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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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machen, dass sie sich einfach nie entscheiden können. Wenn sie in der großen Pause am Kiosk steht, dann geht das ungefähr so: »Ein Laugenbrötchen mit wenig Salz, bitte. Oder Moment, lieber einen Donut. Oder, äh, vielleicht einen Berliner? Aber mit Himbeermarmelade. Oder Aprikose?«
    Ich konnte nicht anders, ich stöhnte laut auf.
    Â»Ich weiß jetzt echt nicht, ob ich ’ne Apfelschorle nehmen soll«, murmelte sie vor sich hin. »Oder lieber Cola?«
    Ich griff entnervt an ihr vorbei und drückte auf Apfelschorle.
    Â»Hey«, rief sie entrüstet und wirbelte herum. Emily-Antonia tat es ihr nach. Ihre Augen wurden ziemlich groß, die beiden warfen sich einen vielsagenden Blick zu. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie ein Lachen unterdrücken mussten. Jedenfalls nahm Kristen ohne weiteres Theater die Flasche aus dem Automaten und die beiden schlenderten wortlos davon. Seltsam.
    Als ich hastig versuchte, einen Euro aus meiner Rocktasche zu fischen, fiel mein komplettes Kleingeld auf den Boden. Seufzend ging ich in die Hocke und sammelte die Münzen wieder ein. Gerade wollte ich mich aufrichten, da hörte ich eine Stimme hinter mir. »Hier, das hast du übersehen.« Ich stand auf und …
    â€¦ erstarrte zu Stein.
    Vor mir stand Henri!
    Â»Oh«, sagte er, mindestens genauso überrascht. »Suse?« Er hielt mir ein Zehn-Cent-Stück hin. »Du gehst auch auf unsere Schule? Das ist ja …«
    Â»â€¦ ein Riesenzufall, was?«, sagte ich und lachte laut, um von meiner garantiert hochroten Birne abzulenken.
    Â»Ich wollte sagen … also, einfach unglaublich.« Er kratzte sich am Kopf. »Dass ich dich hier noch nie zuvor gesehen habe, meine ich.«
    Â»Wirklich unglaublich.« Ich grinste etwas schief. Dann nahm ich ihm schnell das Zehn-Cent-Stück aus der Hand. »Toll. Danke. Also dann. Mach’s gut.« Ich wollte mich so schnell wie möglich aus dem Staub machen, bevor er mir irgendeine Frage stellen konnte. – Wie zum Beispiel: In welche Klasse gehst du?
    Â»Warte mal!«, rief er.
    Sehr langsam drehte ich mich um. »Hm? Ich hab’s etwas eilig.«
    Er trat einen Schritt auf mich zu und sah mich an, als wären seine Augen wie Kaugummi an mir festgeklebt. Oder war das mein Blick, der an ihm klebte? Nein, tatsächlich schien er sich einfach nicht von meinem Anblick losreißen zu können. Wow.
    Wobei … eigentlich nicht direkt von meinem Anblick sondern vom Anblick … meiner … Nase.
    Meiner Nase?
    Die war mir bisher nie besonders auffällig oder schön oder Kaugummiblick-beachtenswert vorgekommen.
    Henri ließ ein Millionen-Euro-Lächeln aufblitzen. »Egal, wo du so eilig hinmusst, also … Vielleicht solltest du vorher mal kurz …« Er hob die Schultern. »… in den Spiegel schauen?«
    Â»Hm?«
    Â»Nur so ein Tipp.« Er lächelte noch immer und dann, ich konnte es selbst nicht glauben, strich er mir ganz schnell eine Haarsträhne hinters Ohr. So schnell, dass ich mir das vielleicht auch nur eingebildet hatte – wäre da bei seiner Berührung nicht eindeutig dieser Stromschlag gewesen. »Sehen wir uns heute Nachmittag im Fantasia?«
    Â»Klar«, sagte ich und zuckte mit den Schultern. »Ich arbeite ja praktisch jeden Tag dort.«
    Â»Okay, dann bis später. Und denk dran, Spiegel.« Er tippte sich an die Nase.
    Weg war er. Ich stand einen Moment reglos vor dem Getränkeautomaten und mir fiel wieder ein, wie Kristen und die anderen mich angestarrt hatten. Was um alles in der Welt …?
    Ich flitzte wie ein Porsche 911 GT3 (von dem hat Greg ein Poster im Zimmer hängen) zur Toilette, sah in den Spiegel und sofort verwandelte sich mein Blut in Eis. Meine Nase war rot wie die von Rentier Rudolph.
    Der Filzstift! Auf dem Taschentuch! Hatte abgefärbt!
    Und damit hatte ich Henri, Haupt gott, mitten ins Gesicht gegrinst.
    Juhuu … einfach … juhuu .
    Hektisch begann ich, mir Wasser ins Gesicht zu schaufeln. Aber Filzstift geht nicht einfach so weg. Warum geht Filzstift nicht einfach so weg? Ich meine, von Papier … okay. Aber an allem anderen muss der doch wirklich nicht bleiben!
    Es wurde zum Ende der Pause geläutet. Oh nein, die Erdkundearbeit! Das war wirklich das rote Tüpfelchen auf dem blöden i.

8. Kapitel
    D u hast HeartbreakerHenri schon ein paar Mal im Fantasia getroffen und dich mit ihm unterhalten,

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