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Ponyfreundinnen - 1 - Ricki und das kluegste Pony der Welt

Titel: Ponyfreundinnen - 1 - Ricki und das kluegste Pony der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Brandt
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mit der Nase die Hand des Mädchens in Rickis Richtung. Und Ricki verstand: An der Hand des Mädchens klebte weiße Farbe!

Kapitel 8
    Rickis Herz fing wie wild an zu klopfen. Gebannt starrte sie auf die weißen Flecken. Was sollte sie denn jetzt tun?
    Sie konnte das Mädchen ja nicht mitten auf der Koppel zur Rede stellen.
    „Hilfst du mir, Mücke in den Stall zu bringen?“, fragte sie stattdessen. „Ich glaube, er braucht ein bisschen Ruhe.“
    Das Mädchen warf ihr einen erstaunten Blick zu, nickte dann aber.
    „Ich bin übrigens Ricki“, fuhr Ricki fort.
    „Clara“, murmelte das Mädchen.
    Ricki hakte den Führstrick in Mückes Halfter und drückte ihn Clara in die Hand.

    Dann öffnete sie das Koppeltor. Maja blickte Ricki mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Erklär ich dir später“, flüsterte ihr Ricki im Vorbeigehen zu.
    Clara brachte Mücke in den Stall. Er stupste sie in den Bauch.
    „Dein Pony ist lustig“, sagte Clara mit leiser Stimme.
    „Er ist nicht mein Pony“, erwiderte Ricki. „Ich wünschte, es wäre so.“
    Clara sah sie erstaunt an. „Hättest du auch gern ein eigenes Pferd?“, fragte sie.
    „Nicht irgendeines“, erklärte Ricki. „Nur Mücke.“ Sie machte kurz eine Pause. „Und du?“
    „Ich auch!“, platzte es aus Clara heraus. „Seit ich denken kann, hätte ich gerne ein eigenes Pferd. Aber meine Eltern sagen, das ist zu teuer.“
    „Ja, nicht alle haben so ein Glück wie Maja“, sagte Ricki und zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie bemerkte, wie Clara nervös auf ihre Unterlippe biss.
    „Es ist so ungerecht, dass sie Minu einfach geschenkt bekommen hat“, stieß Clara plötzlich hervor.
    „Und deshalb kannst du Maja nicht leiden?“, fragte Ricki.
    Clara sah sie erschrocken an und wurde rot.
    Ricki holte tief Luft. „Hast du deswegen den Spind in Unordnung gebracht, die Putzkiste versteckt und den Reifen kaputt gemacht?“, fragte sie. Sie spürte wie Wut in ihr hochkam.
    Clara stand wie erstarrt neben ihr und sagte gar nichts.
    „Und gestern Nacht warst du dann bei Minu im Stall?“, bohrte Ricki weiter.
    „Ja, aber ich habe die Tür nicht mit Absicht offen gelassen“, rief Clara. Sie wandte sich ab und schlug die Hände vors Gesicht. „Ich weiß, das war alles falsch“, schluchzte sie. „Und das tut mir jetzt auch wirklich leid. Aber ich war einfach wütend, dass Maja so ein Glück mit Minu hatte.“
    „Maja hat sie nun mal geschenkt bekommen - dafür kann sie doch nichts“, erwiderte Ricki ärgerlich. „Außerdem hast du ein Riesenglück gehabt, dass Minu heute Nacht nichts passiert ist.“
    Clara setzte sich auf einen Strohballen und wischte sich über die Augen. „Ich hätte das nie tun dürfen“, murmelte sie. „Ich weiß auch nicht, wie ich darauf gekommen bin. Aber es tut mir jetzt wahnsinnig leid!“ Sie begann wieder zu weinen.
    Mücke ging zu ihr und stupste sie in die Seite. Auch Ricki hatte Mitleid mit Clara, als sie sie so weinen sah. Es war offensichtlich, wie sehr sie sich schämte. Ricki konnte ihr nicht länger böse sein.
    „Es ist ja alles noch mal gut gegangen“, versuchte sie Clara zu trösten. „Hauptsache, du lässt die beiden jetzt in Ruhe.“
    „Ja, ganz bestimmt!“, rief Clara. „So was werde ich nie wieder tun.“
    Dann schaute sie Ricki verwundert an. „Woher weißt du eigentlich, dass ich bei Minu im Stall war?“, fragte sie.
    Ricki deutete auf die weiße Farbe an Claras Händen. „Ich hab den Riegel von Minus Boxentür angemalt. Man kriegt diese Farbe nur schwer wieder ab.“
    „Ja, das hab ich gemerkt“, sagte Clara. „Ganz schön schlau von dir.“
    Eine Weile schwiegen sie.
    „Wirst du jetzt alles Tina erzählen?“, fragte Clara dann unsicher.
    „Nein, du hast deinen Fehler doch eingesehen“, sagte Ricki.
    Clara nickte heftig. „Ja, das hab ich“, sagte sie.
    „Komm, dann lass uns das auch Maja sagen“, schlug Ricki vor.
    Clara holte tief Luft. Es war klar, dass ihr das nicht leichtfiel. „Einverstanden“, sagte sie schließlich.
    Als sie gehen wollten, drängte sich Mücke hinter ihnen in die Stallgasse.
    „Ja, du willst natürlich wieder raus auf die Weide“, sagte Ricki und grinste.
    Nachdem sie das Koppeltor hinter Mücke geschlossen hatten, gingen sie zu Maja. Sie hörte sich alles an und nickte ab und zu.
    „Es tut mir sehr leid“, murmelte Clara zum Schluss und blickte verschämt zu Boden. „Wenn ich es nur irgendwie wieder in Ordnung bringen könnte!“
    „Schon gut“, sagte Maja.

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