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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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die sie auf mich richtete. Lunas und mein Zeichen dafür, dass wir uns einig sind, Worte überflüssig. Ich stellte die Popcornschüssel ab. Dann stürzten wir uns auf Marli. Ich hielt sie im Schwitzkasten, während Luna ihr das gelbe Pflaster vom Ringfinger riss, ihr den darunter versteckten Ring abzog und in ihre Jeanstasche stopfte.
    Â»Hey, gib mir meinen Ring zurück!«, rief Marli.
    Â»Später.« Luna nahm sich in aller Seelenruhe eine Handvoll Popcorn, steckte sie in den Mund und kaute gemütlich. »Du auch?«
    Â»Klar.« Ich schob mir nun ebenfalls ein paar Popcorn in den Mund, dabei hielt ich die zappelnde Marli noch immer im Schwitzkasten.
    Â»Schön, ihr hattet euren Spaß, jetzt gebt mir meinen Ring wieder!«, sagte Marli.
    Â»Keine Dummheiten mehr?«, fragte Luna.
    Â»You just can’t take a joke.« Wenn Marli besonders sauer ist (oder glücklich oder müde oder gelangweilt oder …), wechselt sie manchmal die Sprache.
    Luna sah sie ausdruckslos an.
    Â»Na gut«, meinte Marli und hob den rechten Arm. »Ich schwöre bei der guten alten Elsa.«
    Und was Elsa LeMarr, unsere Ururoma, betrifft, da machen wir keine Scherze.
    Luna drückte Marli den Ring wieder in die Hand und seufzte laut. »Deiner ist eindeutig der coolste. Mit dem lässt sich einfach am meisten anfangen.«
    Unsere drei Ringe sehen sich zum Verwechseln ähnlich bis auf die eingefassten Diamanten. Marlis ist lila wie ihre Augen.
    Sie streifte ihn über. »Das findest du cooler, als in die Vergangenheit sehen zu können wie Suse?«, fragte sie. »Oder wie du in die Zukunft?« Sie wickelte das gelbe Klebeband über den Ring.
    Luna und ich haben unsere Ringe genauso abgeklebt. Jeden Tag ein Tape in einer anderen Farbe. Erstens sieht das lässig aus, ich sage nur Cristiano Ronaldo. (Ich glaube, der klebt seinen Ring ab, um nicht aus Versehen einen Mitspieler zu verletzen.) Zweitens wäre es ohne Klebeband ziemlich peinlich, solche Ringe zu tragen. Mit dem ganzen Gold und den dicken Diamanten. Leider nicht mein Stil, so cool die Magie auch ist.
    Drittens, das Wichtigste überhaupt: Auf diese Weise können wir die Ringe geheim halten.
    Inzwischen ist das in unserer Klasse richtig in Mode gekommen, fast alle Mädchen haben jetzt so ein Klebeband um einen oder gleich um mehrere Finger gewickelt. Eigentlich lautet unsere wichtigste Regel ja: Nachmachen verboten! Aber in diesem Fall finden wir es gut, dass die uns das abgeguckt haben, weil es von unseren Ringen ablenkt.
    Â»Also ehrlich, ich würde meinen sofort gegen einen von euren tauschen«, behauptete Marli jetzt.
    Â»Das will ich sehen!«, rief Luna. »Ich mache doch die ganze Zeit nix anderes, als Klassenarbeiten vom nächsten Tag vorauszusehen und mir dann die Aufgaben zu merken und alles. Das ist total langweilig. Und anstrengend …« Luna stürzte sich mit Begeisterung in die Diskussion, während ich mich an die Küchenanrichte lehnte und mir vor Langeweile einen Zopf flocht.
    Â»Quatsch, du hast noch viel mehr vorausgesehen. Dass aus dir und Tomputer was wird zum Beispiel. Hey, du hast ja quasi schon auf der Party zu deinem achtzehnten Geburtstag getanzt. Wenn das nicht …«
    Und so weiter und so fort, Palaver. Diese Diskussion kannte ich zur Genüge, denn die führen die beiden schon seit diesem unglaublichen Tag vor knapp zwei Wochen, als Luna erstens Marlis Leben gerettet hat, weil Marli beim Freerunning fast aus zwei Metern Höhe in einen leeren Swimmingpool gesprungen wäre. Seit diesem Tag jedenfalls streiten die beiden immer wieder darum, welcher Ring »besser« ist. Sie haben natürlich auch versucht, die Ringe zu tauschen, aber dann funktionieren sie nicht.
    Dabei ist es doch einfach sensationell, überhaupt solche Ringe zu besitzen, egal, was genau sie können.
    Ich war mit dem Zopf längst fertig und die beiden stritten immer noch rum.
    Â»Lasst uns mal die Klappe halten spielen«, sagte ich. »Ihr fangt an.«
    Luna und Marli sahen verdutzt auf. Marli mit ihren lila Augen, Luna mit ihren türkisblauen – komisch, dass trotzdem in beiden dasselbe wütende Funkeln zu sehen war. Ich starrte zurück, so lange, bis Lunas Mundwinkel zuckten und Marli aussah wie jemand, der gleich platzt. Dann prusteten wir los.
    Marli fiel vor Lachen die Mütze vom Kopf. Zudem hat sie ein Seehundlachen, also eher »uh-uh-uh« als

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