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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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unvernünftig?«
    Die Landkarte schnalzte missmutig mit der Zunge, dann starrte sie mich an. »Was ist mit dir, Suse Abendschön? Du weißt das bestimmt.«
    Ich wusste es tatsächlich, wollte Marli aber mit einer Antwort nicht in Verlegenheit bringen und zuckte deshalb mit den Schultern. »Keine Ahnung, Frau Landauer, wirklich nicht.«
    Die Landkarte schnaubte leise. »Luna Mai, weißt du vielleicht die Antwort?« Und als auch Luna stumm blieb, seufzte sie: »Tick, Trick und Track mal wieder. Sonst jemand? Irgend jemand?«, fragte sie in den Raum hinein. »Sagt mal, hört außer mir hier eigentlich noch jemand zu?« Dann beugte sie sich vor und riss Marli das Handy aus der Hand. »Das kannst du dir nach dem Unterricht abholen.«
    Ich brauchte nur Marlis grimmiges Gesicht zu sehen und wusste, was sie dachte. Wenn sie jetzt ihren Ring gehabt hätte, hätt sie ganz einfach die Gegenwart anhalten können, gemütlich nach vorne spazieren und sich ihr Handy von der Landkarte zurückholen. Ich legte ihr tröstend die Hand auf den Arm und nahm mir selbst das Versprechen ab, dass wir Marlis Ring so schnell wie möglich finden würden.
    In der großen Pause, als wir in der Cafeteria saßen, lagen drei Pizzabrötchen und Marlis Handy vor uns auf dem Tisch, das ihr die Landkarte nach Unterrichtsschluss inklusive Ansprache an die aufmerksamkeitsgestörte Schülerschaft (= Marli) ausgehändigt hatte.
    Â»Okay«, sagte Marli. »Mein Vater hat schon geantwortet. Er arbeitet wohl die Nächte durch, damit er übernächste Woche endlich kommen kann. Wird höchste Zeit. Auf jeden Fall werden wir heute Nachmittag telefonieren, dann kann ich ihn wegen der Ururomasache fragen.«
    Â»Hervorragend«, sagte ich, war aber ziemlich abgelenkt, denn gerade betrat Henri die Cafeteria.
    Er warf den Kopf etwas zurück, dann ließ er lässig den Blick durch den Raum wandern, bis er auf mir landete. Zufall? Egal. Denn viel wichtiger war, dass er nicht gleich wieder wegsah. Sein Blick blieb einen Moment an mir hängen und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Ich schob mein Pizzabrötchen in die Mitte des Tisches. »Für euch. Ich hab keinen Hunger mehr«, sagte ich und stand langsam auf. Es war an der Zeit, meine grandiose Idee vom Freitag in die Tat umzusetzen.
    Â»Du und keinen Hunger? Was ist denn los?«, hörte ich noch eine der beiden fragen, aber dann gab es nur noch mich und Henri. Wie von Fäden gezogen bewegte sich mein Körper auf ihn zu. Quer durch die Cafeteria, an den ganzen voll besetzten Tischen vorbei bis zum Verkaufstresen, wo Henri sich gerade einen Hotdog bestellte. Und ebenfalls wie von selbst hob sich meine Hand, mein Zeigefinger streckte sich und tippte ihm von hinten auf die Schulter.
    Â»Hey Suse«, sagte er, sein Blick funkelte. »Alles klar?«
    Â»Alles klar«, sagte ich, hustete dann ein Mal kurz, weil meine Stimme so kieksig geklungen hatte, und fuhr in tieferer Tonlage fort. »Hör mal, Henri, du hast doch eine Band. Und wie ich gehört habe, sucht ihr eine neue Sängerin.«
    Â»Stimmt.« Er betrachtete mich von Kopf bis Fuß. »Und du kannst singen?«
    Â»Ãœberhaupt nicht. Ich singe so falsch, da würde sich jede deiner Locken einzeln aufstellen.« Ich stemmte die Arme in die Hüften und schob ein Bein vor. Konnte nicht schaden, ihm meine neuen Bikerstiefel zu zeigen. Mit Absatz. Die mich noch größer machten. Aber vor allem hoffentlich ein bisschen älter wirken ließen. »Ich vertrete Luna. PR und Auftritte und alles, du weißt schon. Wenn Luna also in deiner Band mitsingen soll, dann nur über mich.«
    Â»Wie bitte? PR und Auftritte?« Es war nicht zu übersehen, dass er ein Lachen unterdrückte. »Was kannst du denn noch alles? An einem Tag verkaufst du Mangas, am nächsten bist du Musikmanagerin.«
    Ich kaute auf der Unterlippe. »Ich habe eben viele Talente. Wie auch immer, Luna sollte in deiner Band singen, weil sie nämlich unglaublich gut ist. Sie hat eine Hammerstimme, ich jedenfalls hab so eine Stimme überhaupt noch nicht gehört. Und sie kann texten und komponieren und alles. Aber das weißt du ja, du hast sie ja auch bei ›MusicStars‹ gehört. Schon vergessen?«
    Nachdenklich, aber interessiert, sah er mich an. »Nein, das hab ich nicht vergessen, sie war an dem Abend wirklich einsame Spitze. Und ich

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