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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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»ha-ha-ha«. Da konnte man sich nur wegschmeißen.
    Das Ganze entwickelte sich zu einem dieser Ich-ersticke-gleich-Lachanfälle. Die nicht aufhören, auch wenn alle Bauchmuskeln wehtun und es schon längst nicht mehr lustig ist. Luna rollten Tränen über die Wangen und ich hatte schon Seitenstechen.
    Richtig anstrengend. In solchen Momenten finde ich es schwer vorstellbar, dass Lachen das Immunsystem stärken soll.

4. Kapitel
    D as Ende der siebten Blood-Diary -Staffel war so spannend, dass ich vor Aufregung Popcorn und Nachos in mich reinstopfte, bis ich fast platzte.
    Â»Bauchmuskeln im Speckmantel«, sagte Luna und tätschelte meine kleine Kugel unter dem Ringelpulli.
    Ich konnte mir jetzt schon die Rede von Lunas Mutter Tante Anna vorstellen, wenn wir beim Abendessen keinen Bissen runterkriegten. Stundenlang in der Küche gestanden kam darin vor und in Indien müssen die Kinder verhungern und so weiter. Meine Mutter würde keinen Pieps dazu sagen, weil die zurzeit gar nicht zum Abendessen nach Hause kam. Sie war verliebt in Martin-oder-Mark-oder-Marius oder wie der aktuelle Typ gerade hieß, irgendwas mit M jedenfalls, und nur ganz selten zu Hause.
    Marli sprang auf. »Also gut, wir haben noch ungefähr eine Stunde, bis meine Tante nach Hause kommt. Leg los, Luna.«
    Â»Womit?«, fragte Luna, obwohl sie es natürlich genau wusste.
    Â»Zeit für deinen Ring«, sagte ich. »Also, was kommt morgen in der Erdkundearbeit dran?«
    Marli setzte sich schon mal an den Computer. »Lies schön laut vor, ich tippe alles mit.«
    Luna seufzte, rappelte sich auf und stieß dabei aus Versehen einen Nacho-Rülpser aus. »’tschuldigung«, murmelte sie, während sie das Tapeband von ihrem Finger zupfte, den Ring mit dem blauen Diamant anstarrte, kurz überlegte und dann laut und deutlich sagte: »Ich möchte wissen, welche Aufgaben Oberlippenbürste sich für morgen in der vierten Stunde einfallen lässt.«
    Oberlippenbürste nennen wir unseren Erdkundelehrer, weil er so einen fiesen Schnurrbart hat. Er würde gut zur Landkarte passen, die, ohne rot zu werden, wallende Blumengewänder zu Riemchensandalen trägt.
    An das, was dann folgte, kann ich mich einfach immer noch nicht gewöhnen, egal, wie oft ich es schon gesehen habe. Luna sagt immer, wenn sie so einen Blick in die Zukunft wirft, dann fühlt sich das an wie eine Achterbahnfahrt mit Fünffachlooping.
    Auch Marli hielt die Luft an, als Luna mit verdrehten Augen den Kopf in den Nacken sinken ließ, und dort rollte er dann herum, der Kopf, als ob sie ihn nicht richtig halten könnte. Ganz schön zombiehaft. Aber so lange dieser gruselige Anblick bedeutete, dass sie und Marli wussten, was in der Klassenarbeit drankam (ich selbst schreibe ja sowieso immer gute Noten, da kann ich gar nichts dafür), lohnte es sich doch. Lunas Augen waren weit aufgerissen und ihr Blick flog von links nach rechts. Sie redete los, als würde sie von einem Blatt ablesen.
    Was sie in gewisser Weise ja auch tat, von einem Blatt in der Zukunft. Von unserer Erdkundearbeit, die für morgen angekündigt war.
    Welche Klimazonen gibt es, in welcher Klimazone leben wir, in welcher liegt der tropische Regenwald usw ., sie sprach wahnsinnig schnell, die Wörter prasselten nur so aus ihrem Mund wie Regen in besagten Tropen. Marli tippte fieberhaft mit.
    Nach ein paar Minuten hatte der Spuk ein Ende, Luna holte ein paar Mal tief Luft und bekam dann auch wieder Farbe ins Gesicht.
    Sie räusperte sich. »Okay, hast du alles?«
    Marli sah auf. »Das meiste. Aber du könntest echt mal üben, langsamer zu reden.«
    Â»Und du könntest echt mal nachdenken, bevor du losquatschst.« Luna strich sich empört durch ihr braunes Haar. »Du weißt so gut wie ich, dass ich keine Ahnung habe, wie lange ich in der Achterbahn sitze und in die Zukunft sehen kann. Da muss ich mich eben beeilen.«
    Â»Schon gut, back dir doch ein Eis«, murmelte Marli, während sie weiter auf die Tastatur hämmerte.
    Â»Ach, Marli, grill dir doch ’ne Suppe.«
    Ich musste lachen, es ist einfach wahnsinnig komisch, wie die beiden sich immer streiten. Aber wenn ich daran denke, wie das noch vor ein paar Wochen war … Da haben Luna und ich uns wegen Marli so gezofft, dass wir sogar durch unser Zimmer eine giftgrüne Grenze gezogen haben. Diese Linie durfte keiner von uns übertreten,

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