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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition)
Autoren: Kim Henry
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Mann. “
    Silas schluckte schwer, als ihn die Ahnung überschwemmte, was das zu bedeuten hatte. Sein Herz begann zu poltern, und er nahm den Umschlag an. In der Handfläche brach ihm der Schweiß aus . E r musste fester zupacken, damit ihm das Papier nicht entglitt. Pedar drehte sich um und verschwand. Im Umschlag steckten seine Papi e re. Zeugnisse und Lizenzen , für d ie leichten Euroco p ter, die riesigen Sikorsky, die Air Greenland ohnehin bald ausmu s tern würde , d ie Fokker, die in diesem Klima nicht brauchbar war, die Dash-7 Prope l lerflugzeuge , sogar die Lynx und Boeing Apache Kampfhubschra u ber und für die Hawker Harriers, die er nie wirklich gefl o gen war. Es war alles da.
    Er hatte seine Flügel zurück.
    B edächtig schälte er sich aus dem blauen Arbeitsanzug und le g te ihn ordentlich zusammen. Naht auf Naht. Seine Hände zitte r ten dabei. Den Werkzeuggürtel legte er auf den Spind, der Pedar gehö r te. Er umklammerte das Handy und wählte schlie ß lich die Nummer des Chefpiloten der Hubschrauberstaffel, Kasper Sørensen.
    „ Silas, willkommen zurück. “
    „ Danke für die Überraschung “ , brachte er heraus.
    „ Dachte ich mir, dass dir das gefällt. “
    „ Warum? Warum jetzt? “
    Er rechnete damit, dass in der Vorweihnachtszeit Pilotenmangel herrschte.
    „ Weil du nicht unter Einfluss geflogen bist. Das haben die Bode n crew in Thule, Marc Rossum und Kaya Motzfeldt bestätigt , u nd weil du nichts dagegen tun konntest, dass jemand einen fehlerhaften Se n sor in den Rotoren verbaut hatte und die Ente i sungsanlage damit ultimativ ruiniert war . Vermutlich war sogar die Anlage selbst man i puliert, aber der Hubschrauber liegt am Grund der Melville Bay, genau werden wir das nie erfahren. Dass du den Chopper mehr oder weniger sicher gelandet und Doktor Mot z feldt das Leben gerettet hast, macht dich zum Helden. “
    „ Ich nehme Medaillen grundsätzlich nicht an. “
    „ Du kriegst auch keine. Die ganze Sache wird nicht an die gr o ße Glocke gehängt. Du kriegst deine Flügel wieder, ich denke, das ist der einzige Dank, den du dir wünschst, nicht wahr? Ich sag dir was , der einzige dunkle Punkt bei der Sache ist, dass weder du noch Rossum bei den Pre Flight Checks den Sensor bemerkt e , der die kaputte Enteisungsanlage tarnte. Was wir euch beiden aber zugut e halten ist, dass ihr den fehlerhaften Sensor am Vo r abend des Fluges bei der Mechanikerstaffel in Thule gemeldet und eine Auswechslung beantragt habt. Die Papiere zeigen eindeutig, dass diese Auswech s lung stattfand u nd dass damit die Pflicht, die kaputte Enteisungsa n lage zu entdecken, bei den M e chanikern lag . Für euch beide sollte damit das Thema Einfri e rungssensor erledigt sein , d eshalb drehen wir weder dir noch ihm einen Strick daraus . Wann kannst du deinen Dienst wieder antr e ten? “
    „ Habe ich die Möglichkeit, ein paar Leerflüge zu absolvieren? Nuuk nach Maniitsoq reicht schon. Ich weiß nicht, ob ich es mir schon wieder zutraue. “
    „ Ich traue es dir zu. Aber ja. Komm rüber, ich hab e einen Eur o copter für dich, den fliegst du heute Abend nach Hause und bringst ihn morgen früh nach Nuuk zurück . D ann habe ich den ersten Cha r ter für dich. Nach Sisimiut, mit einer Gruppe von Norwegern. Das schaffst du schlafend. “
    „ Ich werde mich bemühen , Boss. “

13
     
    „Hey Kaya, Post für dich.“
    Jesper, der in der Gemeinde angestellt war und als Mädchen für alles auch den Postboten stellte, öffnete die Tür zu ihrem Labor. Merkwürdig. Sie erwartete nichts.
    „Dort auf den Tisch.“ Ohne von dem Reagenzglas aufzuschauen, in dem sie gerade einige Proben bereitete, nickte sie in die entsprechende Ecke.
    „Hast du Geburtstag oder so?“
    Nun sah sie doch auf. „Jesper, du kennst mich seit fast fünf Jahren. Du weißt, dass ich im Juni Geburtstag habe, nicht im Januar.“
    Jesper machte sich nicht die Mühe, schuldbewusst dreinzusehen. Er zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich an das Regal, das dem Tisch am nächsten stand. „Mein’ ja nur.“
    „ Was meinst du? “ Sie hätte sich die Frage schenken können, denn jetzt sah sie es selbst. Auf dem Tisch, halb verdeckt von Jespers dunkelblauer Uniform, lag das Päckchen. Es war nicht besonders groß, rechteckig und in bunt gestreiftes Geschenkp a pier verpackt. Selbst die rote Schleife hatte den Transport übe r lebt. Silas? Ihr Herz hüpfte in den Hals . E s kostete einige Mühe, ihre Gesichtszüge zu kontrollieren . Doch es
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