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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Mann, der keine Sekunde gezögert hatte, als Stenseth ihn drängte, mit der Bordelektronik nach Pitt, Giordino und dem verschollenen Tauchboot zu suchen. Campbell hatte das Jagd-U-Boot sofort nach Süden gesteuert und sämtliche Sonargeräte eingeschaltet. Als der Eisbrecher entdeckt wurde, hatte er das U-Boot tauchen lassen, damit sie sich anschleichen konnten.
    Stenseth ging ans Periskop, blickte durch das Doppelokular und sah den roten Eisbrecher kristallklar vor sich. Er musterte den plattgedrückten Bug des Schiffes und wunderte sich, dass der Schaden, den er bei der Kollision mit der
Narwhal
davongetragen hatte, nicht größer war.
    »Ja, Sir, das ist das Schiff, das uns gerammt hat«, sagte er. Er schaute weiter durch das Seerohr und konzentrierte sich auf einen Mann, der sich dem Schiff zu Fuß näherte. Dann bemerkte er, dass am Strand noch andere Männer standen.
    »An Land sind mehrere Männer«, sagte er zu Campbell. »Offenbar sind sie bewaffnet.«
    »Ja, ich habe sie auch schon gesehen«, erwiderte Campbell. »Drehen Sie das Periskop neunzig Grad nach rechts.«
    Stenseth tat, wie ihm geheißen, und drehte das Periskop herum, bis etwas leuchtend Gelbes vorbeihuschte. Er ging zurück, stellte die Schärfe ein und spürte plötzlich, dass er einen Kloß im Hals hatte. Dann tauchte die am Meereis liegende
Bloodhound
auf, deren Dachluke offen stand.
    »Das ist unser Tauchboot. Unsere Männer, Pitt und Giordino, sind offenbar an Land gegangen«, sagte er aufgeregt. Er stand auf und wandte sich an Campbell.
    »Commander, die Männer auf dem Eisbrecher haben unser Schiff versenkt und wollten die Besatzung der
Polar Dawn
ermorden. Sie werden auch Pitt und Giordino umbringen, wenn sie es nicht schon getan haben. Ich muss Sie bitten einzugreifen.«
    Campbell straffte sich etwas. »Kapitän Stenseth, wir sind lediglich zu einer Such- und Rettungsaktion in die Viktoriastraße eingelaufen. Meine Befehle sind da eindeutig. Ich darf unter keinen Umständen kanadische Streitkräfte angreifen. Jede Abweichung erfordert eine Anfrage über die Befehlskette, und bis ich darauf eine Antwort erhalte, vergehen vierundzwanzig Stunden.«
    Der U-Bootkommandeur atmete tief durch, dann funkelten seine Augen auf, und er schaute Stenseth mit schiefem Lächeln an. »Wenn Sie mir andererseits sagen, dass zwei Ihrer Leute da draußen verschollen sind, dann habe ich sogar die Pflicht, eine Such- und Rettungsaktion zu genehmigen.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Stenseth, der die Anspielung begriffen hatte. »Ich glaube, zwei Besatzungsmitglieder der
Narwhal
befinden sich entweder an Bord des Eisbrechers oder sind ohne entsprechende Nahrung, Kleidung oder Unterschlupf an Land und brauchen unsere Hilfe.«
    »Kapitän Stenseth, ich weiß nicht, wer diese Leute da sind, aber mir kommen sie nicht wie kanadisches Militär vor. Wir werden Ihre Jungs von der NUMA holen. Und wenn sich diese Witzbolde mit unserem Rettungstrupp anlegen, dann wird es ihnen leidtun, das verspreche ich Ihnen.«
    Rick Roman ließ sich nicht abwimmeln. Zwar waren er und seine Elitekämpfer noch durch die Strapazen auf dem Leichter geschwächt, aber sie hatten weiterhin eine Rechnung offen, die sie begleichen wollten. Als sich herumsprach, dass ein SEAL-Trupp aufgestellt werden und nach Pitt und Giordino suchen sollte, flehte Roman den Kommandanten der
Santa Fe
an, ihn daran teilnehmen zu lassen. Da er wusste, dass seine SEALs nicht stark genug waren, willigte Campbell nach kurzem Zögern ein und übertrug Roman die Führung des Trupps, der sich an Bord des Eisbrechers begeben und ihn durchsuchen sollte.
    Nachdem er heiß geduscht, trockene Kleidung angezogen und zweimal ausgiebig in der Offiziersmesse gespeist hatte, kam sich Roman schon fast wieder wie ein Mensch vor. Er zog einen weißen Schneeanzug an und ließ seine Männer und die SEALs in der Mannschaftsmesse antreten.
    »Hätten Sie gedacht, dass Sie jemals einen amphibischen Angriff von einem Atomunterseeboot aus unternehmen?«, fragte er Bojorquez.
    »Nein, Sir. Ich bin nach wie vor eine Landratte und werde auch ewig eine bleiben. Aber nachdem ich die Verpflegung gekostet habe, die Sie den Matrosen vorsetzen, muss ich schon mal drüber nachdenken, ob ich mich richtig entschieden habe, als ich zur Army gegangen bin.«
    Unterdessen steuerte Commander Campbell die getauchte
Santa Fe
von dem über ihnen gelegenen Kommandoraum aus an den Rand des Eisfelds. Er hatte ganz in der Nähe einen Frostaufbruch entdeckt, der ihnen

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