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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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nickten.
    Â»Und da dachte ich mir, angenommen, ich wollte mir mal meine künftigen Ururenkelinnen in der Zukunft ansehen, ja?«
    Mir stockte der Atem bei der Vorstellung.
    Â»In welches Jahr«, fuhr Luna fort, »müsste ich dann schauen? Was meint ihr?«
    Â»Ã„hm …«, sagte Marli.
    Ich wusste zwar noch nicht, worauf Luna hinauswollte, aber mein Hirn ratterte direkt drauflos. »Lasst uns das mal theoretisch ausrechnen.« Ich senkte die Stimme. »Sagen wir mal, du, Luna, bekommst dein erstes Kind mit Tom, wenn du 25 bist. Also in zwölf Jahren.» Luna wurde ein bisschen rot und das kam sicherlich nicht von der Kälte, aber sie nickte eifrig.
    Â»Viel zu jung«, sagte Marli. »Du willst doch erst Karriere machen. Und ob Tomputer der Glückliche sein wird, steht auch komplett in den Sternen.«
    Â»Okay, Frau Papierkorb-Saltospringerin, kann sein.« Luna machte eine wegwerfende Handbewegung. »Spielt aber jetzt keine Rolle. Also sagen wir mal: Ich, erstes Kind in zwölf Jahren.«
    Â»Genau!«, rief ich »Wenn das Kind auch mit 25 ein Kind bekommt, dann bist du … zwölf plus 25 … in 37 Jahren Großmutter.«
    Â»Na gut, dann noch mal 25 Jahre drauf und ich bin Urgroßmutter«, rechnete Luna nun auch mit.
    Â»Und weitere 25 Jahre, dann bist du Ururgroßmutter! Also 37 plus 50 sind 87 Jahre«, sagte Marli.
    Ich runzelte die Stirn. »In ungefähr 87 Jahren würden also deine Ururenkelinnen zur Welt kommen. Die sind dann dreizehn Jahre später so alt wie wir jetzt. Also: 87 plus 13.»
    Â»Das sind genau hundert Jahre!«, rief Marli.
    Â»Und damit wären wir im Jahr 2113«, sagte ich.
    Zweitausend! Einhundert! Dreizehn!!!
    Â»Wahnsinn«, flüsterten Marli und ich gleichzeitig.
    Â»Ob die dann statt mit Autos mit Flugzeugen durch die Luft kurven wie im Kino?«, überlegte Marli.
    Â»Und Marsmenschen mitten unter uns leben?«, fragte Luna. »Tja, was meint ihr, soll ich mir das Jahr zwo-eins-eins-drei mal ansehen?«
    Ich blickte sie erschrocken an. »Oh Mann, das geht nun wirklich zu weit. Es ist eine Sache, sich die Erdkundearbeit vom übernächsten Tag zu besorgen. Aber hundert Jahre in die Zukunft zu schauen, ich meine … echt nicht!«
    Marli war da weniger zimperlich. »Dann würdest du auch die Namen deiner Ururenkel erfahren und könntest denen einen genauso unverständlichen Brief schreiben wie Elsa uns! Am besten in Rapform.« Marli machte mit Daumen und Zeigefinger eine Pistole, die sie erst auf Luna, dann auf mich richtete. Dabei schnalzte sie mit der Zunge.
    Aber mir, mir fuhr es kälter als herbstwindkalt über den Rücken. Denn ich stellte mir mal wieder vor, dass Elsa uns ja theoretisch genau in diesem Moment beobachten könnte. Sie säße hübsch gemütlich in ihrer eigenen Zeit, sagen wir mal im Jahr 1930, spielte ein bisschen mit ihrem Ring herum und würde uns jetzt sehen. Alles hören, was wir sagten. Oh Mann.
    Bevor meine Gänsehaut zu regelrechten Elefantenpickeln werden konnte, klingelte mein Handy. Automatisch ging ich ran, ohne aufs Display zu schauen, im Kopf steckte ich nämlich immer noch bei dem Gedanken fest, wie unheimlich es war, dass jemand aus einer anderen Zeit uns vielleicht unbemerkt beobachtete.
    Â»Hallo?«
    Â»Okay, ich habe mit meinem Vater und seinen Anwälten gesprochen«, sagte jemand. Dieser Jemand hatte eine männliche Stimme. Eine umwerfend schöne, um genau zu sein. Dieser Jemand war … Ich riss die Augen auf, starrte Luna und Marli an und machte ihnen wilde Handzeichen. Die sie nicht kapierten, was ja auch wirklich kein Wunder war.
    Â»Mit deinem Vater, seinen Anwälten?«, wiederholte ich schließlich wenig originell. »Warum denn das?«
    Â»Ja, damit wir einen Termin machen und Auftritt planen können, den Vertrag aufsetzen und so weiter.«
    Ich schnappte nach Luft.
    Â»Ã„hm, Suse, bist du noch dran?«
    Das war ich, konnte es ihm aber nicht sagen, weil es mir die Sprache verschlagen hatte.
    Â»Suse?« Ich hörte Henri leise lachen. »Das war ein Scherz.«
    Ich zwang mich zu atmen. »Und was für ein witziger«, erwiderte ich.
    Er lachte immer noch ein bisschen und wurde dann plötzlich ernst. »Na ja, eigentlich rufe ich an, um zu fragen, ob wir morgen Abend zusammen ins Kino gehen. Du weißt schon: Anime-Woche.«
    Oh. Mein. Gott. Ich fühlte mich, als

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