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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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nicht gut, Pferde so zu dressieren. Was soll denn das Ganze? Es ist rührend, das stimmt, aber doch nur etwas, um den Menschen zu gefallen. Fee soll nicht um ihr Futter betteln müssen. Sie bekommt es auch so, ohne dass sie Kunststücke machen muss! Das musste sie früher tun, und das ist doch im Grunde grausam gegenüber einem Tier!“ „Ach, Stefan!“ Manchmal fand Sabine den jungen Mann zu streng. „Natürlich kriegt sie ihr
    Futter auch so. Aber es scheint ihr doch Spaß zu machen. Sie hat ganz ohne Zwang, ganz von selbst getanzt! Und sie will dafür gelobt werden. So hat sie’s nun mal gelernt!“
    „Ich mag eben keinen Zirkus!“ Stefan blieb bei seiner Meinung. „Denk mal daran, wie Zirkustiere gehalten werden! Diese engen Ställe, Ketten und die ständigen langen Transporte. Du glaubst doch nicht etwa, dass Zirkuspferde regelmäßig auf die Weide kommen? Die meisten sehen doch niemals eine grüne Wiese!“
    Da hatte Stefan allerdings Recht. Sabine nickte. Es stimmte, dass Zirkustiere kein artgemäßes Leben führten, dass sie in engen Käfigen und Boxen gehalten wurden, um abends bei lauter Musik im gleißenden Rampenlicht zu stehen und Geld zu verdienen.
    „Und wie ist Fee wohl auf dem Schlachtpferdetransport gelandet?“ Stefan war nun in seinem Element. „Kannst du mir das mal verraten? Jeder verantwortungsvolle Pferdehalter hätte doch einen guten Platz für diese Stute gesucht. Es macht ja nicht viel aus, dass sie auf einem Auge blind ist. Sie ist ein gutes Pony - aber wohl nicht mehr jung genug für die Arbeit in der Manege. Also kurzen Prozess gemacht, noch mal Geld mit ihr verdient, und ab auf den Pferdemarkt. Das ist dann der Lohn gewesen für Jahre treuer Arbeit!“ Erbittert schwieg er.
    Sabine wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie betrachtete Fee nachdenklich. Bestimmt hatte Stefan Recht mit seiner Meinung über Zirkustiere. Doch Fee ... vielleicht war sie auch auf anderen Wegen auf den Pferdemarkt gekommen. Vielleicht war sie gestohlen worden; sie konnten nur Vermutungen anstellen.
    „Wo bleibt ihr denn?“, rief Cornelia aus dem Haus. „Der Tee ist fertig!“
    Sabine lief schnell hinüber und erzählte Cornelia von Fees Tanz zur Walzermusik.
    Das wollte Cornelia selbst sehen! Sie nahm den Kassettenrecorder mit in den Stall und legte die Kassette mit Wiener Walzern ein. Ein mitreißender Walzer erklang, und alle Pferde wandten erstaunt die Köpfe.
    Fee aber hörte auf zu fressen; sie lauschte gespannt, und dann zeigte sie die gleiche Vorstellung wie zuvor.
    Sabine klatschte begeistert in die Hände, und auch Cornelia lächelte. Nur Stefan fand nach wie vor keinen Gefallen an Fees Kunststücken. Stumm klopfte er der Ponystute den Hals.
    „Wir wollen es nicht übertreiben“, meinte Cornelia nach einer Weile und stellte die Musik ab. „Fee macht das wirklich hinreißend und anscheinend auch gern, weil sie eben immer dafür belohnt wurde. Sicher ist das ab und zu auch ganz lustig, aber ich finde, Stefan hat Recht: Fee soll nicht für ihr Futter Kunststücke machen müssen. Wir mögen sie auch so, und wenn sie die kleinen Kinder hier sicher trägt, dann ist mir das wichtiger als jedes Kunststück.“ Sie glättete zärtlich Fees grauen Stirnschopf. Dann ging sie noch einmal zu Florentine und kraulte sie zwischen den Ohren. „Morgen früh darfst du hinaus auf die Weide, mein Mädchen. Schlaf gut und ruh dich aus.“
    Die Fuchsstute schnaubte und sah Cornelia mit großen, dunklen Augen an. Sie rieb ganz sanft ihre Nüstern am Arm der jungen Frau, dann fraß sie weiter.
    Cornelia schloss die Boxtür und löschte das Licht. Draußen vor der Stalltür fegte ein eiskalter Windstoß über den Hof.

Florentine bewährt sich
    „Mama! Nun mach es doch nicht so spannend!“ Sabine wusste, dass ihre Mutter am Morgen bei Cornelia auf dem Ponyhof Kleines Hufeisen gewesen war. Hatte sie die Stelle angenommen?
    „Also“, Iris Kleine strahlte, „am Ersten fange ich an!“
    Mit einem Freudenschrei fiel Sabine ihrer Mutter um den Hals. „Arbeitest du dann am Nachmittag?“, wollte sie wissen. Das wäre wirklich toll!
    „Na klar! Sonst sehen wir uns ja gar nicht auf dem Hof. Das wäre doch schade. So kann ich dir nachmittags etwas zu essen machen, wenn du von draußen kommst und hungrig bist. Stallarbeit und Reiten machen Appetit, das weißt du ja!“
    „Vielleicht würde sich Cornelia freuen, wenn du auch mal Kuchen backst!“, sagte Sabine hoffnungsvoll. Ihre Mutter backte die besten Kuchen, die

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