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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Hand.
    »Die Shenji-Außenstation«, entgegnete Alex. »Sie sind gut informiert.«
    »Ach«, sagte er. »Ich wünschte, es wäre so.« Er hob sein Glas. »Auf die Außenstation. Und auf den Mann, der die Bergung in die Wege geleitet hat.« Er nippte kaum an seinem Wein, hielt ihn von sich weg, ohne Alex aus den Augen zu lassen, und ließ das Glas los. Ein Adjutant war sogleich zur Stelle, um das Glas zu retten und an eine andere Person weiterzureichen. »Wir stehen tief in Ihrer Schuld, Mr. Benedict.«
    »Danke, Exzellenz.«
    Mein Puls raste, und ich stellte im Stillen fest, dass ich mir unter einem angenehmen Wochenende etwas Besseres vorstellen konnte, als mit diesem Kerl im Weltall ausgesetzt zu werden. Und doch…
    »Ich hätte es sehr begrüßt«, sagte der Mazha zu mir, obgleich er noch immer Alex anblickte, »hätten wir Gelegenheit gehabt, ein wenig Zeit miteinander zu verbringen. Bedauerlicherweise habe ich augenblicklich jedoch andere Verpflichtungen.«
    »Natürlich«, sagte Alex, dem vollkommen klar war, was hier vor sich ging, und der bei mir mächtig punktete, indem er sich jeglicher unbedachter Äußerungen enthielt.
    Trotzdem würde ich lügen, würde ich behaupten, die ganze Aufmerksamkeit hätte mich kalt gelassen. Ich ertappte mich sogar dabei, mir vorzustellen, wie es sich wohl anfühlen würde, in seinen Armen zu liegen, irgendwo auf einem mondbeschienenen Balkon am Meer. Und um der Geschichte noch die Krone aufzusetzen, trug Windy eine verärgerte Miene zur Schau, und ich hatte das Gefühl, als würde sie mir direkt in den Kopf starren.
    »Vielleicht, Alex, kommen Sie mich eines Tages ja mal in den Kaballahs besuchen.« Er sprach von der Bergkette, in der Korrim Mas beheimatet war. »Und falls Sie das tun, hoffe ich, dass Sie auch Ihre schöne Mitarbeiterin mitbringen.« Wieder richtete er den Blick auf mich.
    »Gewiss«, sagte Alex. Ich nahm an, er hatte Mühe, sich ein Lächeln zu verkneifen; doch seine Miene wirkte absolut korrekt. »Wenn es die Umstände erlauben, werde ich die Einladung gern annehmen.« Und, an mich gewandt: »Nicht wahr, Chase?«
    Ich stand da wie eine Kleiderpuppe und fragte mich, was ich eigentlich mit Harry Lattimore hatte anfangen wollen. Aber das ist eine andere Geschichte. »Ja«, sagte ich mit deutlich mehr Begeisterung als beabsichtigt.
    »Gut.« Der Mazha drehte sich zu einem Adjutanten um. »Dann ist das ja geklärt. Moka, nehmen Sie die Kontaktinformationen auf.«
    Und schon war er weg, unterwegs zu einem Kreis von Politikern, der sich öffnete, um ihn einzulassen. Moka, ein wahrer Riese, ließ sich Alex’ Code geben, lächelte höflich und gesellte sich wieder zu dem Diktator.
    Ich sollte wohl erwähnen, dass mich, wenn ich mich auch durchaus mit anderen Frauen messen kann, niemand für eine ehemalige Schönheitskönigin halten würde. Dennoch kehrten diese Augen während der nächsten paar Minuten immer wieder zur mir zurück. Unwillkürlich und gänzlich unbeabsichtigt antwortete ich mit einem Lächeln. Ich konnte einfach nicht anders. Alex folgte dieser Nebenhandlung aufmerksam und machte sich nicht die Mühe, sein Amüsement zu verbergen. »Der hat es dir wohl angetan, was?«, fragte er.
    Der Mazha schien sich wie zu Hause zu fühlen. Was auch immer er sonst sein mochte, auf jeden Fall war er ein begnadeter Politiker. Er hatte für jeden ein breites, warmes Lächeln parat. Wäre ich diesem Kerl auf der Straße begegnet, mein erster Eindruck wäre gewesen, dass er im besten Sinne des Wortes ein Charmeur vom Scheitel bis zur Sohle war. Seit jener Nacht habe ich meinem Urteilsvermögen nie wieder voll vertrauen können.
    Inzwischen liefen wir umher und ließen emsiges Händeschütteln und eine ganze Flut von Vorstellungen über uns ergehen. Lassen Sie mich Ihnen den Leiter des Wasserwerks vorstellen. Und dies ist Minister Hoffman. Und Professor Escalario, der letztes Jahr diese Arbeit über dunkle Materie verfasst hat. Jean Warburton, persönliche Adjutantin des Vorsitzenden. Dr. Hoffmann, offizieller Rekordhalter in Bezug auf die längste Reise außerhalb des Gebiets der konföderierten Welten.
     
    Ehe wir den Ausstellungsraum betraten, zog Windy uns zur Seite. »Alex«, sagte sie, »der Mazha wird vermutlich auch einige Artefakte erwerben.«
    »Sonst noch jemand?«
    »Nein.«
    »Soll das ein Witz sein? All diese versammelte politische Macht, und Sie werden sie nicht zur Tür hereinlassen?«
    »Die Medien werden morgen im Auktionssaal vertreten sein.« Sie

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