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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition)
Autoren: Kim Henry
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es darauf a n kommt , was du daraus machst. Du hast einen Traum? Dann kämpfe darum. Lass nicht zu, dass die Umstände dir den Weg versperren . Nimm das Leben , so wie es ist , und versuche nicht, daran zu deuteln. Es ist dein Leben, nur du kannst es l e ben. “
    Warte nicht, Kaya. Lebe.
    „ Ach Mist . “ D er Fluch verließ ihre Lippen, bevor sie ihn schl u cken konnte. „ Ich bin wirklich müde, Nive. Ich muss schlafen. Das alles war einfach zu viel. “
    Nive erhob sich von der Bettkante und zwinkerte ihr zu. „ Ich weiß. Ich wollte dir ja auch nur … “
    „ Meinen Rucksack bringen. Ich weiß. “
    „ Gute Nacht , Kaya. “
    „ Gute Nacht, Nive. “
    Kaya rollte sich vom Bett und suchte in ihrem Ruc k sack nach dem Kulturbeutel. Sie hatte nichts Neues in dem Gespräch mit Nive e r fahren. Keine ne u en Erkenntnisse, keine weiteren Fakten. Immer noch schwirrte ihr Kopf , krampfte ihr Magen um all die schwer ve r daulichen Wahrheiten, die sie heute erfahren hatte. T rotzdem war sie sich plötzlich sicher, dass sie heute Nacht en d lich wieder einmal Ruhe finden würde .
     
    *
     
    „ Nein. Greve. Silas Greve. G-R-E-V-E. Bitte versuchen Sie es noch einmal. “
    Kaya hörte das Klackern einer Tastatur durch die Leitung und das wiederkäuende Schmatzen der Telefonistin, die es offensich t lich nicht für nötig hielt, ihren Kaugummi zu entsorgen, wenn sie Anrufe für die Airline entgegennahm.
    „ Ich hab e keinen Mitarbeiter mit diesem Namen auf der Liste. “
    „ Das kann nicht sein. Ich habe heute erst in der Zeitung gel e sen, dass der Prozess gegen Herrn Greve eingestellt wurde. “
    „ Davon weiß ich nichts . Ich sehe nur, dass Sie sich täuschen mü s sen. Ich hab e Ihnen jetzt schon meh r mals gesagt, dass es keinen Silas Greve bei Air Greenland gibt. “
    Das Augenrollen der Telefonistin war allzu deutlich, auch wenn Kaya es natürlich nicht sehen konnte. Zeit aufzugeben.
    „ Okay, danke. “
    Fräulein Supergenervt beendete das Gespräch ohne einen Gruß. Enttäuschung war ein ekelhaftes Gefühl. Kaya legte den Hörer z u rück auf die Station und seufzte tief. Fast ein Monat war ve r gangen seit dem Ende ihres Abenteuers. Vier lange Wochen, in denen Silas alle Zeit der Welt gehabt hätte, sie zu kontaktieren. Gut, die Satell i tenverbindung war in den letzten Wochen instabil gewesen. Trot z dem, wo ein Wille war, war auch ein Reißve r schluss, pflegte ihr Vater i m mer zu sagen. Geistesabwesend rief sie auf dem Computer die Seite mit der Liste aller offenen Öl-Lizenzverfahren der Nunaoil AS auf . Das regierungseigene Unternehmen verwaltete sämtliche Antr ä ge auf Bohrungen in Grö n land, sei es Off - oder O nshore, und Kaya wollte in den Winte r monaten einen Plan erstellen, welche künftigen Felder sie in der kommenden Saison besuchen würde. Kaum hatte sich die Seite aufgebaut, klopfte es an der Tür ihres Labors.
    Gespannt sah sie zur Tür. Niemand klopfte bei ihr. Die wenigen Besucher, die sie hatte, kamen einfach hereinspaziert, wenn sie etwas von ihr wollten. „ Herein. “
    Das Licht der Neonröhren fiel auf eine vermummte Gestalt in blauem Anorak und weiter Fleck en tarnhose. Die Kapuzenjacke war tief ins Gesicht gezogen, sodass sie unmöglich erkennen konnte, ob sich unter dem Stoff eine vertraute Gestalt befand. Für die Dauer eines Wimper n schlags setzte ihr Herz aus. Silas. D ann erkannte sie, dass der Mann kleiner war als Silas und auch stä m miger, selbst wenn man all den schützenden Stoff abzog. Zögernd stand sie aus ihrem Dre h stuhl auf und ging auf ihn zu.
    „ Kaya Motzfeldt, hallo. Kann ich irgendwas für Sie tun? “
    Bevor der Mann seine Hand zum Gruß ausstreckte, streifte er sich die Kapuze vom Kopf. Zum Vorschein kam militärisch kurz g e schnittenes Haar und ein schmales, kantiges Gesicht. Blaugrüne A u gen, blasse Haut. Europäer.
    „ Jeremy Sands. Bente sagte mir, dass ich Sie hier finden würde. “ Die freundlichen Worte ließen seine scharfen Gesichtszüge auge n blicklich weicher erscheinen.
    „ Und warum sollten Sie mich finden wollen? “
    Sands lachte. „ Sie machen es einem nicht leicht, was? “
    Als Kaya, statt zu antworten, die Arme vor der Brust ve r schränkte und ihn weiterhin nur abwartend ansah, fuhr er fort. „ Ich bin ein großer Bewunderer Ihrer Arbeit. Meine Firma hat mich für ein Pr o jekt nach Nuuk versetzt, wo ich im Stadta r chiv eine neue Software installieren und die Mitarbeiter darauf schulen muss. Nun konnte die
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