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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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er den Manager.
    »Ach, vor etwa ein, zwei Stunden. Der hat sich nicht viel länger aufgehalten als Sie.«
    »Ich glaube, ich habe ihn in der Stadt gesehen. Ein ziemlich kräftig gebauter Typ in einem braunen Anzug?«
    »Ja, das war er.«
    »Darf ich fragen, wohin er wollte?«
    »Ihr seid alle beide ziemlich neugierig. Er hat nämlich auch gefragt, wer Sie sind«, sagte er, griff zu einem Klemmbrett und fuhr mit dem Finger über die dort aufgelisteten Starts und Landungen. Wie beiläufig beugte sich Pitt über die Schulter des Managers und sah die Kennnummer der Maschine, C-FTGI, die er sich sofort merkte.
    »Ich kann Ihnen zwar nicht sagen, wer an Bord ist, aber die Maschine ist nach Vancouver unterwegs, mit einer Zwischenlandung in Regina, Saskatchewan, zum Auftanken.«
    »Kommt sie häufig nach Elliot Lake?«
    »Nein, ich habe sie vorher sogar noch nie gesehen.« Der Manager deutete mit dem Kopf auf einen kleinen Raum in der einen Ecke des Terminals. »Trinken Sie doch in der Lounge eine Tasse Kaffee, dann sag ich der Besatzung Ihres Flugzeugs Bescheid, dass Sie hier sind.«
    Pitt war einverstanden und begab sich in die Lounge, wo er sich aus einer fleckigen Glaskanne eine Tasse Kaffee eingoss. Auf einem in der Ecke angebrachten Fernseher lief eine Rodeoübertragung aus Calgary. Doch Pitt verschwendete keinen Blick auf die Broncoreiter, sondern dachte über die merkwürdigen Ereignisse der letzten Tage nach. Er war auf eine spontane Eingebung hin zu der Bergbaugenossenschaft gefahren, aber seine Ahnung hatte ihn nicht getrogen. Größere Rutheniumvorkommen zu finden, war von globaler Bedeutung, und jemand anders war ebenfalls auf der Suche danach. Er dachte an John Booth, den gut gekleideten Mann in der weißen Limousine. Irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, ihm schon mal begegnet zu sein, aber er kannte niemanden in Vancouver, der mit einem Firmenjet flog.
    Der Terminalmanager kam in die Lounge und goss sich eine Tasse Kaffee ein, bevor er sich an Pitt wandte.
    »Ihre Besatzung ist auf dem Weg zur Maschine. Ich habe ihnen gesagt, dass Sie gleich kommen.«
    Während er sprach, riss er ein Zuckertütchen auf und wollte es in seinen Kaffee kippen. Das Tütchen riss durch, und die weißen Kristalle ergossen sich auf den Teppichboden.
    »Mist«, ächzte er und warf die leere Packung beiseite. »Tja, da hat der Hausmeister heute Abend was zu tun«, murmelte er und starrte auf die Schweinerei.
    Pitt starrte ebenfalls darauf, aber er reagierte ganz anders. Seine Augen leuchteten mit einem Mal auf, und ein verschmitztes Grinsen umspielte seinen Mund.
    »Ein kleiner Lapsus zum Glück«, sagte er zu dem Manager, der ihn verständnislos anschaute. »Danke für Ihre Hilfe. Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen, dann komme ich raus.«
    Als er ein paar Minuten später über das Vorfeld lief, wirkte sein Gang trotz der schmerzenden Knochen beinahe beschwingt, und die Kopfschmerzen waren verschwunden. Umso verschmitzter grinste er.
39
    »Minister Jameson, Mitchell Goyette ist am Apparat«, sagte die grauhaarige Sekretärin, die den Kopf durch Jamesons Bürotür steckte.
    Jameson, der am Schreibtisch saß, nickte und wartete, bis seine Sekretärin die Tür wieder geschlossen hatte, bevor er den Hörer abnahm.
    »Arthur, wie läuft es in unserer schönen Hauptstadt?«, begrüßte ihn Goyette mit gespielter Freundlichkeit.
    »In Ottawa herrscht warmes Frühlingswetter, das gut zu dem im Augenblick so hitzigen Hurrapatriotismus im Parlament passt.«
    »Wird auch höchste Zeit, dass Kanadas Bodenschätze nur den Kanadiern zugutekommen«, schnaubte Goyette.
    »Ja, damit wir sie an die Chinesen verkaufen können«, erwiderte der Minister trocken.
    Goyette wurde prompt ernsthaft. »Im Polarmeer südöstlich der Victoria-Insel ragen ein paar kleine Felsen aus dem Meer, die sogenannten Royal-Geographical-Society-Inseln. Ich brauche sämtliche Schürfrechte für diese Gegend«, sagte er, als bäte er um eine Tasse Kaffee.
    »Lassen Sie mich mal nachsehen«, erwiderte Jameson und holte einen Stapel Karten aus seiner Schreibtischschublade. Er fand eine mit »Viktoriastraße« gekennzeichnete Karte, die mit nummerierten Rasterlinien versehen war und ging damit zu einem Computer. Er gab die entsprechenden Koordinaten ein und bekam Zugang zu den Dateien, in denen das Ministerium die gewährten Explorations- und Förderrechte gespeichert hatte. Innerhalb weniger Minuten hatte er eine Antwort für Goyette parat.
    »Leider liegt bereits eine

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