Plötzlich verliebt (German Edition)
hier oben? Die Haustür war offen und da bin ich … « Sebastian verstummte schlagartig, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Sein Blick ruhte kurz auf mir, dann huschte er zum Bad, aus dem gerade Ryan ins Zimmer getreten war.
»Wer ist das?«, fragte Ryan argwöhnisch. Sebastian sah ungläubig von mir zu meinem Exfreund und schüttelte kaum merklich den Kopf. In seinen Augen konnte ich deutlich die Enttäuschung erkennen, mit der er zu kämpfen hatte. Ich stand wie versteinert da und brachte kein Wort über die Lippen.
»Süße, ich will wissen, wer das ist?«, wiederholte Ryan seine Frage und deutete vorwurfsvoll mit dem Finger auf Sebastian. Der schenkte Ryan jedoch keinerlei Beachtung, sondern blickte mir tief in die Augen, als suche er dort nach einer Erklärung für all das hier.
»Sebastian, es ist ...«, begann ich stotternd, wusste aber nicht, wie ich die Situation hier erklären sollte. Sebastian hob die Hand.
»Du bist nicht verpflichtet, mir etwas zu erklären, Meg«, sagte er mit einem Blick auf Ryan. »Es war mein Fehler, dass ich einfach so hereingeplatzt bin. Bitte verzeiht die Störung«, entschuldigte er sich und ging. Wie versteinert beobachtete ich, wie seine Gestalt im Flur verschwand.
»Sebastian«, schrie ich und rannte ihm nach, doch als ich die Treppe erreichte, knallte unten schon die Haustür ins Schloss und kurz darauf hörte ich den Motor des Audis aufheulen.
»Ich will jetzt wissen, wer das war!«, meldete sich Ryan dicht hinter mir. Ich wirbelte herum, holte aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
»Zieh dich an und verschwinde. Du hast eine Minute Zeit. Danach rufe ich die Polizei.«
Kapitel 18
Es war 2:45 Uhr, als Molly nach Hause kam. Ich saß in der Küche, das Handy sowie zwei leere Flaschen Wein vor mir auf dem Küchentisch liegend und starrte Löcher in die Wand. In der Hand hielt ich eine Flasche "Johnnie Walker Blue", die ich in einem der Schränke gefunden hatte. Das Zeug schmeckte gar nicht so schlecht und wurde mit jedem Schluck besser.
Der ganze Fußboden war mit Rosenblüten bedeckt. Den Blumenstrauß in seine Einzelteile zu zerlegen, hatte mich lediglich ein paar Minuten gekostet.
»Ach du liebe Zeit, was ist denn hier los?«, rief Molly entsetzt und schlug sich die Hand vor den Mund.
»Allesch in beschter Ordnung«, lallte ich und setzte die Flasche erneut an die Lippen. Sofort war meine Freundin bei mir und riss mir den Whiskey aus der Hand. Ich wollte protestieren und mir mein Baby zurückerobern, verlor aber stattdessen das Gleichgewicht und fiel vom Stuhl.
»Was ist denn passiert, Meg?«, wollte Molly wissen, während sie vergeblich versuchte, mir aufzuhelfen. Ich hielt mich laut kichernd am Tischbein fest und machte ihren Versuch damit zunichte.
»Hier unten ischt es schooo schön«, erklärte ich grinsend und machte Anstalten, mich auf die Seite zu legen, um ein Nickerchen zu machen. Doch kaum hatte ich die Augen geschlossen, drehte sich alles und ich riss sie erschrocken auf.
»Meg, Alkohol ist doch keine Lösung. Er gibt dir nur vorübergehend ein gutes Gefühl«, teilte mir meine beste Freundin mit.
»Nur, wenn ich aufhöre tschu trinken«, lallte ich und versuchte die Flasche wieder zurückzuerobern.
»Lass dass«, zischte Molly und schlug mir auf die Finger.
»Molly, dasch ischt nischt gut«, erklärte ich ernst.
»Was ist nicht gut?«, fragte sie verwirrt.
»Dasch sisch die ganze Küsche dreht«, erklärte ich und richtete mich schwankend auf.
»Ist dir etwa schlecht?«, wollte sie wissen und trat angewidert einen Schritt zurück.
»Jep, scher schlecht«, murmelte ich und hielt mich krampfhaft am Waschbecken fest.
»Dann solltest du vielleicht ins Bad gehen«, schlug sie vor. Ich schüttelte den Kopf.
»Zu spät«, krächzte ich, drehte mich um und übergab mich lauthals in das Spülbecken.
Ich lag stöhnend in meinem Bett und drückte mir den nassen Lappen auf die Stirn, den Molly mir gebracht hatte.
»Geht es etwas besser?«, erkundigte sie sich und reichte mir ein Glas Wasser. Ich nahm es entgegen und leerte es in kleinen Zügen.
»Nicht wirklich«, antwortete ich schließlich. Seit ich mich in das Spülbecken übergeben hatte, waren einige Stunden vergangen. Der größte Rausch war vorüber, aber mir war immer noch schwindelig und ich hatte ein sehr mulmiges Gefühl im Magen.
»Möchtest du, dass ich dir eine Kleinigkeit zu essen mache? Vielleicht haben wir so etwas wie Rollmops im Haus, das soll ja
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