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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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kann man von hier aus nicht kontrollieren. Auch an ihr selbst konnte ich keinen Schalter oder so etwas finden. Soweit ich das sagen kann, hat sie keine besondere Funktion. Vielleicht ist sie ja auch irgendein Teil des Steuerungssystems. Ich habe keine Ahnung.«
    »Dann gibt es also einige Dinge, die den Eindruck erwecken sollen, dass alles mit rechten Dingen zugeht – oder nicht?«
    »Ja, genau das glaube ich. Einige von diesen Geräten kann man zwar trotzdem noch unbemerkt manipulieren, aber die Aufnahmeanlagen funktionieren genauso, wie sie das sollen. Es gibt außerdem gute offizielle Gründe, die Geräusche und die Lichter zu kontrollieren. Für die Apparate am Tisch gilt das nicht. Die sollen meiner Meinung nach dazu dienen, Bewegungen zu erzeugen, die auf den Poltergeist zurückgeführt werden könnten. Für sonst nichts.«
    »Außer dem Tisch ist also die Einrichtung nur dazu da,
die richtige Atmosphäre zu schaffen und nicht, um Erscheinungen vorzutäuschen?«
    »Genau. Und um die Phänomene und alles andere aufzuzeichnen. Die Messgeräte scheinen mir sehr genau und zuverlässig zu sein. Es ist ein gutes Setup. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Instrumenten und den Sprechern sind so gering, dass bestimmt kein Signal verloren geht oder es zu irgendwelchen Zwischenfällen mit den Antennen außerhalb des Raums kommen kann. Es ist ein altes Ziegelgebäude, in dem es noch nicht sehr viele Eisenstangen gibt, die elektrische Störfaktoren bilden. Aber es ist solide genug, um viele der Geräusche und Schwingungen von draußen gar nicht erst eindringen zu lassen.«
    Ich setzte mich für einen Moment und dachte nach. Plötzlich klopfte es an der Tür.
    Wir sahen einander überrascht an. Ich stand auf und öffnete sie. Draußen stand ein junger Schwarzer, der einen großen braunen Umschlag in der Hand hielt.
    Fragend blickte ich ihn an. »Hi. Kann ich Ihnen helfen? Dr. Tuckman meinte, dass wir uns hier ungestört aufhalten könnten.«
    Sein Gesicht war so regungslos wie eine Maske aus Ebenholz, und sein Tonfall klang herablassend. »Ich habe auch nicht vor, Sie lange zu stören. Tuck bat mich, Ihnen das hier zu bringen – vorausgesetzt, Sie sind Harper Blaine. Da er wusste, dass Sie heute hier sein würden, hielt er es für das Beste, Ihnen das gleich zu geben.«
    Seine hochmütige Art gefiel mir ganz und gar nicht. »Ich bin Harper. Arbeiten Sie für Professor Tuckman?«, wollte ich wissen.
    Er rollte mit den Augen. »Ja, tue ich. Ich bin sein wissenschaftlicher Mitarbeiter bei diesem Poltergeist-Projekt.
Mein Name ist Terril Dornier. Oder einfach Terry.« Er streckte mir keine Hand entgegen und lächelte auch nicht, sondern hielt mir einfach nur auffordernd den Umschlag hin.
    Falls ich mich an sein Dossier richtig erinnerte, hatte Terry Dornier einen Abschluss in Psychologie und fuhr nun mit seinen Studien in diesem Fach fort, wobei er sich auf abnormales Verhalten spezialisierte. Seine kalte, reservierte Art grenzte an Verachtung. Ich fragte mich, ob er immer so war oder ob er mich aus irgendeinem Grund nicht mochte.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Terry. Was haben Sie mir denn Schönes gebracht?«
    »Die Aufzeichnungen der Séancen und die jüngsten Überwachungsbänder samt Notizen.«
    Quinton trat an die Tür. »Welchen Code haben Sie eigentlich benutzt, um die Aufzeichnungen zu chiffrieren?«
    Terry Dornier schaute ihn verblüfft an. »Nichts Besonderes. Das Institut kann es sich nicht leisten, Lizenzgebühren für proprietäre Software zu zahlen. Es ist alles Open Source, auf Unix und Linux basierend.«
    Quinton grinste. »Super.«
    »Terry – noch eine Frage«, unterbrach ich ihre Unterhaltung. »Hat sich seit der letzten Sitzung eigentlich irgendjemand in diesen Räumen aufgehalten?«
    Der junge Mann sah mich aus leeren Augen an. »Nein. Frankie wollte heute nachsehen, ob alles in Ordnung ist, aber Tuck hat uns gebeten, solange zu warten, bis Sie wieder weg sind. Er hat allen gesagt, dass sie heute erst um drei hier sein sollen.«
    Es fiel mir schwer, meinen Unmut darüber zurückzuhalten, wie gedankenlos Tuckman mit den Sicherheitsvorkehrungen in diesen Räumen umzugehen schien. Es war nicht
klar auszumachen, ob jemand hier heimlich hineingeschlichen war, um etwas zu ändern, ehe Quinton und ich eintrafen. Jeder konnte ungesehen dieses Gebäude betreten. Tuckman machte mir die Nachforschungen wirklich doppelt schwer.
    »Und wer ist Frankie?«, fragte ich.
    »Denise Francisco«, erwiderte Terry.

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