Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
Vom Netzwerk:
ist?«, fragte Marli und ließ sich neben mich auf den Rücken fallen. Genauso wie Luna.
    Ich kniff die Augen noch fester zu. »Henri ist einfach … unglaublich . Er liest gerne, er ist witzig, ein bisschen schüchtern ist er auch … und er sieht einfach Hammer aus, findet ihr nicht? Seine Augen und alles. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie er mich vorhin angelächelt hat. Trotz roter Nase. Als ob ich wichtig wäre. Nur ich, versteht ihr?«
    Â»Absolut«, sagte Luna.
    Â»Geht so«, meinte Marli.
    Â»Und er hat mir eine Haarsträhne hinters Ohr gestrichen.«
    Luna fuhr in die Höhe. »Wie bitte, was? Echt? Deluxe © !«
    Â»Er könnte der Richtige sein«, murmelte ich traurig. »Aber ich muss mich ja erst noch dreiundzwanzig verdammte Mal verlieben. Oder inzwischen nur noch achtzehn Mal. Wenn ich den Sohn vom Hausmeister dazurechne, vielleicht sogar nur noch siebzehn Mal.«
    Â»Wieso denn das?« Luna wirkte ehrlich überrascht.
    Ich drehte den Kopf, um sie böse anzufunkeln. »Das fragst ausgerechnet du? Du hast mir das doch vorausgesagt. Weißt du nicht mehr? Von wegen die Warterei ist ranzig bis Nummer dreiundzwanzig oder so was.«
    Einen Moment lang starrte sie mich an. Dann wurden ihre Augen zu Schlitzen und sie begann, laut zu lachen. Noch lauter als vorhin, wenn das überhaupt möglich war. »Mann, Suse, das war doch nur irgendeine Zahl. Hat sich halt gereimt. Und du weißt doch, dass ich gerne übertreibe. Ich hätte auch hundert sagen können.«
    Â»Was, du hast dir das nur ausgedacht? Damit es sich reimt!? Einfach so?«
    Â»Na ja, du hast mich ja zwanzig Dinge gefragt und keine Ruhe gegeben. Und hättest dich ja nie und nimmer zufriedengegeben, wenn ich gesagt hätte: ›Keine Ahnung, liebes Cousinchen, wart halt mal ab.‹ Da hab ich irgendeine Zahl gesagt, die mir gerade in den Sinn kam.« Sie sah mich groß an. »Konnte ja nicht ahnen, dass du das wörtlich nimmst.«
    Â»Du hast das nicht nur gesagt, du hast es sogar aufgeschrieben!«, rief ich empört. »Hier!« Ich fischte den schon ziemlich abgegriffenen Zettel aus meinem Rucksack und wedelte ihr damit vor der Nase herum. Dann zeigte ich ihn Marli.
    Â»Den hast du aufgehoben?«, fragte Luna erstaunt.
    Marli, die inzwischen den Text gelesen hatte, begann, leise zu glucksen. »Das hast du doch unmöglich ernst nehmen können.«
    Obwohl ich sauer sein wollte, gelang es mir nicht, so groß war die Erleichterung. Ich setzte mich auf. »Wie, dann könnte er also schon der Richtige sein? Henri, meine ich?«
    Â»Klar.« Luna schien diese Erkenntnis nicht halb so umzuhauen wie mich. »Davon abgesehen, dass er drei Jahre älter ist und die meisten Follower der ganzen Schule hat. Die meisten Mädchen würden sich sogar ’ne Glatze schneiden lassen, nur damit er sie mal anguckt. Aber …« Sie wackelte abschätzend mit dem Kopf. »Warum nicht. Ich würde mich jedenfalls sofort in dich verlieben, wenn ich ein Junge wäre. Und das mit der Strähne-hinters-Ohr-Streichen und die Frage nach dem Kino und alles … das klingt, als hätte es ihn erwischt.«
    Ich setzte mich auf, um Luna auf beide Wangen zu küssen. Und noch mal links und rechts und auf die Stirn. »Wie sehe ich aus?«, fragte ich dann.
    Â»Super, wie immer«, sagte Marli anerkennend.
    Â»Ich meine die Nase.«
    Â»Okay, die ist noch ein bisschen gerötet, aber mit etwas Puder geht das schon.«
    Kaum hatte Luna den Satz zu Ende gesprochen, war ich schon von der Hütte gesprungen. Ich hatte zwei Dates: Das erste mit meinem Puderdöschen. Das zweite mit …
    Sieben Minuten später riss ich die Tür zum Fantasia auf. Luna und Marli wollten den Nachmittag auf der Hütte verbringen und Musik hören und lesen und Daumen drücken, bis ich wieder zurückkam.
    Â»Wird mir langsam wirklich unheimlich, wie oft du mich besuchst«, sagte meine Mutter. »Du hoffst nicht zufällig darauf, hier einen bestimmten Jungen zu treffen?«
    Â»Nein, das hoffe ich nicht.« Ich küsste sie auf die Wangen. »Ich weiß es. Wir sind verabredet.«
    Â»Hör mal, Suse«, sagte sie und ihr Gesicht war sehr ernst. »Ich kann wirklich verstehen, dass er dir gefällt. Henri sieht gut aus, er ist nett, er liest Mangas … aber er ist mindestens sechzehn und damit ganz schön alt für dich.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher