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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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neben pflanzlicher Kost noch Mückenlarven, Schnecken und andere Wasser bewohnende Kleintiere auf. Je größer sie werden, desto stärker überwiegt vegetabilische Nahrung und als Erwachsene ernähren sie sich fast nur noch von Pflanzen. Meist rupfen sie Laichkräuter, Wasserpest oder Süßgräser unter Wasser ab. Gründelnd erreichen sie eine maximale Tauchtiefe von mehr als einem Meter. Sie begnügen sich aber nicht mit Sprossen und Blättern: Im weichen Grund graben sie auch die nährstoffreicheren Wurzeln der Sumpfpflanzen aus. Oft legen sie diese zunächst mit den Füßen frei, indem sie mit kräftigen Paddelbewegungen den Schlamm aufwirbeln.
    Sing- und Zwergschwäne fressen und ruhen zwar nicht zu beliebigen Zeiten, doch ist ihr Aktivitätsrhythmus individuell. Ein großer Teil der Tiere hat seine Ruhephasen auf die Tagesstunden verlegt und nutzt die Dämmerung und Dunkelheit für die Nahrungssuche.
    Wechselnde Winterquartiere
    Die winterlichen Ziele von Sing- und Zwergschwan sind keine Traditionsplätze, sondern hängen stark von der Witterung, besonders von der Dauer und Stärke des Frostes ab. Singschwäne aus Island beispielsweise verlassen ihre Insel nur, wenn alles Süßwasser zufriert. Erst dann begeben sie sich in Richtung der britischen Küsten. Skandinavische und westsibirische Schwäne erscheinen im Winter meist in der westlichen Ostsee und an der dänischen Nordseeküste. Bei anhaltendem Frost ziehen sie weiter nach Südwesten. In Nordwestdeutschland und den Niederlanden steigt dann ihre Zahl deutlich an. Dabei bleiben die Schwäne aber in den Marschengebieten entlang der Nordsee und in den Deltas und Niederungen der Flüsse; Einflüge weiter ins Binnenland sind eine Ausnahme. Die zentralsibirischen Brutvögel erscheinen im Winter am Schwarzen und Kaspischen Meer, während die ostsibirischen Populationen in die japanischen und chinesischen Küstengewässer fliegen.
    Im Winterquartier weiden sie gern zarte Gräser auf überschwemmten Wiesen. Strömungsgeschützte Buchten des Wattenmeers liefern ihnen Seegras (
Zostera
) und Salde (
Ruppia
). Wo diese Arten nicht mehr vorkommen, suchen sie auch Ernterückstände oder rupfen die Saaten des Wintergetreides.
    Ringelgänse: Nomaden zwischen Tundra und Watt
    Wer die hochnordischen Ringelgänse (
Branta bernicla
) beobachten möchte, muss nicht unbedingt die beschwerliche Reise in ihre arktischen Brutgebiete machen. Dafür reicht auch ein Besuch an der Nordseeküste, etwa auf einer der Westfriesischen Inseln. Die gesamte nordsibirische Brutpopulation hält sich im Winter an den nordwesteuropäischen Küsten zwischen Frankreich und Dänemark auf.
    © shutterstock.com/Stubblefield Photography
    Eine Ringelgans gönnt sich eine Algenmahlzeit.
    Ringelgans
Branta bernicla
    Klasse Vögel
    Ordnung Gänsevögel
    Familie Entenvögel
    Verbreitung Tundrengebiete rund um den Nordpol
    Maße Länge: 60 cm; Spannweite: bis 120 cm
    Gewicht 1–1,5 kg
    Nahrung Meeres- und Wattpflanzen, Gräser, Kräuter, Moose, Flechten
    Zahl der Eier 3–5
    Brutdauer 24–26 Tage
    Höchstalter über 20 Jahre, in Menschenobhut max.
    50 Jahre
    Von der Arktis ins Wattenmeer
    Die Ringelgänse besiedeln die arktischen Tundren von Nord- und Nordostsibirien, Alaska, Kanada und Grönland. Ihr Lebensraum sind die tief gelegenen Ebenen in unmittelbarer Küstennähe, Flussdeltas und Trichtermündungen mit einem Mosaik aus Flutrinnen, Inseln, Sümpfen, niedrigen Hügeln und kleinen Seen. Im Herbst ziehen die Gänse bis in wintermilde Küstenregionen. Die Alaska-Brüter etwa fliegen an der nordamerikanischen Westküste entlang bis nach Kalifornien und Mexiko. Nordkanadische und grönländische Brutvögel verteilen sich an der amerikanischen Ostküste und die Gänse von der sibirischen Taimyr-Halbinsel kommen ins nordwesteuropäische Wattenmeer.
    Da Ringelgänse Vegetarier sind, verbringen sie die meiste Zeit des Tages mit Fressen. Nur so gewinnen sie aus der vergleichsweise kalorienarmen Pflanzennahrung genug Nährstoffe, um körpereigene Energiereserven bilden zu können. Zur Zeit der Mauser im Spätsommer und vor der anstrengenden Fernreise ins Winterquartier benötigen sie besonders viel Grünfutter. Auch für den Frühjahrszug zurück in die Tundra sind Kondition und Depotfett wichtig. Mehrere Wochen sind die Tiere unterwegs. Zu Beginn werden längere Etappen zurückgelegt als kurz vor dem Ziel. Non-Stop-Flüge von über 1000 km sind keine Ausnahme.
    Geflügelte Weidegänger
    Wenn es auf der

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