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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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auf Robbenjagd
    Sattelrobben: Entwicklung im Turbogang
    Klappmützen: Hundsrobben im arktischen Treibeis
    Blickpunkt: Schlittenhunde – zum Laufen, Ziehen und Jagen geboren
    Tiere und Pflanzen der Arktis
    Die Arktis ist ein unwirtlicher Lebensraum. Kurze Sommer und lange, kalte Winter prägen die Gebiete um das Nordpolarmeer. Im Winter bleibt die Sonne auch tagsüber unter dem Horizont, tiefer Schnee bedeckt das Land und das Meer ist eine endlose Eisfläche. Die Temperaturen fallen teils bis unter –40 °C und Stürme erschweren zusätzlich das Überleben. Erst sehr spät im Jahr steigt die Temperatur über den Gefrierpunkt, doch jederzeit ist mit Frost zu rechnen. Durch die Schrumpfung des mehrjährigen Meereises im Nordpolarmeer von 1979 bis 2005 um 25 % droht dieser extreme Lebensraum zu verschwinden. Entwickelt sich der Klimawandel ungehindert weiter, könnte das Nordpolarmeer sogar in 90 Jahren eisfrei sein.
    Das Meer als Lebensgrundlage
    Um überleben zu können, greifen die größeren Tiere der Arktis auf das Meer zurück. Das geschieht je nach Art in unterschiedlich starkem Ausmaß. Der Eisfuchs wechselt zwischen den Lebensräumen: Im Sommer bieten ihm die Berglemminge, die die Tundra bevölkern, genügend Nahrung. Im Winter hingegen sind die in unterirdischen Bauen lebenden Nagetiere unter einer dicken Schneeschicht unzugänglich. Nun ernährt sich der Eisfuchs vorwiegend von Aas und begibt sich dazu auch aufs Meereis hinaus, wo Eisbären genügend Reste ihrer Jagdbeute hinterlassen. Der Eisbär ist noch stärker vom Meer abhängig. Hauptnahrung dieses Allesfressers sind Robben, denen er ganzjährig nachstellt. So lebt er überwiegend auf dem Eis und ist ein fähiger Schwimmer. Doch im Sommer, wenn sich das Meereis von den Küsten zurückzieht, nutzt er auch Nahrungsquellen auf dem Land und ernährt sich teils von Flechten, Gräsern und Beeren.
    Am stärksten ist die Abhängigkeit vom Meer bei den verschiedenen Robbenarten ausgeprägt, die sich ausschließlich von Fischen und Krebsen ernähren. Sie können kaum mehr als Landtiere angesehen werden, verbringen sie doch den größten Teil der Zeit im Meer oder auf dem Eis.
    Anpassung an die arktische Umgebung
    Der arktische Lebensraum erfordert Anpassungen in dreierlei Hinsicht: an die Abhängigkeit vom Meer und das Leben auf dem Treibeis sowie an das harsche Klima.
    Um im Meer leben zu können, sind Eisbären und Robben gute Schwimmer. So haben Eisbären im Vergleich zu anderen Bären einen ganz eigenen Schwimmstil entwickelt: Sie treiben sich mit den Vorderbeinen voran und steuern mit den Hinterbeinen. Auch Robben schwimmen nach demselben Muster, doch bei ihnen ist die Anpassung noch viel weiter gegangen: Die Gliedmaßen sind flossenartig und der Körper ist stromlinienförmig.
    Die extreme Kälte erfordert besondere Anpassungen. Auch die Körperform kann Energie sparen: Je kleiner die Körperoberfläche, desto weniger Wärme geht verloren. Ein gedrungener Körper mit kurzen Gliedmaßen ist daher vorteilhaft. Bei den Robben mit ihren runden Körpern ist dieses Prinzip ins Extrem verwirklicht. Auch die Körpergröße selbst ist ein wichtiger Faktor, denn mit der Größe nimmt das Volumen stärker als die Oberfläche zu: Riesen wie Walrosse oder Eisbären können ihre Körpertemperatur daher viel leichter halten.
    Das weiße Fell von Eisfuchs, Eisbär und Robbenjungen isoliert ausgezeichnet gegen die Kälte – die weißen Haare sind innen hohl und halten dadurch besser die Wärme. Allerdings hat das wärmende weiße Fell seit langem eine große Faszination auf Jäger ausgeübt. Die arktischen Tiere haben auch eine dicke isolierende Fettschicht in der Unterhaut. Insbesondere bei den überwiegend im Wasser lebenden Robben, für die ein dickes Fell im Wasser nachteilig wäre, macht diese Fettschicht einen großen Teil des Körpergewichts aus.
    Der Eisbär: großer Wanderer auf Robbenjagd
    Eisbären leben die meiste Zeit auf dem gefrorenen Ozean – auf dem Eis des zirkumpolaren Nördlichen Eismeers. Einige Tiere aus Populationen am Rand des Polarbeckens kommen sogar zeitlebens nicht an Land. Sie bevorzugen die Treibeisgebiete. In dieser sich ständig ändernden Umgebung können die Bären am erfolgreichsten Robben jagen. Doch durch den Temperaturanstieg in der Arktis werden die Eisflächen immer kleiner und bedrohen den natürlichen Lebensraum des »Bären des Meeres« (
Ursus maritimus
).
    © shutterstock.com/Sylvie Bouchard
    Eisbären sind exzellente

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