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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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warten.«
    »Wir haben ein Abenteuer erlebt«, sagte Donovan. »Beinahe hätte uns die Polizei als gefährliche Einbr e cher verhaftet.«
    Pat war ins Wohnzimmer vorausgegangen, wo sie das Licht andre h te und ihre Tasche auf das Sofa fallen ließ. Mit lebhaftem Interesse hörte sie Donovans E r zählung zu.
    »Ich bin froh, dass die Person euch nicht erwischte«, komme n tierte sie. »Sie ist sicher ein alter Drachen. Ich bekam heute Morgen eine Nachricht von ihr – sie möc h te mich sprechen. Bestimmt will sie sich b e schweren – vermutlich mein Klavier. Leute, die Kl a vierspiel nicht mögen, sollten nicht in solchen Wo h nungen wohnen. Donovan, du hast dich an der Hand verletzt. Sie ist ja ganz blutig! Geh dich w a schen.«
    Donovan sah überrascht auf seine Hand. Er ging fol g sam aus dem Zimmer und rief dann Jimmy.
    »Hallo«, sagte dieser, »was ist los? Du hast dich nicht schwer ve r letzt, oder?«
    »Ich habe mich überhaupt nicht verletzt.«
    Donovans Stimme war so merkwürdig, dass Jimmy ihn überrascht musterte. Donovan hielt ihm seine gewasch e ne Hand hin und Jimmy entdeckte keine Spur irgendeiner Verletzung.
    »Das ist merkwürdig«, sagte er stirnrunzelnd. »Es war ziemlich viel Blut. Woher stammt es?« Dann be g riff er plötzlich, was sein schneller schaltender Freund vermut e te. »Du meine Güte, das muss aus jener Wohnung sta m men.« Er dachte über das eben G e sagte nach. »Bist du sicher, dass es – eh – Blut war?«, fragte er. »Nicht Farbe?«
    Donovan schüttelte den Kopf. »Es war bestimmt Blut.« Er schaude r te.
    Sie blickten sich an. Der gleiche Gedanke war in i h nen aufgestiegen. Es war Jimmy, der ihn zuerst au s sprach.
    »Ich würde sagen…« Er zögerte. »Meinst du, wir sollten nun – wi e der hinuntergehen – und – eh – uns umsehen? Nachsehen, was los ist, ja?«
    »Was ist mit den Frauen?«
    »Wir verraten ihnen nichts. Pat wird sich eine Schü r ze umbinden und Omeletts backen. Wir sind zurück, bis sie uns vermi s sen.«
    »Also gut, komm«, sagte Donovan. »Ich glaube, wir müssen das ei n fach auf uns nehmen. Vermutlich ist alles ganz harmlos.«
    Aber sein Ton klang nicht überzeugt. Sie stiegen in den Lift und fu h ren in den unteren Stock. Sie fanden ohne Schwierigkeiten den Weg durch die Küche und machten wieder das Licht im Woh n zimmer an.
    »Es muss hier gewesen sein«, sagte Donovan, »dass – dass ich das Zeug anfasste. In der Küche h a be ich nichts berührt.«
    Sie blickten sich um und staunten. Alles wirkte orden t lich und ganz normal und schien von jedem Ve r dacht auf Gewalttätigkeit oder g e ronnenes Blut weit entfernt zu sein.
    Plötzlich zuckte Jimmy heftig zusammen und packte den Freund am Arm.
    »Sieh mal, da!«
    Donovan folgte dem ausgestreckten Finger mit se i nem Blick und stieß einen erstaunten Ruf aus. Unter den schweren roten Vorhängen lugte ein Fuß hervor ein weiblicher Fuß in einem durchbrochenen Lede r schuh.
    Jimmy ging zu den Vorhängen und zog sie brüsk zur Seite. In der Fensternische lag der zusammengekaue r te Körper einer Frau, eine dicke dunkle Lache neben sich. Sie war tot, daran war nicht zu zwe i feln. Jimmy machte einen Versuch, sie hochzuheben, aber Don o van hinderte ihn daran.
    »Das lässt du besser bleiben! Sie darf nicht angerührt werden, bis die Polizei kommt.«
    »Die Polizei, natürlich. Oh, Donovan, was für eine schreckliche Sache. Wer kann das nur sein? Mrs Ernest i ne Grant?«
    »Scheint so. Falls noch jemand anders in der Wo h nung ist, ve r hält er sich sehr ruhig.«
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Jimmy. »Hinauslaufen und einen Polizisten suchen oder von Pats Wohnung aus tel e fonieren?«
    »Ich glaube, telefonieren wäre besser. Komm, wir kö n nen ebenso gut durch die Wohnungstür hinausg e hen. Wir können nicht die ganze Nacht mit dem sti n kenden Lift auf und ab fahren.«
    Jimmy war einverstanden. Als sie vor der Tür sta n den, zögerte er. »Überleg mal! Meinst du, dass einer von uns dableiben sollte, um au f zupassen – bis die Polizei kommt?«
    »Ja, du hast wohl Recht. Bleib hier, ich laufe hinauf und rufe an.«
    Er eilte davon und läutete im nächsten Stock. Pat öffn e te. Sie sah sehr hübsch aus mit ihren geröteten Wangen und der umg e bundenen Schürze. Ihre Augen wurden groß vor Staunen.
    »Du? Aber wieso – Donovan, was ist los? Ist etwas g e schehen?«
    Er nahm sie bei beiden Händen. »Schon gut, Pat – wir haben nur e i ne ziemlich unangenehme Entdeckung in der unteren

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