Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
will. Das Pferd macht die ganze Arbeit, und das gefällt mir ausgesprochen gut«
»Weißt du, wir könnten Ärger kriegen wegen dieser Uniformen, die wir hier tragen«, meinte Geller, während er auf seinen Brustpanzer klopfte.
»Auf keinen Fall. Wenn du dir deinen Umhang mal genau ansiehst, merkst du, daß das Wappen des Grafen draufgestickt ist und nicht das vom Kaiser. Nur ein ausgemachter Schwachkopf würde uns für richtige Legionäre halten.«
»Bei Nedras Zahn!« fluchte Geller, während er nach einem Moskito schlug. »Warum müssen wir nur so nah an diesem verdammten Fluß bleiben?«
Ralas zuckte die Schultern. »Na, ich denke, der Graf will, daß man uns von der arendischen Seite sieht. Ich stell ihm keine Fragen – außer vielleicht: ›wann gibt's den Sold?‹ Das ist alles, was mich schert.«
»Ich will wissen, warum!« platzte Geller heraus. »Was soll dieser ganze Blödsinn?«
Ich hätte es ihm vermutlich sagen können, doch da Neugier die Mutter aller Weisheit ist, ließ ich ihn ohne Einmischung meinerseits seinen eigenen Weg auf dem steinigen Pfad des Wissens finden.

K APITEL 16
    Baron Mandorin befand sich im Thronsaal, als ich in den Palast von Vo Mimbre zurückkehrte. Ich durchschritt die prachtvoll geschmückte Halle mit entschlossenem Blick. Für Förmlichkeiten war keine Zeit. »Wir müssen uns unterhalten, Onkel«, teilte ich ihm mit. »Sofort.«
Er wirkte ein wenig erschrocken über meine unwirsche Eröffnung, aber das konnte ich auch nicht ändern. Unser Weggang aus der Zeremonienhalle mag gemächlich gewirkt haben, aber wir gingen geradewegs zur Tür hinüber und weiter in den Gang davor.
»Ich vermute, die Angelegenheit besitzet eine gewisse Dringlichkeit?« äußerte er.
»Nicht hier, Onkel«, erklärte ich. »Wartet, bis wir alleine sind.«
Er verstand mich. Wir begaben uns in seine Gemächer, und er schloß und verriegelte die Tür hinter uns.
»Und nun –«, begann er mit neugierigem Gesichtsausdruck.
»Ich habe soeben einen ziemlich langweiligen Nachmittag unten am Fluß hinter mich gebracht, Onkel. Ich habe überall nach jenen tolnedrischen Legionen Ausschau gehalten, über die hier jeder spricht. Und jetzt rate einmal – ich habe sie nicht gefunden.«
»Aber man kann sie von der Stadtmauer aus doch recht gut sehen, Lady Polgara.«
»O nein, das kann man nicht, Baron Mandorin. Was Ihr von den Wällen aus gesehen habt, sind gewöhnliche Arbeiter, die man in Uniformen der Legionen gesteckt hat. Etwas weiter im Wald gibt es auch mehrere mustergültig aussehende Legionslager, aber diese Legionslager sind leer. Dort befinden sich vermutlich nicht mehr als fünfzig Mann. Tagsüber reiten sie am Flußufer Streife, und nächtens unterhalten sie die Wachtfeuer. Es ist alles nur fürs Auge, Mandorin. Dort drüben gibt es keinerlei militärische Präsenz. Wer ist übrigens Graf Oldon?«
»Er gehört zu Kaldons Fraktion, Mylady, und falls ich recht gehört habe, liegen seine Besitztümer direkt gegenüber unserer Stadt.«
»Das erklärt einiges. Er hat Holzfäller und andere Arbeiter zwangsweise in seine kleine Privatarmee gesteckt, und diese Armee hat nur einen Zweck – Herzog Corrolin davon zu überzeugen, daß am anderen Flußufer echte Legionen lagern. Aber es ist alles Schwindel. Corrolin und seine Gefolgsleute sind hereingelegt worden. Das, was hier in Vo Mimbre vor sich geht, ist nur eine leicht veränderte Version der Geschehnisse, die mir in Vo Wacune und Vo Astur begegnet sind.«
»Ich werde den Schurken Kadon in aller Öffentlichkeit entlarven«, erklärte Mandorin heißblütig, »und die Wahrheit meiner Worte mit einem Zweikampf auf Leben und Tod beweisen.«
»Das würde lediglich beweisen, daß Ihr ein besserer Schwertämpfer seid als er. Wir müssen uns schon etwas Besseres einfallen lassen.« Ich überlegte. »Ich glaube, es ist Zeit, daß Corrolin einmal persönlich mit Ran Vordue spricht. Das ist vermutlich das einzige, was ihn überzeugen wird.«
»Würde Seine Kaiserliche Majestät einem solchen Treffen denn zustimmen?«
»Wenn wir den richtigen Boten schicken, wird er zustimmen. Mein Vater drückt sich hier irgendwo herum – paßt auf mich auf, wie er meint. Ich werde ihm den Vorschlag unterbreiten, einen kleinen Ausflug nach Tol Honeth zu unternehmen – aus Gründen, die seiner Gesundheit zuträglich sein werden.«
»Fühlt er sich nicht wohl?«
»Er wird sich nicht wohl fühlen, wenn er diesen Ausflug nicht dann unternimmt, wenn ich es ihm sage.« Ich dachte darüber

Weitere Kostenlose Bücher