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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erteilen konnte, warf Vater Beltira und seine vereinten Kräfte aus Algarern, Drasniern und ulgonischen Freiwilligen in die Schlacht, wodurch er die zahlenmäßig größte Einheit der Westangarakaner band.
Da die Legionen und Eldrigs cherekische Berserker das Tal heraufmarschiert kamen, wagte Zedar nicht, seine rechte Flanke zu schwächen, indem er die Nadraker und Thull den Malloreanern zur Verstärkung sandte. Zedar stand nur noch die Reserve zur Verfügung, doch sobald er sie in die Schlacht schickte, die vor den Toren der Stadt tobte, konnte Belkira ungehindert den Angarakanern in den Rücken fallen.
Als die Schlacht soweit fortgeschritten war, flogen Mutter und ich, noch immer in unserer angenommenen Gestalt vereint, über die blutige Walstatt auf Toraks Pavillon zu. Die Aufklärung während einer Schlacht ist günstigenfalls oberflächlich. Manch eine Schlacht wurde nur deshalb verloren, weil gewöhnliche Generäle gezwungen sind, auf Meldereiter oder Kundschafter zu warten, ehe sie auf die Bewegungen des Feindes reagieren können. Vater hatte dieses Problem nicht. Wir anderen konnten umweglos und fast ohne jede Verzögerung mit ihm in Verbindung treten – und wir nutzten diesen Vorteil. Zudem konnten Mutter und ich Torak und Zedar belauschen und das Erlauschte sofort an Vater weitergeben, so daß er Zedars Pläne durchkreuzen konnte, noch bevor er sie in die Tat umsetzte.
Zedar bekniete Torak, er möge Waffen und Rüstung anlegen und seinen Pavillon verlassen, um die angarakanische Moral zu stärken. Der Drachengott jedoch weigerte sich beharrlich, denn dies war schließlich der Tag, den er schon so lange fürchtete.
Ich habe mir jüngst die Ashabiner Orakel noch einmal durchgelesen und vermag bei meinem Leben nicht zu begreifen, warum Torak in seiner Auslegung bestimmter Passagen so schwerwiegende Fehler unterliefen. Er schien zwangsläufig angenommen zu haben, daß er das Kind der Finsternis war und immer sein würde. Daraus folgerte er offenbar, daß der rivanische König, Eisenfausts Nachkomme, immer das Kind des Lichtes sein würde. Zu dieser Konstellation kam es tatsächlich in Cthol Mishrak, als Garion Torak endgültig vernichtete, aber damals, vor gut fünfhundert Jahren, war es ein anderes EREIGNIS, und es fand auf eine andere Weise statt. Torak brachte die beiden offenbar durcheinander, und das war der entscheidende Irrtum, der uns in der Schlacht von Vo Mimbre den Sieg schenkte.
Trotz Zedars stürmischer Bitten blieb Torak recht gelassen. »Meine Zeit ist noch nicht gekommen, hinauszugehen und mich meinen Feinden zu stellen, Zedar«, verkündete er. »Wie ich dir bereits erklärte, liegt der Ausgang dieses Tages in den Händen des Zufalls. Ich versichere dir indes, daß meinem Treffen mit dem Kind des Lichtes ein EREIGNIS vorausgehen wird. Und in diesem EREIGNIS werde ich obsiegen, denn es wird ein reines Willensduell sein, und mein Wille übertrifft bei weitem den Willen derjenigen Person, die mir trotzen wird. Das ist der Zweikampf, der den Ausgang dieses Schlachtentages entscheiden wird.«
Trotz aller Vereinigung blieb mir ein Teil von Mutters Gedanken dennoch verschlossen, aber ich spürte eine schwache Zunahme ihrer Entschlossenheit. Mutter bereitete sich offenbar auf etwas vor, und sie hielt es absichtlich vor mir verborgen.
»Ich muß den Malloreanern Verstärkung schicken, Meister«, sagte Zedar gerade in einem Anflug von Verzweiflung. »Habe ich Eure Erlaubnis, die Reservetruppen in die Schlacht zu werfen?«
»Tu, was du für richtig hältst, Zedar«, antwortete Torak mit jener göttlichen Gleichgültigkeit, die seinen Jünger wild gemacht haben muß.
Zedar trat vor den Eingang des Pavillons und übermittelte seine Befehle dem davor postierten Eilboten. Kurz darauf begannen die angarakanischen Reserven in das Schlachtgetümmel zu marschieren, das vor den Stadttoren wogte – im selben Augenblick, in dem die Chereker und General Cerrans Legionen durch die nadrakischen Linien brachen und den mimbratischen Rittern zu Hilfe kamen.
Dann, als die Verwirrung auf dem Schlachtfeld wuchs, erhöhte Vater sie noch zusätzlich, indem er Onkel Belkira anwies, die bislang im Norden im Wald versteckten rivanischen, sendarischen und asturischen Bogenschützen zum Einsatz zu bringen. Lautlos huschten sie zwischen den Bäumen hervor, um die soeben von Zedars Reserven aufgegebene Stellung zu beziehen.
Die Boten, die inzwischen nur noch schlechte Nachrichten brachten, mußten sich zu diesem Zeitpunkt fast vor

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