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Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition)

Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition)

Titel: Pole Position: Sebastian Vettel - sein Weg an die Spitze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Hofmann
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freudig überrascht.« Bei allen Hochrechnungen: Häufig kommt es doch ein wenig anders.
    Verfolgerglück
    Ein Mittel, das in vielen Rennen die Karten neu mischt, ist das Safety Car. Seit den siebziger Jahren gibt es das in der Formel 1. Das Safety Car wird vom Rennleiter losgeschickt, wenn er der Meinung ist, dass es sicherer ist, die Fahrer einige Runden lang in ihrem Vorwärtsdrang zu bremsen. Regnet es stark, wird beispielsweise hinter dem Safety Car gestartet. Am häufigsten kommt der Sportwagen, der zwei blinkende gelbe Lichter auf dem Dach trägt und von einem professionellen Rennfahrer pilotiert wird, aber zum Einsatz, wenn sich ein Unfall ereignet hat und Autos oder Trümmer von der Strecke gezogen werden müssen. Es soll die Streckenposten schützen und Unfälle vermeiden, wie sich beim Großen Preis von Südafrika 1977 in Kyalami einer ereignete: Nachdem das Auto des Italieners Renzo Zorzi auf der Start-und Zielgeraden einen Motorschaden hatte und drohte Feuer zu fangen, stürzten zwei Streckenposten über die Straße, um den Brand zu löschen. Zorzis Teamkollege Tom Pryce, der im selben Moment mit mehr als 250 km/h über den hügeligen Rechtsknick geschossen kam, der auf die Gerade führte, hatte keine Chance, auszuweichen: Er traf einen der Streckenposten. Und dessen Feuerlöscher traf ihn am Kopf. Pryce und der Helfer waren auf der Stelle tot. Ein Unglück, das in seiner Tragik allerdings einmalig blieb. Die Saison 2011 wird nicht durch Tote geprägt, sie wird von Sebastian Vettels Überlegenheit bestimmt. Daneben gibt es allenfalls unterhaltsame Scharmützel. Eines der unterhaltsamsten liefern sich Felipe Massa und Lewis Hamilton. Massas Ferrari scheint Hamiltons McLaren magisch anzuziehen. Und umgekehrt. Auf vier Kollisionen werden die beiden es in 19 Rennen bringen. Auch in Suzuka geraten die beiden aneinander. In Runde 22 berühren sich die beiden vor der Schikane, die auf die Start-und Zielgerade führt, dort, wo sie mit rund 300 km/h ankommen. Massa will links an Hamilton vorbei. Das will der nicht zulassen. Rad an Rad, nur Zentimeter auseinander, schießen sie auf den Bremspunkt zu. Hamilton bleibt vorne und verteidigt sich: »Ich hatte ja keine Ahnung, dass er da ist. Meine Rückspiegel vibrieren so stark, dass ich darin gar nichts erkennen kann.« Das angeblich blinde Manöver gelingt ihm allerdings erstaunlich gut. Haarscharf kommen die beiden an einem Hochgeschwindigkeitsunfall vorbei. Wie eng es zugeht, zeigt das Karbonteil, das Hamilton mit seinem linken Vorderreifen von Massas Ferrari fährt und das in einem hohen Bogen auf die Strecke fliegt. Weil es dort bleibt und weil es dort an einer gefährlichen Stelle liegt, gehen kurz darauf am Safety Car die Blinklichter an. Karbon ist scharfkantig. Fitzelchen reichen, um die Reifen zu beschädigen. Damit die Splitter von der Strecke gekehrt werden können, wird das Feld eingebremst. Führt das Safety Car, herrscht Überholverbot. Jenson Button ist die Führung in dem Moment also ebenso sicher wie Sebastian Vettel Platz zwei. Die Phase aber bringt einem anderen Jäger die Möglichkeit, sich anzupirschen: Fernando Alonso. Der Ferrari-Fahrer lag zuvor mehr als fünf Sekunden hinter Sebastian Vettel, plötzlich trennt die beiden nur noch eine Sekunde.

Neustart
    Sebastian Vettel könnte die Fahrt trotzdem in Ruhe genießen. Er könnte sich in der Gewissheit zurücklehen: Das Rennen läuft prima für mich. Platz zwei garantiert ihm 18 Punkte. Um seinen zweiten Titel schon im 15. der 19 Saisonrennen feiern zu können, braucht er nur noch einen Punkt. Er könnte nicht nur Alonso vorbeilassen. Er könnte dazu noch sieben andere passieren lassen und würde trotzdem vorzeitig als Meister gefeiert werden. Es hat erfolgreiche Fahrer gegeben, die die Sache so angegangen sind. Die lieber auf Platz gesetzt haben als auf Sieg. Keke Rosberg kam 1982 mit nur einem Triumph zum Titel. Aber es hat immer auch andere gegeben, und Michael Schumacher liegt auch in dieser Wertung recht weit vorne: 2004 konnte er in Spa-Francorchamps seinen siebten Titel gewinnen. Mit Ferrari hatte er zuvor schon 2003, 2002, 2001 und 2000 triumphiert. Der Große Preis von Belgien war das 14. Rennen der Saison. Schumacher hatte zwölf gewonnen. Einmal, in Monaco, war er ausgeschieden, nach einem ungewöhnlichen Unfall mit Juan Pablo Montoya: Schumacher hatte hinter dem Safety Car als Führender mit Brems-und Lenkbewegungen versucht, seine Reifen und Bremsen warm zu halten, der BMW

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