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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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sie überall in New York gekauft, in Secondhand-Läden und so. Und den überarbeitet sie dann und verkauft ihn wieder. Schaut euch das mal an. Da sind uralte Amulette drin und so schwere Ringe, dass man die Hand kaum oben halten kann …« Marlis Augen leuchteten. »Ich hab früher immer damit gespielt. Ist schon der Hammer, sich vorzustellen, dass manches davon vielleicht Königinnen oder Herrscher getragen haben.«
    Ich sah überrascht auf. Ich hatte nicht gewusst, dass Marli sich für Schmuck interessierte … aber vermutlich kam in so einer großen Stadt wie New York einiges an interessanten und schönen Reichtümern zusammen.
    In diesem Moment öffnete Frau Zacharias das Schmuckkästchen, es funkelte bronzefarben, war aber aus poliertem Holz und darin eingeritzt waren verschlungene Ornamente. Am Deckel prangte ein dickes, auffälliges Eisenschloss.
    Â»Suse, wie wäre es mit dir? Willst du mal einen Ring probieren?« Marlis Tante griff nach meiner Hand, aber ich zog sie hastig zurück.
    Â»Das mache ich lieber selbst.« Und mit einem Ruck zog ich sowohl das Klebeband wie auch den Ring von meinem Finger und ließ beides in meiner Hosentasche verschwinden.
    Sie nahm einen Silberring mit einem kleinen Vogel darauf aus der Schatulle. »Schau mal. Das ist ein Liebesring. Der Vogel hält Amors Pfeil in den Krallen, das bedeutet, er bringt die Liebe zu dem, der ihn trägt.«
    Da dachte ich natürlich trotz NAHD sofort an Henri, streifte den Ring über und kniff die Augen fest zusammen. »Komm, Liebe!«, bat ich stumm.
    Â»Und du, Luna? Wie wär’s damit?« Sie wühlte in der Schatulle herum. »Hier, das ist ein uralter Ring mit keltischem Spiralknoten. Der steht für ewiges Leben. Steck ihn mal an. Ich helfe dir mit dem Pflaster …«
    Â»Oh nein, das tut viel zu weh.« Luna verbarg ihre rechte Hand hinter dem Rücken und streckte ihr stattdessen die linke hin.
    Es gab auch noch Ketten und Broschen und indische Ohrringe, ich probierte alles Mögliche an und dazwischen goss uns Marlis Tante immer wieder Kakao nach. Ich hätte noch stundenlang so weitermachen können, aber ich spürte genau, dass Luna immer unruhiger wurde. Marli offenbar auch, dann schließlich sprang sie auf und rief: »Vielen Dank für den Kuchen, Tante Emmi, er war wie immer super. Nicht wahr?« Sie trat Luna, die sich gerade auch erhob, gegen das Schienbein.
    Â»Autsch«, rief Luna, krümmte sich dann aber, als sie Marlis zornigen Blick sah. »Ja, deluxe © ! Vielen Dank«, sagte sie etwas halbherzig.
    Â»Das müssen wir bald mal wieder machen. Ihr seid zwei so nette Mädchen. Ich habe euch richtig ins Herz geschlossen.« Marlis Tante lächelte uns warm an.

11. Kapitel
    D as war to-tal seltsam«, legte Luna los, sobald wir in Marlis Zimmer die Tür hinter uns geschlossen hatten. »Ich hab jetzt noch eine Gänsehaut.«
    Â»Wieso denn seltsam? Tante Emmi mag halt Schmuck gern und wollte euch ihre Schätze zeigen. Das ist doch nett. Aber du warst ziemlich komisch.« Marli warf ihr jede Menge lilafarbene Blicke zu, die alle ein und dasselbe aussagten: Was zum Teufel hast du eigentlich gegen meine Tante?
    Â»Mit gutem Grund!« Luna pustete sich entrüstet ihren Pony aus der Stirn.
    Marli hob die Augenbrauen. »Wie meinst du das?«
    Â»Warum quetscht deine Tante uns so aus? Warum will sie unbedingt die Ringe sehen?«
    Â»Wie oft denn noch?« Marli baute sich vor ihr auf. »Sie wollte euch eine Freude machen!«
    Â»Du kannst schreien, so laut du willst – irgendetwas stimmt mit ihr nicht.« Luna rieb sich die Stirn. »Sie hat ja auch schon mal an unserem Gartenzaun gestanden und uns beobachtet.«
    Â»Luna«, sagte ich mahnend. »Ob sie uns beobachtet hat, kannst du doch gar nicht wissen.«
    Â»Aber was hatte sie dort zu suchen?«, fragte Luna. Sie ließ einfach nicht locker.
    Â»Das war bestimmt Zufall«, meint Marli. »Ist ja nicht gerade New York hier, sondern ein winziges Kaff, da kommt man irgendwann überall vorbei. Meine Tante geht abends halt gern spazieren.« Sie warf sich auf ihr Bett und lehnte sich an das Kopfteil aus Eisen. Ihre verschränkten Arme sprachen eine deutliche Sprache: Lasst mich in Ruhe.
    Aber Luna stellte mal wieder auf Durchzug. Ich seufzte innerlich – das konnte ja nur wieder in einem Luna-Marli-Streit enden. »Und was war vor

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