Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
hing. Donovan nahm ihn ab und trat behände auf die Plattform. Er rümpfte die Nase.
    »Ziemlicher Gestank«, bemerkte er. »Aber was ist los? Gehe ich allein auf Abenteuer oder begleitet mich j e mand?«
    »Ich komme mit«, sagte Jimmy.
    Er trat neben Donovan.
    »Hoffentlich trägt er uns«, meinte er zweifelnd.
    »Ihr könnt nicht mehr als eine Tonne Kohle wiegen«, sagte Pat, die es mit Gewichten nicht so genau nahm.
    »Auf jeden Fall werden wir es bald wissen«, sagte D o novan munter und zog am Seil.
    Mit einem quietschenden Geräusch verschwanden sie außer Sich t weite.
    »Das Ding macht einen schrecklichen Lärm«, b e merkte Jimmy, während sie durch die Dunkelheit nach oben fu h ren. »Was we r den die Leute in den anderen Wohnungen denken?«
    »Geister oder Einbrecher, vermutlich«, antwortete D o novan. »Das Seil zu ziehen ist harte Arbeit. Der Hau s meister arbeitet in solchen Häusern schwerer, als ich dachte. Jimmy, zählst du auch die Stoc k werke?«
    »Mein Gott, nein. Das habe ich vergessen.«
    »Ich schon. Das ist der dritte Stock, an dem wir jetzt vorbeifa h ren. Der nächste ist es.«
    »Und jetzt werden wir gleich feststellen, dass Pat die Tür doch ve r riegelt hat«, brummte Jimmy.
    Aber diese Befürchtung war unbegründet. Die Hol z tür sprang bei der Berührung auf und Donovan und Jimmy traten in Pats stockdunkle Küche.
    »Wir sollten eine Taschenlampe haben«, erklärte Don o van. »Wie ich Pat kenne, liegt alles Mögliche auf dem Boden und wir zertreten eine Menge, bevor wir den Lichtschalter finden. Rühr dich nicht Ji m my, bis ich das Licht angemacht habe!«
    Donovan tastete sich vorsichtig vor, stieß aber ein he f tiges »Ve r dammt!« aus, als ihn unerwartet die Ecke eines Küchentisches in die Seite traf. Er fand den Schalter, dann klang ein weiteres »Verdammt!« durch die Dunke l heit.
    »Was ist los?«, fragte Jimmy.
    »Es gibt kein Licht. Die Birne ist wohl kaputt. Warte! Ich mache das Licht im Wohnzimmer an.«
    Das Wohnzimmer lag auf der anderen Seite des Korr i dors. Jimmy hörte Donovan durch die Tür gehen und sogleich erreic h ten ihn neue Flüche. Er bahnte sich selbst vorsichtig einen Weg durch die Küche.
    »Was ist los?«
    »Ich weiß es nicht. Die Zimmer sind bei Nacht wie ve r hext. Alles scheint woanders zu stehen. Tische und Se s sel, wo man sie am wenigsten vermutet hätte. Zum Te u fel! Schon wieder einer!«
    Aber jetzt hatte Jimmy zufällig den Lichtschalter gefu n den. Die zwei jungen Männer sahen einander in stillem Entsetzen an.
    Dies war nicht Pats Wohnzimmer. Sie standen in der falschen Wo h nung.
    Zunächst war dieser Raum etwa zehnmal voller, was Donovans lau t starke Verwünschungen erklärte, als er wiederholt an Stühlen und Tischen angeeckt war. Es stand ein großer runder Tisch in der Mitte, bedeckt mit einem roten Filztuch, und am Fenster grünte eine Asp i distra. Es war ausgerechnet die Art Einrichtung, deren Besitzer man ihr Eindringen nur schwer erklären kon n te, dessen waren sich die jungen Männer sicher. En t setzt sahen sie auf den Tisch, auf dem ein kle i ner Stoß Briefe lag.
    »Mrs Ernestine Grant«, flüsterte Donovan, nachdem er sie in die Hand genommen und den Namen gelesen hatte. »Mein Gott! Glaubst du, sie hat uns gehört?«
    »Es wäre ein Wunder, wenn sie dich nicht gehört hä t te«, sagte Jimmy, »bei deinen Flüchen und wie du an die M ö bel gestoßen bist! Los, um Himmels willen, ha u en wir schnell ab.«
    Sie löschten rasch das Licht und schlichen auf Zehe n spitzen zum Lift zurück. Jimmy stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie ohne Zwischenfall wieder auf der Plattform standen.
    »Ich habe es gern, wenn eine Frau einen guten, gesu n den Schlaf hat«, sagte er anerkennend. »Mrs E r nestine Grant hat ihre Qual i täten.«
    »Jetzt weiß ich, warum wir die Stockwerke verwec h selt haben«, sagte Donovan. »Wir fingen ja im Keller zu zä h len an.« Er zog an dem Seil und der Lift schoss hinauf. »Diesmal sind wir richtig.«
    »Da bin ich aber sehr froh«, sagte Jimmy, während er wieder ins Dunkle trat. »Meine Nerven würden nicht mehr viele solche Schocks aushalten.«
    Aber es gab keine weiteren Probleme mehr. Die er s te aufleuchtende Lampe bewies, dass sie in Pats K ü che standen, und in kürzester Zeit öffneten sie die Wo h nungstür und ließen die beiden jungen Frauen ein, die draußen gewartet hatten.
    »Ihr habt lange gebraucht«, brummte Pat. »Mildred und ich mussten wahnsinnig lange

Weitere Kostenlose Bücher