Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
Vom Netzwerk:
röcheln.
    Â»Suse?«, schrie Luna und schüttelte mich.
    Â»Was ist?«, rief Marli gleichzeitig.
    Ich konnte nichts sagen, drückte meine Hände an den Hals und schüttelte den Kopf. Es kam mir vor, als ob meine Augen aus den Höhlen quellen würden. Oh. Mein. Gott.
    Marli sprang auf, durchwühlte hastig ihre Schreibtischschublade und kam mit einer Plastiktüte zurück, die sie mir vor Mund und Nase hielt. »Atme da rein. Gaaanz langsam.« Dabei strich sie mir sanft übers Haar.
    Mir blieb ja sowieso nichts anderes übrig, also tat ich, was sie gesagt hatte, und oh Wunder, es dauerte nur ein paar Sekunden und ich bekam wieder Luft.
    Â»Mann«, stöhnte ich.
    Luna neben mir zitterte. »Ich … ich … ich«, stotterte sie und schüttelte dann den Kopf. Sie hatte Tränen in den Augen. »Ich dachte, du erstickst.«
    Ich nahm Marlis Hand. »Danke, ich glaube, das war wirklich Rettung in letzter Sekunde. Woher wusstest du das mit der Tüte?«
    Marli zuckte in den Schultern. »Sieht man doch ständig in irgendwelchen Serien«, erklärte sie. »Dass man in eine Tüte atmen soll, wenn man keine Luft mehr bekommt.«
    Luna umarmte sie. »Mann, wenn du nicht gewesen wärst, dann …« Sie riss bestürzt die Augen auf.
    Marli winkte ab. »Dann hätte Suse irgendwann von allein wieder geatmet. So ging’s nur ein bisschen schneller.«
    Als ich mich nach einer Weile wieder etwas beruhigt hatte, erzählte ich ihnen, was ich gesehen hatte. Nämlich nichts. »Also überhaupt nichts«, fuhr ich fort. »Alles war nur schwarz. So was Schwarzes könnt ihr euch gar nicht vorstellen.«
    Â»Echt?« Luna hatte sich inzwischen von ihrem Schrecken erholt. »Komisch. Okay, dann versuch’s noch mal.«
    Â»Du spinnst wohl!« Ungehalten starrte ich sie an. »Das mache ich nicht noch einmal. Echt nicht.«
    Â»Du musst«, sagte Marli. »Da führt gar kein Weg dran vorbei. Und ich habe die Tüte ja jetzt griffbereit.«
    Â»Wieso bist du denn auf einmal so scharf darauf, mehr über deine Tante zu erfahren?«, fuhr ich sie an, aber dann wurde mir klar, dass sie recht hatte. Wenn wir endlich mal einen Schritt weiterkommen wollten, durfte ich jetzt nicht einfach so aufgeben. Außerdem ging es mir schon wieder richtig gut und ich redete mir ein, dass alles gar nicht so schlimm gewesen war.
    Â»Geh zum Beispiel noch fünf Jahre zurück«, forderte Luna mich auf.
    Â»Na gut.« Ich seufzte. »Ich möchte wissen, was Frau Zacharias am 2. August 1986 gemacht hat.«
    Diesmal war das Schwarz sogar noch schwärzer. Wie ein schwarzes Loch. Ultraschwarz. Und dann hatte ich das Gefühl, als ob mich eine große schwarze Faust packte und mir schon wieder den Hals zuschnürte. Nur dass ich diesmal tatsächlich ohnmächtig wurde.
    Was mir natürlich erst klar wurde, als Marli mir ein Glas Wasser ins Gesicht schüttete. »Machen die das in Serien auch so?«, fuhr ich sie an, war aber viel zu erschöpft, um wirklich wütend zu werden.
    Â»Tut mir leid.« Marli reichte mir auch gleich noch ein Handtuch, damit ich mich abtrocknen konnte. Immerhin.
    Doch ich fühlte mich, als wäre die ganze Welt auf den Kopf gestellt, mir war schwindlig und übel und über meiner Nasenwurzel brauten sich Kopfschmerzen zusammen. Die eindeutigen Zeichen dafür, dass der Blick in die Vergangenheit einerseits irgendwie funktioniert hatte – nur mit noch fieseren Nachwirkungen als sonst. Aber ich hatte eine richtig konkrete Frage gestellt und überhaupt keine Antwort bekommen. Was sollte das bitte schön bedeuten?
    Â»Geht’s wieder?», fragte Marli.
    Luna tätschelte meine Wange. »Was hast du denn jetzt gesehen?«
    Â»Nichts«, sagte ich kurz angebunden.
    Â»Nichts?« Marli schüttelte den Kopf. »Das kann doch gar nicht sein! Bist du denn sicher, dass du überhaupt in der Vergangenheit gelandet bist?«
    Â»Ja, auf jeden Fall, sonst wäre mir jetzt nicht so schummrig zumute. Aber diese Schwärze … das war, als gäbe es zwar die Vergangenheit, aber nicht die von deiner Tante. Was ist da bloß los, Marli??«
    Â»Weiß ich doch nicht«, murmelte Marli. Sie schaute mich nicht mal an dabei.
    Luna und ich wechselten einen Blick, dann legten wir beide einen Arm um ihre Schulter. Die Arme, ganz sicher war das alles etwas viel für sie … ich

Weitere Kostenlose Bücher