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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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hat.“
    „Mir egal.“
    „Ja, und diese Strafe damals. Wenn Sie die einfach auf den Kaufpreis draufschlagen?“
    Reiter warf Polt einen raschen Seitenblick zu. „Also fünfunddreißigtausend?“
    Halsabschneider, dachte Polt. „Meinetwegen“, sagte er, „ich habe nur fünfhundert Schilling bei mir. Genügt das als Anzahlung?“
    „Schon gut. Nächste Woche gehen wir zum Notar unterschreiben, und dann können Sie’s haben, besenrein.“
    „Um Himmels willen, nur das nicht! Lassen Sie bitte alles, wie es ist.“
    Peter Reiter schaute Polt verwundert an. „Sie und mein Groß­vater! Da haben sich zwei gefunden.“ Dann lachte er. „Bis dann also. Am Donnerstag, glaube ich, ist der Notar in Burgheim.“
    „Wir telefonieren miteinander!“
    Freudig erregt schob Polt sein Fahrrad durch den Hof des nahen Gasthauses und lehnte es hinter das Einfahrtstor. Martin Stelzer, der Wirt, stand in der Tür zum Schankraum und schaute seinem Gast ins Gesicht. „Was ist denn mit Ihnen los, Herr Inspektor? Im Lotto gewonnen?“
    „Nein, ein Preßhaus gekauft. Jetzt, soeben.“
    „Ein Preßhaus. Soso. Und was machen Sie damit? Sie sind doch kein Weinbauer.“
    „Mir wird schon was einfallen! Einen Kaffee hätt ich gerne.“
    Weil der Wirt wenig Interesse an Polts Euphorie zeigte, beschloß der Gendarm, seine Freude mit Karin Walter zu teilen, sie wohnte ja nur ein paar Häuser weiter. Zu seiner Genugtuung sah er ihr Fahrrad an der Hausmauer lehnen und klopfte an die Tür. Das Küchenfenster wurde geöffnet. „Simon, du! Das ist eine Überraschung. Warte einen Augenblick, ich bin gerade im Gehen.“
    Wenig später stand sie neben ihm. „Was führt dich zu mir?“
    „Ich habe mir soeben ein Preßhaus gekauft, das vom Ignaz Reiter. Du kennst es, Karin!“
    „Und ob ich es kenne! Ich verbinde aufregende Erinnerungen damit, ganz liebe übrigens auch. Aber sag einmal: Was fängst du mit einem Preßhaus an?“
    „So etwas kann ich doch nicht verkommen lassen.“
    „Und wieviel ist dir die edle Tat wert gewesen?“
    „Fünfunddreißigtausend.“
    „Und da heißt es immer, daß Männer vom Verstand gesteuert werden.“
    „Ausnahmen müssen sein, Karin. Hast du Zeit? Ich hätte diesen Unverstand gerne mit dir gefeiert.“
    „Ach weh. Da laß ich mir jetzt was entgehen. Aber es ist so, Simon: Dem Fürst Franzl geht es ganz schlecht. Er trinkt derzeit überhaupt nicht, und da sieht er grausam klar, wie es um ihn steht. Er sitzt da und quält sich, ist aber unfähig, irgend etwas zu tun, das die Dinge ändern könnte, obwohl er weiß, daß wir ihm alle dabei helfen würden.“
    „Verstehe.“ Simon Polt spürte ein deutliches Drücken in der Magengegend.
    „Ich fürchte, du verstehst nicht.“ Karin gab Polt einen kleinen Kuß auf den Mund. „Es ist zwar zwecklos, wenn ich bei ihm bin, aber es ist nicht sinnlos. Bis bald, Lieber!“
    Sie nahm ihr Fahrrad und fuhr los. Polt stand da, und für einen verdammt flüchtigen Augenblick schmeckte die ganze Welt nach Karin Walter. Dann fühlte er sich aber doch um einiges betrogen. Nichts da! Das Leben hatte gefälligst schön zu sein, an diesem ereignisreichen Tag.
    Kurz überlegte Polt, ob er sein zukünftiges Preßhaus schon einmal besichtigen sollte, wenigstens von außen. Dann aber wies er den Gedanken energisch von sich. Erst wenn der Vertrag unterschrieben und der Kaufpreis bezahlt war, durfte er sich seinem Eigentum mit berechtigter Begierde nähern.
    Gedankenverloren radelte Polt durch die Brunndorfer Hintausgasse. Sie verlief parallel zur Dorfstraße an den Rückseiten der langgestreckten Bauernhöfe. An der gegenüberliegenden Gassenseite standen einzelne Wirtschaftsgebäude oder auch bescheidenere Häuser, in denen früher Landarbeiter oder Kleinbauern gewohnt hatten. Als Polt den Hof seines Freundes Friedrich Kurzbacher erreicht hatte, sah er, daß das große Tor zur Maschinenhalle offenstand. Er trat ein.
    Der alte Weinbauer war eben dabei, ein Auto zu polieren, das Polt nicht kannte.
    „Grüß dich, Simon! Was sagst du zu meinem Audi? Sieben Jahre alt, aber fast geschenkt. Von meinem Schwager, dem Otto.“
    „Gewaltig. Und was ist mit deinem alten Opel?“
    „Nichts mehr. Braucht schon mehr Öl als Benzin. Der kommt auf den Schrottplatz.“
    „Trotzdem wird er mir irgendwie fehlen, Friedrich. Übrigens hab ich auch was gekauft. Ein Preßhaus in Burgheim, das vom Ignaz Reiter, du hast ihn vielleicht gekannt.“
    „Den alten Spinner? Klar. Und sein Preßhaus kenn

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