Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
ich gerne ein
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, tastete ich zuerst nach Logan, doch der Platz neben mir war kalt und leer. Verschlafen rieb ich mir die Augen, um den nebligen Schleier zu vertreiben. Ich sah hinüber zum Nachttisch, auf dem ein Wecker stand und las die Zeit ab. Es war 10:30 Uhr.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett. Ich hätte schon seit Stunden im Büro sein sollen. Hektisch klaubte ich alles zusammen, was mir an Kleidung in die Hände fiel. Ich schlüpfte in Windeseile in die Jeans, nur um einen Moment später festzustellen, dass es Logans Hose war.
Fluchend kletterte ich wieder heraus und suchte nach meiner eigenen. Unterdessen fragte ich mich, wo Logan steckte und weshalb er mich nicht geweckt hatte.
Als ich ins Bad stolperte, fiel mein Blick sofort auf das weiße Blatt Papier, welches mit zwei Streifen Klebeband am Spiegel befestigt worden war.
Guten Morgen Baby,
da du so tief geschlafen hast, wollte ich dich nicht wecken. Als dein Chef gebe ich dir hiermit einen Tag frei. Das ist ein Befehl! Komm bloß nicht auf die Idee, im Büro aufzutauchen. Dann würde ich dich eigenhändig zurücktragen. Ich selbst konnte leider nicht bleiben, da ich in der Firma einige wichtige Dinge zu erledigen habe. Ich werde jedoch versuchen, so schnell wie möglich wieder zu Hause zu sein. Ich liebe Dich.
Ich strich mit den Fingern über Logans Schrift und lächelte in mich hinein. War er nicht einfach zum Anbeißen? Während ich mich aus meinen Klamotten schälte und die Tür zur Duschkabine öffnete, überlegte ich, wie ich ihm auch eine Freude machen könnte.
Vielleicht ein Candle-Light-Dinner? Ich erinnerte mich an meine diversen Kochversuche der Vergangenheit und verzog angewidert das Gesicht.
Womöglich wäre die amerikanische Regierung an meinen Kochkünsten interessiert. Sozusagen als humane Foltermethode. Eine vollwertige, von mir gekochte Mahlzeit und auch der hartgesottenste Spion würde seine eigene Mutter verraten.
Ich ließ das heiße Wasser über meinen Körper laufen und schloss die Augen. Mir würde schon noch etwas Passendes einfallen. Für den Fall, dass dem nicht so war, konnte ich mir zur Not eine rote Schleife umbinden. Das kam bei Männern immer gut an.
Als ich fertig geduscht und mich angezogen hatte, sprang ich gut gelaunt die Treppen nach unten. Ich brauchte jetzt dringend eine Tasse Kaffee, um meinen Kreislauf und mein Denkvermögen in Schwung zu bringen.
In der Tür zur Küche blieb ich wie angewurzelt stehen. Am Tresen saß Olivia und nippte an einer Tasse Tee, wobei sie dem kleinen Finger unnatürlich abspreizte.
»Guten Morgen, Megan«, flötete sie mir zu und stellte die Porzellantasse so sanft auf dem Unterteller ab, dass kein Geräusch zu hören war.
»Was machst du denn hier?«, blaffte ich sie an. Olivia zog erstaunt die Augenbrauen nach oben.
»Entweder bist du heute sehr schlecht gelaunt oder einfach nur ein Morgenmuffel«, stellte sie lächelnd fest.
»Ich zeig dir gleich, was so ein Morgenmuffel mit deinem zugespachtelten Gesicht anstellen kann«, fauchte ich erbost. Sie kniff die Augen zusammen und musterte mich.
»Nun gut, wie du willst. Da Logan nicht hier ist, können wir die scheinheiligen Nettigkeiten gerne bleiben lassen.«
»Jetzt kommen wir der Sache schon näher«, entgegnete ich. »Was hast du vor?«
»Ist das nicht offensichtlich?«
»So wie ich das sehe, setzt du alles daran, dass Logan sich von mir trennt, aber das wird dir nicht gelingen.«
»Du kennst ihn nicht so gut wie ich. Früher oder später werde ich mein Ziel erreichen«, sagte sie mit triumphierender Stimme.
»Hast du wirklich geglaubt, wir würden auf deinen Trick mit der Überweisung hereinfallen?«
»Einen Versuch war es wert«, antwortete sie und nahm einen weiteren Schluck Tee. Ich kochte innerlich. Ihre gespielte Ruhe brachte mich zur Weißglut und ich musste schwer an mich halten, um ihr nicht eine Ohrfeige zu verpassen. Ich stemmte die Fäuste in die Hüften und sah sie herausfordernd an.
»Ich bin gespannt, wie du uns weiterhin manipulieren willst, wenn du nicht mehr hier wohnst.« Sie zuckte gelangweilt die Schultern.
»Mir wird schon etwas einfallen, keine Angst. Irgendwann wird Logan einsehen, dass du nicht die Richtige für ihn bist und dann bin ich für ihn da. Wohin so etwas führen kann, sollte dir ja bekannt sein. Bald wirst du abgeschrieben sein und ich bin die neue Frau an seiner Seite.«
Zum ersten Mal, seit ich
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