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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Fuchsstute kam, legte sie drohend die Ohren an.
    „Wolkenmähne! Sei doch nicht so unfreundlich!“, schimpfte Sabine. Aber es half nichts: Der kleinen Islandstute gelang es sogar, Florentine heftig zu zwicken, als die auf dem inneren Hufschlag an ihr vorbeitrabte.
    „Nimm die Zügel kürzer“, mahnte Cornelia. „Die Pferde müssen lernen, dass sie ihre Streitigkeiten untereinander nur auf der Weide ausmachen dürfen. Hier in der Halle geht das nicht!“
    Sabine bemühte sich, besonders aufzupassen, wenn Florentine in ihre Nähe kam. Eine Zeit lang ging alles gut.
    Cornelia ritt nun an der Spitze der Abteilung. Sie trabten leicht und ritten große Achter durch die Halle. Hier mussten die Pferde sich „biegen“. Das war nicht gerade Wolkenmähnes Stärke; sie hatte noch nicht gelernt, sich so zu biegen, dass ihr Rücken auf die Dauer geschont wurde. Und das war sehr wichtig. Aber die kleine Islandstute bemühte sich doch, den Hilfen ihrer Reiterin zu folgen.
    Sabine ritt zwar lieber im Tölt, aber sie wusste, dass sich ein Pferd leichter im Trab biegen konnte. Und Wolkenmähnes Trab war nicht unangenehm, da war Sabine von ihrer früheren Reitschule her etwas anderes gewöhnt. Dort hatten die weit greifenden Tritte der Großpferde sie oft kräftig durchgeschüttelt. Wolkenmähnes Beine aber waren kürzer, ihre Tritte nicht so lang, daher wurde der Reiter nicht so stark geworfen.
    Nach den Achten kam eine Schrittpause, dann ein kurzer Galopp. „Reitet einzeln an, geht auf den unteren Zirkel und dann einmal auf dem zweiten Hufschlag an der Abteilung vorbei“, lautete Cornelias Aufgabenstellung.
    Das war eine anspruchsvolle Übung! Sabine gab sich Mühe und führte alles so korrekt wie möglich aus. Voller Stolz lobte sie Wolkenmähne, ließ die Zügel länger und klopfte ihr den Hals. Aber da tauchte Florentine neben ihnen auf. Sabine hatte nicht bemerkt, dass auch Cornelia die Galoppübung ausführte. Schnell versuchte Sabine noch die Zügel aufzunehmen, aber es war zu spät: Blitzschnell warf Wolkenmähne sich herum und schlug krachend nach der Fuchsstute aus.
    Florentine wurde an der linken Schulter getroffen und stolperte. Die Wucht des Aufpralls brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie knickte schwankend mit den Vorderbeinen ein und wäre fast gestürzt.
    Cornelia verlor den Halt. Auch eine so geübte Reiterin wie sie konnte das nicht ausbalancieren. Sie rutschte über den Hals der Stute.
    „Cornelia!“ Stefan schrie auf.
    Da kam Florentine mit einem Satz wieder auf die Beine. Und nun sahen es alle: Die junge Frau hing mit einem Fuß im Steigbügel fest! Wenn Florentine jetzt durch ging!
    Sabine durchfuhr ein eisiger Schreck. Ein Unfall wie dieser war der Albtraum jedes Reiters. Wie oft hatten sie alle von furchtbaren Verletzungen gehört, ja davon, dass ein Reiter zu Tode geschleift worden war!
    Die Fuchsstute machte einen kleinen Satz. Aber sobald sie das Gewicht an ihrer Seite spürte, blieb sie stehen. Geistesgegenwärtig sprang Stefan aus dem Sattel und ging langsam auf die zitternde Florentine zu. „Ganz ruhig“, sagte er sanft. „Bleib schön stehen, mein Mädchen! Ganz ruhig!“
    Er fasste die Zügel! Erleichtert atmete Sabine auf. Das war noch einmal gut gegangen!
    Inzwischen war auch Michaela abgestiegen und half Cornelia, ihren Fuß aus dem Steigbügel zu befreien.
    Sabine wäre am liebsten auch gleich zu ihr gegangen, aber sie wusste, dass sie mit Wolkenmähne jetzt Abstand halten musste. In diesem Moment erst wurde ihr klar, dass der Unfall durch ihre eigene Unaufmerksamkeit entstanden war. Hätte sie nicht vor sich hingeträumt, dann wäre das alles nicht passiert! Wie ein Häufchen Elend saß sie auf dem Rücken der Islandstute.
    Cornelia stand auf, und Michaela klopfte ihr die Sägespäne vom Pullover.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Stefan besorgt.
    Vorsichtig probierte Cornelia mit dem Fuß, der im Steigbügel hängen geblieben war, aufzutreten. „Ich glaube schon“, sagte sie leise. „Ich habe riesiges Glück gehabt!“ Ihre Stimme zitterte. „Bin aber mit dem Schrecken davongekommen!“
    Stefan untersuchte Florentines Schulter. „Sie wird einen Bluterguss bekommen“, stellte er fest. „Gut, dass Wolkenmähne nicht beschlagen ist und nicht den Knochen getroffen hat. Florentine hat sich vorbildlich verhalten!“ Stefan streichelte die Fuchsstute.
    „Stimmt. Die allermeisten Pferde wären in Panik davongestürmt. Und dann hätte es nicht gut für mich ausgesehen“, murmelte

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