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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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und öffnete die Tür zu Raum zwölf.
    Er sah sich neugierig um. »Sieht das hier immer so aus?«, wollte er wissen, als er das kleine vollgestopfte Zimmer betrachtete.
    »Nehme ich an. Gestern jedenfalls sah es genauso aus«, antwortete ich.
    Quinton hängte Mantel und Hut an einen Haken neben der Tür, während ich das Frettchen an die Leine nahm. Sobald sich Chaos in seinem Geschirr befand, hüpfte er neugierig im Zimmer herum und suchte nach Löchern im Boden. Ich sah mich ebenfalls um und bemerkte, dass der Ball aus Energiefäden noch immer hell leuchtend und heiß unter dem Tisch schwebte. Er wirkte kraftvoller als am Tag zuvor und war inzwischen zur Größe eines aufblasbaren Strandballs angewachsen. Außerdem roch er unangenehm und wies rote Fasern auf. Und er gab nun ein Heulen von sich.
    Ich schob das Grau beiseite und wandte einen Trick an, den mir Mara beigebracht hatte. Indem ich das Grau um
mich und Chaos wickelte, ließ ich einen Schild zwischen uns und dem pulsierenden Ding unter dem Tisch entstehen.
    Quinton schaute sich eine Weile im Zimmer um.
    »Ich gehe kurz in die Beobachtungskammer. Bin gleich zurück«, sagte er schließlich.
    Außer dem Knarzen des Dielenbodens war nichts zu hören, als er den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Offenbar war das Zimmer ziemlich gut isoliert. Eigentlich hätte mich das nicht überraschen dürfen. Aber es verblüffte mich doch, wie viel Aufwand Tuckman mit diesem Experiment betrieb.
    Nach einigen Minuten kehrte Quinton zurück und strich mit einem Sensorgerät über eine der Wände. »Dachte ich es mir doch! Der Hauptschalter für das Ganze befindet sich in der Kabine. Ich habe ihn angeschaltet und sollte jetzt eigentlich die versteckten Spielsachen finden.«
    Er legte sich auf den Rücken unter den Tisch und suchte mit seinem Sensor das Möbelstück und den Teppich ab. Dann begann er langsam über den Teppich zu kriechen. Ich hatte den Eindruck, dass er irgendeiner unsichtbaren elektrischen Spur folgte.
    Ein kurzer Blick in das Grau zeigte mir, dass sich der Energieball vor Quinton in Acht zu nehmen schien. Er selbst nahm natürlich nichts davon wahr.
    In diesem Moment entdeckte Chaos eine kleine Einbuchtung in der Wand, die hinter einer dunklen Fußleiste verborgen lag. Er fuhr mit einer seiner Klauen hinein, wühlte wie wild darin herum und versuchte das Loch groß genug zu machen, um hineinklettern zu können. Ich trat neugierig zu ihm.
    Wenn man genau hinsah, konnte man unten an der Wand
eine ganze Reihe von Löchern erkennen. Sie wurden durch ein feines Drahtgeflecht verdeckt, das die gleiche Farbe hatte wie die dunkle Fußleiste. Chaos war es aber mittlerweile gelungen, ein Loch in dem Gitter zu entdecken, das er weiter aufriss. Dahinter befand sich ein winziger Lautsprecher. Ich kroch neben meinem Frettchen die Fußleiste entlang und entdeckte so insgesamt acht Lautsprecher in verschiedenen Größen.
    Dabei stieß ich auch gegen Quinton, der wieder angefangen hatte, die Wände mit seinem Sensor abzusuchen.
    »Was gefunden?«, fragte er.
    »Ja – Lautsprecher. Und zwar eine ganze Reihe, die da versteckt sind.«
    Ich zeigte sie ihm. Chaos hatte inzwischen das Interesse verloren und stürzte sich auf den Teppich. Er griff den Rand des Grau an wie ein Hund, der am Strand immer wieder auf die Wellen zu läuft und sie mit Gebell attackiert.
    »Pass auf, dass er den Teppich nicht zu sehr zerbeißt«, warnte mich Quinton. »Da sind viele offene Leitungen, er könnte einen Stromschlag abkriegen.«
    Nicht nur das. Chaos war schon mehrmals mit dem Grau in Kontakt gekommen und wusste besser als ich, wann es schlauer war, sich in Sicherheit zu bringen.
    »Da sind übrigens auch Buchsen und andere Dinge an der Unterseite und auf dem Boden unter dem Teppich befestigt. Hast du die schon gesehen?«, fragte ich und brachte mein Haustier in sichere Entfernung.
    »Nein, gesehen noch nicht. So was hatte ich aber schon vermutet. Werde mich gleich darum kümmern.«
    Zuerst sahen wir uns jedoch die Lautsprecher an. Dann führte Quinton noch einige Tests an den Wänden durch, ehe er mich bat, mit ihm gemeinsam den Tisch und den
Teppich beiseitezuräumen. Der Energieball rollte bedrohlich hin und her, als wir den Tisch in eine Ecke trugen.
    Danach folgte ich wieder Chaos, auch wenn ich den Eindruck gewann, dass er sich nur noch oberflächlich umsehen wollte. Quinton blieb vor dem großen Spiegel stehen und rief mich zu sich.
    »Gib mal irgendwelche

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