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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Wohnung g e macht. Eine tote Frau – «
    »Oh!« Pat stieß einen kleinen Schrei aus. »Wie schrec k lich. Hat sie einen Schlaganfall gehabt?«
    »Nein. Es sieht so aus – nun – es sieht eher aus, als sei sie ermo r det worden.«
    »Oh, Donovan!«
    »Ja. Es ist barbarisch.«
    Er hielt noch immer ihre Hände. Sie hatte sie in den seinen g e lassen – ja, sie klammerte sich sogar an ihn. Liebste Pat – wie sehr er sie liebte! Machte sie sich übe r haupt etwas aus ihm? Manchmal glaubte er es. Manchmal hatte er Angst, dass Jimmy Faulkener – die Erinn e rung an Jimmy, der unten geduldig wartete, trieb ihn voran.
    »Liebste Pat, wir müssen die Polizei rufen.«
    »Monsieur hat Recht«, sagte eine Stimme hinter ihm. »Und in der Zwischenzeit, während wir auf sie warten, kann ich Ihnen vielleicht etwas behilflich sein.«
    Sie hatten unter der offenen Wohnungstür gestanden und traten jetzt in den Flur hinaus. Eine Gestalt war e t was höher über ihnen auf der Treppe erschienen und kam nun in ihr Blickfeld herunter.
    Sie starrten verblüfft auf den kleinen Mann mit dem abenteue r lichen Schnurrbart und dem eiförmigen Kopf. Er trug einen glä n zenden Morgenmantel und gestickte Pantoffeln und verbeugte sich galant vor Pat.
    »Mademoiselle! Ich bin, wie Sie vielleicht wissen, der Mieter der oberen Wohnung. Ich wohne gern oben – die Luft, die Aussicht über London… Ich habe die Wohnung unter dem Namen O’Connor gemi e tet. Aber ich bin kein Ire. Ich heiße anders. Da r um erlaube ich mir auch, mich Ihnen zur Verfügung zu stellen. Gestatten Sie?« Schwungvoll zog er eine Visitenkarte hervor und übe r reichte sie Pat. Sie b e trachtete sie.
    »Monsieur Hercule Poirot. Oh!« Sie hielt den Atem an. »Der berühmte Monsieur Poirot? Der große Dete k tiv? Und Sie wollen wir k lich helfen?«
    »Das ist meine Absicht, Mademoiselle. Ich hätte bein a he schon früher heute Abend meine Hilfe angeb o ten.«
    Pat war verwirrt.
    »Ich hörte, wie Sie sich über den verlorenen Schlü s sel berieten. Ich bin zwar ein Spezialist und hätte ohne We i teres Ihre Tür öffnen kö n nen, aber ich zögerte, es Ihnen vorzuschlagen. Ich wäre Ihnen sehr verdächtig vorg e kommen.«
    Pat lachte.
    »Aber jetzt, Monsieur«, sagte Poirot zu Donovan, »g e hen Sie hinein, ich bitte Sie, und rufen Sie die Pol i zei. Ich werde in die untere Wo h nung gehen.«
    Pat begleitete ihn. Dem Wache haltenden Jimmy erklä r te Pat Poirots Erscheinen. Jimmy erklärte Poirot ihr Abenteuer. Der Detektiv hörte aufmerksam zu.
    »Die Lifttür war nicht verriegelt, sagen Sie? Sie dra n gen in die K ü che ein, aber das Licht ging nicht an.«
    Er marschierte während des Sprechens zur Küche und betätigte den Lichtschalter.
    »Tiens! Voilà ce qui est curieux!«, sagte er, als das Licht au f flam m te. »Es funktioniert jetzt prächtig. Ich frage mich – «
    Er hob einen Finger, um zum Schweigen zu mahnen, und lauschte. Ein schwacher Laut durchdrang die Stille – ein unmis s verständliches Schnarchen.
    »Ah!«, sagte Poirot. »La chambre de domestique.«
    Auf Zehenspitzen schlich er durch die Küche und in eine kleine Spülküche, von der eine Tür abging. Er öffn e te sie und knipste das Licht an. Das Zimmer war eine Art Hundehütte, wie sie von den Architekten für die Unte r kunft eines dienstbaren Geistes geplant we r den. Der Raum wurde fast vollständig von dem Bett eingeno m men, in dem ein rotwangiges Mädchen mit weit geöffn e tem Mund auf dem Rücken lag und frie d lich schnarchte. Poirot scha l tete das Licht aus und trat den Rückzug an. »Sie wird nicht erw a chen. Lassen wir sie schlafen, bis die Polizei kommt.«
    Er kehrte ins Wohnzimmer zurück. Donovan war i n zwischen daz u gestoßen.
    »Die Polizei wird sofort hier sein«, meldete er ate m los. »Wir so l len nichts anrühren.«
    Poirot nickte. »Wir werden nichts berühren, wir we r den uns nur u m sehen, das ist alles.«
    Mildred war ebenfalls gekommen und die vier jungen Leute standen nun unter der Tür und beobachteten Po i rot mit ateml o sem Interesse.
    »Was ich nicht verstehen kann, Sir, ist Folgendes«, sagte Don o van. »Ich ging nicht zum Fenster – wie kam das Blut an meine Hände?«
    »Mein junger Freund, die Antwort darauf starrt Ihnen ins G e sicht. Welche Farbe hat das Tischtuch? Rot, nicht wahr? Zweife l los legten Sie Ihre Hand auf den Tisch.«
    »Ja, stimmt. Ist das – « Er hielt inne.
    Poirot nickte. Er beugte sich über den Tisch und wies auf einen dunklen

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