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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Campbell, Murdock und Stenseth, an einem Tisch sitzen und über den Eisbrecher sprechen.
    »Solltet ihr zwei nicht im Bett bleiben?«, fragte Stenseth.
    »Wir haben auf der Heimfahrt noch jede Menge Zeit zum Schlafen«, erwiderte Pitt. Stenseth half ihm zu einem Stuhl, während Campbell Kaffee holte, dann berichteten die Männer von ihren Strapazen und Entdeckungen.
    »Würfelt ihr aus, wer den Eisbrecher steuern darf?«, fragte Giordino eine Weile später.
    »Wir sind nur an Bord gegangen, um euch zwei zu suchen«, erwiderte Campbell. »Ich hatte gar nicht vor, ihn zu beschlagnahmen, aber diese Herren haben mir gerade erzählt, welche Rolle er gespielt hat, als die Besatzung der
Polar Dawn
entführt und die
Narwhal
versenkt wurde.«
    »Wir können noch was anderes beisteuern«, sagte Pitt. »Al?«
    Giordino berichtete vom grauen Anstrich am Rumpf des Eisbrechers und der weißen 54, die teilweise zum Vorschein gekommen war.
    »Ich gehe jede Wette ein, dass er das Eiscamp zerstört hat, getarnt als Fregatte unserer Marine«, sagte er.
    Campbell schüttelte den Kopf. »Die sind gefährlich und irrsinnig. Und sie sind auf dem besten Weg, den Dritten Weltkrieg anzuzetteln. Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig, als ihn so bald wie möglich zum nächsten Hafen in amerikanischen Gewässern zu bringen.«
    »Er fährt unter kanadischer Flagge und ist ein bekanntes Schiff, daher sollte es nicht schwer sein, die Passage mit ihm zu befahren«, sagte Pitt.
    »Und hier sind zwei Kapitäne, die willens und bereit sind, ihn zurückzubringen«, sagte Stenseth, worauf Murdock nickte.
    »Dann läuft’s also auf Piraterie hinaus«, sagte Campbell lächelnd. »Wir laufen Anchorage an, und ich hänge mich unter Wasser an euch ran, falls es Ärger geben sollte.« Er blickte sich in der engen Messe um. »Im Augenblick ist es mir hier ein bisschen zu voll.«
    »Wir beide nehmen unsere Besatzungen mit auf das Schiff«, sagte Murdock und nickte zu Stenseth hin. »Captain Roman hat berichtet, dass auf dem Eisbrecher jede Menge Kojen leer stehen.«
    »Al und ich begleiten euch auf dem Eisbrecher«, sagte Pitt. »Al hat Klaustrophobie, und ich muss Lesestoff nachholen.«
    »Dann haben wir also unsere Marschbefehle«, schloss Campbell. »Ich stelle die Hälfte meiner SEALs ab, damit sie euch in Sachen Sicherheit helfen, dann können wir meinetwegen aufbrechen.«
    Die drei Kapitäne entschuldigten sich, um ihre Besatzungen zusammenzutrommeln, während Pitt und Giordino ihren Kaffee austranken. Giordino lehnte sich zurück und sah mit einem breiten Lächeln zur Decke.
    »Du wirkst ja furchtbar fröhlich«, stellte Pitt fest.
    »Du hast doch gehört, was der Mann gesagt hat«, erwiderte Giordino. »Wir fahren nach Anchorage. Anchorage, Alaska«, wiederholte er genüsslich. »Südlich des Polarkreises. Hast du jemals von einem Ort gehört, der so warm und einladend klingt?«, fragte er mit einem zufriedenen Grinsen.
88
    Die B-2 Spirit war seit über fünf Stunden in der Luft. Der keilförmige Tarnkappenbomber war auf der Whiteman Air Force Base in Missouri zu einem angeblichen Übungsflug in Richtung Westen gestartet. Als er sich aber fünfhundert Meilen weit draußen über dem Pazifik befand, war die schwarz-graue Maschine, die einem riesigen Mantarochen ähnelte, nach Nordosten abgedreht und hatte die Küste des US-Bundesstaats Washington angeflogen.
    »AC-016 auf Null-sieben-acht Grad«, sagte der Einsatzleiter mit weichem Georgia-Akzent. »Sie ist pünktlich.«
    »Ich habe sie«, erwiderte der Pilot.
    Er schob die Gasregler der vier Turbofan-Düsentriebwerke vor und legte die Maschine in die Kurve, bis sie auf dem entsprechenden Kurs war, dann schloss er zu dem kleinen weißen Ziel auf, das durch die Cockpitverglasung zu sehen war. Als er mit seiner Position zufrieden war, nahm der Pilot das Gas zurück und passte sich der Geschwindigkeit des vorderen Flugzeugs an.
    Knapp vierhundert Meter voraus und tausend Fuß tiefer war eine Boeing 777 der Air Canada auf dem Rückflug von Hongkong nach Toronto. Den Piloten der Passagiermaschine hätte es wahrscheinlich die Sprache verschlagen, wenn sie gewusst hätten, dass sie ein Milliarden Dollar teurer Bomber in den kanadischen Luftraum verfolgte.
    Die Besatzung des B-2, dessen Radarecho nahezu unsichtbar war, hätte sich nicht im Schatten der 777 verstecken müssen, um ihren Einsatz auszuführen. Aber da das Militär auf beiden Seiten der Grenzen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden war,

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