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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hat.«
»Du wirst das Kind des Lichtes sein, Brand. Das bedeutet, du stehst höher als irgend jemand sonst. Ich rede nicht von Verbeugungen oder Hofknicksen oder wer sich als erster hinsetzen darf und all diesen Unfug. Ich rede vom Oberbefehl. Ich weiß, du bist diplomatisch genug, um Eldrig nicht vor den Kopf zu stoßen, aber wir sollten von Anfang an keinen Zweifel an deiner Stellung aufkommen lassen. Die Zeit wird kommen, wenn du Anweisungen von etwas erhalten wirst, das weitaus bedeutender ist als jeder irdische König. Du wirst das Werkzeug der ABSICHT des Universums sein. Du wirst einige Befehle übermitteln, die von der ABSICHT selbst stammen, und wir wollen nicht, daß Eldrig anfängt, deinen Befehlen zuwider zu handeln. Laß uns ihn von Anfang an daran gewöhnen, daß er zu gehorchen hat. Ich habe genügend Kriege miterlebt, um zu wissen, daß die Befehlsgewalt nur von einem ausgehen kann. Mit einem Debattierklub kannst du keine militärische Operation leiten.«
»Was genau hat es mit dem ›Kind des Lichtes‹ auf sich? Ich bin in Theologie nicht sehr bewandert.«
»Das Universum entstand mit einer ABSICHT, Brand.«
»Ja, den Teil kenne ich. Die Götter haben es geschaffen.«
»Nein. Dann kennst du den Teil in der falschen Reihenfolge. Erst kam das Universum, dann erst die Götter.«
»Die Priester von Belar sehen das aber ganz anders.«
»Natürlich. UL entstand möglicherweise zur gleichen Zeit wie das Universum, aber davor gab es nichts.« Ich unterbrach mich. »Das ist meine persönliche Überzeugung, Brand, und darüber läßt sich natürlich streiten. Aber darum geht es jetzt auch gar nicht.«
»Wer ist UL?«
»Der Gott der Ulgos. Er ist der Vater der anderen Götter.«
Brands Augen wurden groß, und er schluckte hart.
»Aber wir schweifen vom Thema ab. Das Universum entstand mit einer ABSICHT. Dann gab es einen kosmischen Unfall – ein Stern explodierte an einer Stelle, wo es nicht geplant war –, und die ABSICHT wurde geteilt. Seitdem haben die beiden ABSICHTEN unablässig gegeneinander gekämpft. Das war jetzt ziemlich vereinfacht, aber ich bin sicher, du hast das Wesentliche verstanden.«
»Ich habe schon eine Menge Familienstreitereien gesehen, Pol.«
»Ich schätze, es ist tatsächlich so etwas wie eine Familienstreiterei. Wie dem auch sei, diese beiden ABSICHTEN können sich nicht direkt gegenübertreten, sonst würde das ganze Universum explodieren. Deshalb müssen sie durch Stellvertreter wirken.«
»Das Kind des Lichtes und das Kind der Finsternis?«
»Genau. Alle paar Jahrhunderte treffen diese beiden aufeinander – für gewöhnlich nur für einen sehr kurzen Augenblick –, etwa eine halbe Sekunde lang, um genau zu sein.«
»In einer halben Sekunde kann man keinen anständigen Zweikampf ausfechten, Pol.«
»Verabschiede dich von der Vorstellung eines Zweikampfes, Brand. Das ist es nicht.«
»Da bin ich aber erleichtert. Torak ist das Kind der Finsternis, nicht wahr?«
»Normalerweise, ja.«
»Ein Mensch hätte keine große Chance in einem Zweikampf gegen einen Gott, nicht?«
»Das hängt von dem Menschen ab. Da diese Begegnung im Verlauf eines Krieges vonstatten gehen wird, wird es vermutlich einen Zweikampf geben – zumindest etwas, das wie ein Zweikampf aussieht. Du und Torak werdet eine Weile eure Klingen kreuzen, aber das wahre EREIGNIS hat damit gar nichts zu tun.«
»EREIGNIS?«
»Ein Wort, mit dem wir diese Begegnungen umschreiben. Es ist eine Art Abkürzung. Laß dich nicht von der Tatsache beirren, daß Torak ein Gott ist und du nicht. Das ist im Verlauf dessen, was geschehen wird, völlig belanglos.«
»Was wird denn geschehen, Pol?«
»Du wirst eine Wahl treffen.«
»Eine Wahl? Das ist alles? Wie lauten die Optionen?«
»Das wissen wir nicht. Du wirst es aber wissen, wenn die Zeit gekommen ist. Vater war einmal Kind des Lichtes – als er und Bärenschulter auf dem Weg nach Cthol Mishrak waren. Damals war Zedar das Kind der Finsternis, und als sie einander begegneten, wählte Vater die Möglichkeit, Zedar nicht zu töten. Wie sich danach herausstellte, hat er die richtige Wahl getroffen.«
»Was ist, wenn ich falsch wähle, wenn die Zeit gekommen ist?«
Ich zuckte die Schultern. »Dann verlieren wir.«
»Pol!« protestierte er voller Angst.
Ich legte meine Hand auf seine. Ich mochte diesen Mann. »Mach dir keine Sorgen, Brand. Es wird dir nicht erlaubt sein, die falsche Wahl zu treffen.«
»Dann werden wir also gewinnen?«
»Das ist auch nicht sicher. Auch Torak muß

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