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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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Ursachen sind vielschichtig. Zum einen wurden immer wieder Vögel auf dem Zug von Wilderern geschossen. Der Hauptgrund dürfte aber die sich immer weiter ausbreitende Landwirtschaft sein, derentwegen die Winterquartiere stetig schrumpfen und Störungen zugenommen haben.
    Große Sorge bereitet den Naturschützern der Bau des riesigen Drei-Schluchten-Damms in China. Der Wasserstand des Poyang-Sees wird dann im Winter deutlich höher sein als heute und die vegetationsreichen Verlandungszonen des Sees werden den Kranichen fehlen. Das könnte dem Nonnenkranich den Todesstoß versetzen.
    Der Raufußbussard: Mäusejäger mit UV-Blick
    Meist beobachtet der Raufußbussard (
Buteo lagopus
) die Umgebung von einem erhöhten Ansitz, etwa einem einzelnen Baum oder einem Felsen aus. An welcher Stelle er mit Beute rechnen darf, erkennt er an der Dichte der Mäusespuren. Der Urin, den die Nager als Duftmarken hinterlassen, fluoresziert, wenn er vom UV-Licht der Sonne getroffen wird. Diese »Farbe«, die für den Menschen nicht sichtbar ist, kann der Bussard wahrnehmen.
    © shutterstock.com/Mircea Bezergheanu
    Raufußbussarde können auch Duftmarken sehen.
    Grundnahrungsmittel: Wühlmäuse
    Unter den Greifvögeln der Tundra ist der Raufußbussard am stärksten auf kleine Nagetiere orientiert; vor allem Wühlmäuse bilden seine Nahrungsgrundlage. Da deren Bestände von Jahr zu Jahr sehr stark schwanken, ändert sich auch die Fortpflanzungsrate und Häufigkeit der Raufußbussarde. Neben den kleineren Wühlmausarten, in Nordeuropa beispielsweise Erdmäuse, Sumpfmäuse und Rötelmäuse, fangen sie in guten Lemmingjahren auch viele dieser etwas größeren Nager.
    Sind die Kleinsäuger selten, müssen die Bussarde auf Vögel ausweichen. Ihre Jagd auf Schneehühner oder Kleinvögel ist aber selten von Erfolg gekrönt und so haben es selbst erfahrene Altvögel nicht leicht, längere Phasen des Mäusemangels zu überleben. In solchen Jahren noch mehrere hungrige Nestlinge zu ernähren, ist ausgeschlossen. Meist wird schon die Anzahl der Eier oder gar der Fortpflanzungstrieb insgesamt vom Nahrungsangebot bestimmt. So kommt es in schlechten Jahren vor, dass die Paare zwar ein Revier besetzen, vielleicht auch noch am Nest bauen, die Weibchen aber keine Eier legen.
    Raufußbussard
Buteo lagopus
    Klasse Vögel
    Ordnung Greifvögel
    Familie Habichtartige
    Verbreitung Brutgebiet um den nördlichen Polarkreis, häufig in den nordamerikanischen und eurasischen Küstengebieten, Überwinterung in Offenlandschaften südlich des borealen Nadelwaldgürtels
    Maße Länge: etwa 60 cm; Spannweite: bis 1,5 m
    Gewicht etwa 1,2 kg
    Nahrung vor allem Wühlmäuse und Lemminge, selten Vögel
    Geschlechtsreife etwa mit 2 Jahren
    Zahl der Eier 3–4, selten 7
    Brutdauer 31–37 Tage
    Höchstalter 18 Jahre
    Ohne festen Wohnsitz
    Sind sie in Balzstimmung, festigen die Paare ihre Bindung mit auffälligen Flugspielen. Sie segeln gemeinsam über ihrem Revier, wobei die Männchen häufig »Parabelflüge« vollführen: Mit angelegten Schwingen fallen sie schräg abwärts, um anschließend wieder steil nach oben zu schießen.
    Ihre Horste bauen die Raufußbussarde gern an Felsen oder auf einzeln stehenden Bäumen. Da sie aber nicht nur Berg- oder Waldtundren bewohnen, sondern auch baum- und felsfreie Niederungen, bauen sie in manchen Gegenden ihre Nester auch auf der Erde, dann aber immerhin auf einer leichten Erhebung, von der aus sie gute Sicht haben.
    Im Fall solch exponierter Nistplätze legen die Raufußbussarde großen Wert auf eine gut isolierte Nistmulde. Dazu tragen sie viel trockenes Gras herbei und drücken es in die Zwischenräume der aus Zweigen bestehenden Unterlage.
    Raufußbussarde brüten selten mehrere Jahre hintereinander an einer Stelle. Oft haben sie einige Horste zur Auswahl, die sie abwechselnd benutzen, je nachdem, wo das Nahrungsangebot gerade am besten ist.
    Füchse werden attackiert
    Die Ende Mai gelegten Eier werden einen Monat lang bebrütet. Das ist Aufgabe des Weibchens, während der Bussardmann Wache hält und nach dem Schlüpfen der Jungen Nahrung herbeischafft. Weitere fünf bis sechs Wochen dauert es, bis die Jungen das Nest verlassen. Während der Jungenaufzucht werden mögliche Nesträuber bereits angegriffen, wenn sie noch 200 bis 300 m entfernt sind. Andere Vögel wie Gänse oder Enten profitieren von diesem Verhalten und nisten selbst gern in der Nähe der Greife, zumal die unmittelbare Umgebung des Horstes als Jagdgebiet für die

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