Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
schnellen Schritten durchquerte ich die Eingangshalle und war sichtlich erleichtert, als ich nach draußen trat und mir ein eisiger Wind ins Gesicht schlug. Ich atmete tief durch und genoss das Gefühl der kalten Luft, die in meine Lungen strömte. Anschließend rief ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause.
War es eigentlich mein Zuhause? Diese Frage stellte ich mir in letzter Zeit immer öfter. Besonders jetzt, da ich nicht sicher war, ob unsere Beziehung noch eine Zukunft hatte. Bald würde der Vertrag des Austauschprogramms auslaufen und ich wusste nicht, wie es danach weitergehen sollte. Logan hatte dieses Thema nur kurz angeschnitten, mit der Bemerkung, dass wir einen Weg finden würden. Doch seither waren Wochen vergangen und er hatte sich nicht mehr dazu geäußert.
Vielleicht war ich schneller wieder in New York, als ich dachte. Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken daran zu vertreiben, wobei mich der Taxifahrer argwöhnisch im Rückspiegel beäugte.
Kapitel 11
Im Zweifel für den Angeklagten
Kelly, Alan und ich saßen in meinem Wohnzimmer. Vor uns auf dem Tisch stand eine Kanne mit heißem Tee sowie mein aufgeklappter Laptop, auf dessen Monitor Mollys Bild zu sehen war.
Kurz, nachdem ich nach Hause gekommen war, hatten wir miteinander telefoniert. Jetzt war sie uns per Skype zugeschaltet, denn sie hatte darauf bestanden, bei unserer Lagebesprechung dabei zu sein.
Damit auch sie uns sehen konnte, waren wir auf der kleinen Couch eng zusammengerückt, so dass die Kamera uns alle erfasste.
»Wenn dieses Schwein dich wirklich betrügt, dann buche ich einen Flug nach London und mache dem Mistkerl das Leben zur Hölle«, fauchte Mollys Stimme aus dem Laptoplautsprecher.
»Jetzt mal ganz langsam«, sagte Alan und machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Noch wissen wir ja nicht, ob dem so ist.«
»Genau. Vielleicht stellt sich ja alles als Irrtum heraus«, pflichtete ihm Kelly bei und unterstützte ihre Aussage mit einem heftigen Nicken. Sie sah aus wie einer dieser Wackeldackel. Molly verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
»Sagt mal, ihr beide seid anscheinend aus der gleichen Therapiegruppe, oder? Glaubt ihr allen Ernstes, dass zwischen Logan und Olivia nichts läuft?«
»Im Zweifel für den Angeklagten«, konterte Alan und verschränkte störrisch die Arme vor der Brust.
»Offensichtlicher kann es doch gar nicht sein. Du musst wirklich eine schwere Unwucht in deinem Denkzentrum haben, wenn du das nicht siehst«, blaffte Molly zurück.
»Wo wir gerade beim Denkzentrum sind ...«, antwortete Alan mit hochrotem Kopf. Ich hob eine Hand und schrie:
»Hört sofort damit auf! Ich glaube, es wäre besser für uns alle, einschließlich meines Blutdrucks, wenn wir uns wieder etwas beruhigen.«
Meine drei Freunde atmeten fast gleichzeitig tief durch und nickten. Molly murmelte eine unverständliche Entschuldigung und Alan strich mir mitfühlend über den Arm.
»Sorry, Meg.«
»Schon gut. Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Was soll ich jetzt machen?« Molly räusperte sich.
»Tatsache ist, dass er in drei Tagen zusammen mit dieser Kuh nach Hongkong fliegen will, richtig?« Ich nickte.
»Das hat sie mir jedenfalls erzählt«, stimmte ich zu.
»Und wir wissen auch, dass diese Ziege bei ihm wohnt.«
»Genau«, bestätigte ich Mollys Aussage.
»Und Logan hat dir weder etwas von seiner bevorstehenden Geschäftsreise mitgeteilt, noch davon, dass Olivia sich in seinem Haus niedergelassen hat.«
»Das hab ich doch schon gesagt. Worauf willst du hinaus?«, erkundigte ich mich leicht genervt. Alan und Kelly beugten sich näher zum Monitor, um nichts von Mollys nächsten Worten zu verpassen.
»Zuerst einmal tust du so, als wolltest du ihn treffen und bei ihm übernachten. Sollte er eine Ausrede finden, um das zu verhindern, wäre das sehr verdächtig. Außerdem fragst du ihn geschickt aus, was er in drei Tagen vorhat. Schlag ihm einen Kurzurlaub vor oder lass dir etwas anderes einfallen. Wenn er dir sagt, dass er geschäftlich nach Hongkong muss, erkundigst du dich unauffällig, ob er alleine fliegt. Falls er Olivia nicht erwähnt und behauptet, dass nur er die Reise macht, sagst du, dass du ihn begleiten möchtest. Dann werden wir ja sehen, wie er reagiert.«
»Eine tolle Idee«, meldete sich Alan zu Wort.
»Und was mache ich, wenn er mir nicht die Wahrheit sagt und alles abstreitet?« Bei dem Gedanken, dass dies womöglich geschehen könnte, schnürte sich mir der Magen
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