachte, was er mir angetan hatte.
    Ich antwortete nicht sofort, sondern ließ mir genügend Zeit, um mich etwas zu beruhigen. Mit Ryan zu streiten, war sinnlos. Ich musste ihm in einem sehr sachlich geführten Gespräch

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