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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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der Borkenkäfer (Ipidae [Scolytidae]) zählt zu den größten Schädlingen an Koniferen. Von den kleinen, meist kaum 1 cm großen, walzenförmigen Käfern sind weltweit rd. 4600 Arten bekannt.
    © shutterstock.com/Henrik Larsson
    Der Buchdrucker befällt meist alte, kranke oder vertrocknete Fichten.
    Buchdrucker und Kupferstecher
    Der bekannteste Borkenkäfer, der rd. 5 mm große Buchdrucker (
Ips typographus
), ist in ganz Eurasien bis nach Nordchina verbreitet und mit einigen Gattungsgenossen auch in Nordamerika vertreten. Normalerweise ist er ein sekundärer Schädling, der alte, kranke oder vertrocknete Fichten befällt. Nur wenn bei starker Vermehrung nicht genügend geschwächte Bäume vorhanden sind, greift er auch auf gesunde über. Das Männchen bohrt die Fichtenborke an und frisst eine rundliche sog. Rammelkammer ins Holz. Duftstoffe in seinem Kot locken die Weibchen an, die in der Kammer begattet werden. Jedes Weibchen legt von hier aus einen Muttergang an, so dass im Holz ein sternförmiges Muster entsteht. In seitliche Einschnitte legt jedes Weibchen rd. 60 Eier ab. Die schon bald schlüpfenden Larven nagen eigene, etwa 5 cm lange Gänge senkrecht zum Muttergang. Im verbreiterten Ende des Gangs verpuppt sich die Larve. Der geschlüpfte Käfer nagt zur Nahrungsaufnahme noch einen unregelmäßigen Gang durch das Holz, ehe er sich zum Ausfliegen ein Loch durch die Rinde beißt.
    Häufig ist im selben Verbreitungsgebiet gleichzeitig der Kupferstecher (
Pityogenes chalcographus
) zu finden, der auch junge, gesunde Fichten befällt. Der Riesenbastkäfer (
Dendroctonus micans
) legt hauptsächlich in Fichten bis zu 60 Eier in Haufen ab.
    Waldgärtner
    Monogam lebt der Große Waldgärtner (
Blastophagus piniperda
) in paläarktischen Nadelwäldern. Bei dieser Käferart lockt ein Weibchen ein Männchen in die fertige Rammelkammer. Die befruchteten Eier werden anschließend in einen 15 cm langen Gang gelegt. Die geschlüpften Käfer fügen vor allem Kiefern durch Reifefraß in den Kronen Schäden zu. Junge Triebe höhlen sie so aus, dass sie beim nächsten Windstoß abbrechen. Daher der Name: Die geschädigten Bäume sehen aus wie vom Gärtner gestutzt. Der Lärchenborkenkäfer (
Ipscembrae
) schädigt auf ähnliche Weise seine namengebenden Brutbäume.
    Borkenkäfer
Ipidae
    Klasse Insekten
    Ordnung Käfer
    Familie Borkenkäfer
    Verbreitung weltweit
    Maße Länge: 1 cm
    Nahrung meist Holz oder Rinde, aber auch krautige Pflanzen, teilweise selbst eingeschleppte Pilze
    Läuse aus Ananasgallen
    Die zu den Blattläusen (Aphidina) gehörende Rote Fichtengallenlaus (Adelges laricis) bewirkt die Ausbildung von markanten Gallen am Ende von Fichtenzweigen. Bei der Eiablage abgesonderte Sekrete, die Pflanzenhormonen ähnliche Substanzen enthalten, führen zur Umprogrammierung der umliegenden Pflanzenzellen, so dass sie diese ungewöhnliche Gewebswucherung hervorbringen. Wegen ihrer stets gleichen spezifischen Form werden die bis zu 2 cm großen Pflanzengebilde auch Ananasgallen genannt. Sie enthalten in ihrem Inneren mehrere Larvenkammern. Die Larven sind dort gut geschützt und ernähren sich während ihrer Entwicklung von dem nahrhaften Gewebe ihrer Pflanzengalle. Die Rote Fichtengallenlaus ist sowohl in eurasischen als auch in nordamerikanischen Nadelwäldern beheimatet. Kleine erdbeerfarbene Gallen dagegen ruft die ebenfalls zirkumpolare Tannentrieblaus (
Dreyfusia nordmannianae
) an den Tannen
Abies nordmanniana
und
Abies alba
hervor.
    Die Tiere der nordamerikanischen Taiga
    An die arktische Tundrenzone schließt sich die Region der borealen Nadelwälder an. Die nordamerikanische Taiga ist mit einer Fläche von etwa 7 Mio. km 2 eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete der Erde. Typisch für die Taiga sind kurze, stellenweise recht warme Sommer und lange, z. T. sehr kalte Winter, in denen die Taiga von einer geschlossenen Schneedecke bedeckt ist. Dann ist der karge Boden länger als ein halbes Jahr von lockerem, teils metertiefem Schnee bedeckt. Zahlreiche Säuger sind gut an den Wechsel der Jahreszeiten und die Kälte der langen Wintermonate angepasst.
    Die großen Landsäuger
    Elche (
Alces alces
) sind die größten Weidegänger in den borealen Nadelwäldern. Im Sommer fressen sie Laub und Wasserpflanzen an den Ufern der Seen, im Winter ernähren sie sich hauptsächlich von Flechten, Zweigen und Knospen. Elchfleisch war seit jeher für das Überleben der Menschen in den entlegenen Gegenden der Taiga von

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