Ploetzlich verliebt
denen es um Magie und was weià ich geht. Herr der Ringe oder«, ich deutete auf den DVD-Player, »Blood Diary . Da wird es irgendwann immer ganz schön gefährlich. Ich meine, niemand bekommt grundlos solche Fähigkeiten wie wir, und das warâs dann. Im Gegenteil, dann fängt der ganze Ãrger erst an. Am Ende werden wir noch von AuÃerirdischen entführt oder was weià ich.«
»Was dann wohl in der Zeitung stehen würde?« Luna runzelte die Stirn. »Sensation in der Dummboldtschule? Drei Mädchen lösen sich in Luft auf. Hahaha!«
Marli lachte auch, ihr Uh-uh-uh-Seehundlachen. Aber ich verzog keine Miene.
»Also, sind wir in Gefahr? Ich meine, wenn Marli echt an ihrem Geburtstag geradewegs hierher geschickt wurde â¦Â«, grübelte ich.
»Jetzt halt mal die Luft an.« Luna richtete sich im Sitzsack auf. »Bisher ist noch alles gut gegangen. Es ist doch super , dass Marli hier ist â Elsa schreibt selbst, dass wir im Dreierbund zusammenhalten sollen. Und was soll uns schon passieren? Wenn wir keine Lust mehr auf die Ringe haben, ziehen wir sie ab, schlieÃen sie in einen Safe und der Drops ist gelutscht.«
»Aber was ist«, flüsterte Marli und sah sich um, als ob wir belauscht werden könnten, »wenn jemand drauf-kommt und uns die Ringe wegnehmen will?«
»Mensch, Marli!«, rief Luna laut. »Du bist doch sonst so cool, ich meine, du kommst schlieÃlich geradewegs aus der Höllenküche.«
Hellâs Kitchen in New York meinte Luna damit und sie wusste natürlich, dass es sich dabei um einen ganz normalen Stadtteil handelt, in dem Marli die letzten beiden Jahre gewohnt hat. Und dass der überhaupt nichts mit der Hölle zu tun hat. Trotzdem zieht sie Marli ständig damit auf.
»Okay, ihr zwei, kein Grund zu streiten«, sagte ich streng. »Ich denke, wir sollten auf jeden Fall künftig etwas vorsichtiger sind.« Ich sah Marli an. »Es ist natürlich total lustig, wenn du bei der Landkarte drei Mal hintereinander die Tafel leer wischst. Aber wenn wir übertreiben, dann fliegen wir am Ende noch auf.« Ich holte tief Luft. »Auf jeden Fall gibt es ein Rätsel zu lösen«, sagte ich. »Sind wir uns da einig?«
»Kann schon sein. Aber wie sollen wir es lösen? Und noch viel wichtiger: Wie lautet das Rätsel überhaupt?«, fragte Luna.
»Zuerst müssen wir einfach mehr über Elsa herausfinden. Der Einzige, der sie noch kennengelernt hat, ist Opa. Zeit, ihn auszuquetschen.« Ich stieà meinen Zeigefinger in Lunas Richtung. »Wenn wir zu zweit auftauchen, dann schöpft er bestimmt Verdacht. Luna, du verstehst dich am besten mit Opa.«
»Häh, seit wann? Du bist doch seine Lieblingsenkelin.«
»Blödsinn. Ihr sprecht irgendwie ⦠dieselbe Sprache.« Der Gedanke war mir noch nie vorher gekommen, aber es stimmte. Er konnte von den Erwachsenen aus unserer Familie als Einziger was mit Lunas Rapperei anfangen â wenn das mal nichts hieÃ. »Also, frag ihn aus. Aber so, dass er es nicht merkt.«
»Und was genau soll ich ihn fragen?«
Wir schauten alle drei in die Luft. Ja was denn eigentlich?
»Bring ihn irgendwie dazu, dass er dir was von Elsa erzählt«, schlug ich vor. »Wie war sie, was hat sie gemacht und so weiter.«
Marli nickte. »Meint ihr eigentlich, dass er weiÃ, dass es noch einen dritten Ring gibt?«
Luna schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Das hätte er bestimmt mal erwähnt.«
»AuÃerdem müssen wir in Erfahrung bringen, wer mit wem eigentlich wie genau verwandt ist«, sagte ich.
»Sehr richtig!«, rief Marli. »Immerhin wissen wir ja schon mal, dass wir ⦠Cousinen x-ten Grades sind. Und dann malen wir einen Stammbaum. Um uns einen Ãberblick zu verschaffen. Das übernehme ich. Und ich frage meinen Vater und meine Tante. Unauffällig, versteht sich.« Sie hielt noch immer den Brief von Elsa in der Hand und legte ihn jetzt neben mich aufs Bett.
»Ist deine Tante eigentlich die Schwester von deinem Vater?«, fragte Luna. »Oder wie?«
»Hm?« Marli sah auf. »Ach so, nein, sie ist gar nicht meine richtige Tante. Eher so was wie eine Nenntante. Weil â¦Â« Sie stockte einen Moment. »Ich meine, sie lebt bei uns, seit ich drei bin. Also seit meine Mutter gestorben ist.«
Ich schaute Marli stumm von der Seite an. Unglaublich, dass sie das
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