Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
Schutz?
»Danke, dass du mir hinterhergelaufen bist und mich da rausgeholt hast, bevor ...«, meine Stimme brach bei dem Gedanken, was diese Dreckskerle mit mir angestellt hätten, wenn Logan nicht aufgetaucht wäre. Er zog mich zu sich und nahm mein Gesicht in seine Hände.
»Versprich mir einfach, dass du nie wieder mitten in der Nacht wegläufst und schon gar nicht in den Hyde-Park«, antwortete er.
»Versprochen«, stimmte ich zu.
»Und mir tut es leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe. Als du mir sagtest, dass du nichts mit der Überweisung zu tun hast, hätte ich dir sofort glauben sollen.«
»Entschuldigung angenommen. Aber wer war dann an deinem Computer?«
Logan holte tief Luft. Als er ausatmete, bildete sich eine kleine weiße Wolke vor seinem Gesicht.
»Ich habe keine Ahnung, aber ich werde es herausfinden«, bemerkte er grimmig.
»Was ist mit ... Olivia?«, sagte ich leise. Sie wohnte schließlich bei Logan. Damit war sie, meiner Meinung nach, die Hauptverdächtige.
»Welchen Grund sollte sie haben, so etwas zu tun?«
»Naja, lass mich kurz nachdenken«, antwortete ich sarkastisch. »Vielleicht, weil sie mich aus dem Weg haben will?«
»Das ist lächerlich. Olivia und ich haben nur eine ...«
»... geschäftliche Beziehung. Blablabla«, beendete ich seinen Satz. »Wer außer ihr hat denn einen Schlüssel für dein Haus? Manchmal glaube ich, du hast Scheuklappen auf den Augen. Siehst du denn nicht, was für ein hinterlistiges Weib sie ist?«
»Abgesehen von Olivias Schlüssel gibt es noch zwei weitere. Den einen besitzt Norman und der Dritte hängt in meinem Büro, für den Fall, dass ich meinen eigenen verliere oder mich ausschließen sollte. Wie du also siehst, muss es nicht zwingend Olivia gewesen sein.«
Ich schnaubte und schüttelte den Kopf. Mein Freund sah verdammt gut aus und war intelligent, aber was diese Sache betraf lag er weit unter seinen geistigen Möglichkeiten.
»Wieso nimmst du sie in Schutz?«, wollte ich wissen. Logan verdrehte die Augen.
»Ich nehme sie nicht in Schutz. Ich bin nur realistisch«, verteidigte er sich. Wir waren wieder am Haus angekommen und er schloss die Tür auf.
»Realistisch?«, äffte ich ihn nach. »Dir hat anscheinend jemand in meiner Abwesenheit was an den Kopf geworfen.« Logan drehte sich zu mir um und funkelte mich böse an.
»Wie es scheint, möchtest du schon wieder einen Streit von Zaun brechen. Fällt es dir eigentlich so schwer, ein paar Stunden mit mir zu verbringen, ohne dass die Fetzen fliegen?«
»Entschuldige bitte, aber wer von uns beiden verschließt denn vor den Tatsachen die Augen? Laufend nimmst du deine so wundervolle Exfreundin in Schutz und das, obwohl es offensichtlich ist, dass sie etwas mit der Sache zu tun hat. Vielleicht hast du ja bis heute nicht überwunden, dass sie sich von dir getrennt hat«, zickte ich ihn an. Logan runzelte verwirrt die Stirn.
»Wie kommst du darauf, dass sie mich verlassen hat?«
»War es denn nicht so?« Olivia hatte mir erzählt, dass sie es gewesen war, die die Beziehung beendet hatte, da war ich mir absolut sicher. Ich kramte in meinen Erinnerungen nach dem genauen Wortlaut. » Außerdem hat Logan mir verziehen, dass ich ihn kurz vor unserer Hochzeit sitzen gelassen habe und er ist inzwischen auch über mich hinweg.«
»Ich habe sie verlassen und nicht umgekehrt«, verriet Logan immer noch sichtlich verwirrt.
»Du hast sie nach nur vier Monaten gefragt, ob sie dich heiraten will und kurz vor eurer Hochzeit hat sie dich sitzen gelassen«, klärte ich ihn, mit einem besserwisserischen und sehr zynisch wirkenden, Lächeln auf. Er warf den Kopf in den Nacken und begann lauthals zu lachen.
»Heiraten? Meine Güte, wie kommst du denn nur auf so eine absurde Idee? Nie im Leben wäre mir der Gedanke gekommen, Olivia zu fragen, ob sie meine Frau werden will. Und ich habe einen Schlussstrich gezogen, weil sie mir einfach zu oberflächlich war und ich keine Zukunft für uns gesehen habe. Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden«, vergewisserte er sich.
Ich stand wie angewurzelt da und starrte Logan mit offenem Mund an. Hatte diese dumme Ziege mir nur Lügen aufgetischt?
Auf der einen Seite war ich stinksauer, dass ich mich hier vor meinem Freund zum Depp machte, nur, weil diese Kuh mir irgendeinen Müll erzählt hatte. Andererseits war ich überglücklich, dass Logan sie in den Wind geschossen hatte und nicht umgekehrt.
Leider gingen mir damit aber auch die Argumente aus, was mir
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