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Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Cornelia beließ die Mähnen und Schweife der Pferde immer natürlich.
    „Jetzt musst du ihr wohl die restliche Mähne auch noch ausrupfen, so sieht sie wirklich seltsam aus.“ „Stimmt.“ Zögernd griff Katrin nach dem Mähnenkamm. „Gerne tu ich das wirklich nicht“, sagte sie entschuldigend zu Melissa, die schon die Ohren zurücklegte, als Katrin sich ihr näherte.
    Sabine blieb unschlüssig stehen. Obwohl sie das Mähnenverziehen unsinnig fand, tat ihr Katrin nun auch Leid. Sie war froh, dass Carola Brückmaier wenigstens Wolkenmähne in Ruhe ließ. Seit der Auseinandersetzung mit Mutter Scherer beachtete sie die Ponys eigentlich nicht mehr. Sie arbeitete hauptsächlich mit den Berittpferden und ihrer Turniergruppe, zu der viele Reiterinnen aus den umliegenden Ställen kamen, die Sabine gar nicht kannte.
    Melissa tänzelte hin und her und schlug immer heftiger mit dem Kopf. „Gleich ist es vorbei“, flüsterte Katrin mit tränenerstickter Stimme. Sie war zwar ehrgeizig und darauf aus, auf dem Turnier gut abzuschneiden, aber ihrem Lieblingspferd wollte sie nicht wehtun.
    „Ich helfe dir“, bot Sabine an und fasste nach Melissas Halfter. Sie versuchte die Schimmelstute zu beruhigen, so wie sie es bei Cornelia gesehen hatte.
    Tatsächlich hörte Melissa auf, mit dem Kopf zu schlagen, und stampfte nur noch ab und zu ärgerlich mit dem Vorderhuf.
    Katrin arbeitete fieberhaft weiter. Sie wollte die Prozedur so schnell wie möglich hinter sich bringen. Endlich war die Mähne auf die gleiche Länge gekürzt.
    „Hoffentlich ist Melissa mir jetzt nicht böse“, sagte sie bekümmert, als sie das Putzzeug wegräumte.
    „Du hättest dich ja auch weigern können“, sagte Sabine laut. „Warum hast du das gemacht?“
    „Und dann?“ Katrin zuckte ergeben die Schultern. „Entweder hätte es die Brückmaier selbst gemacht, oder ich würde beim Turnier nicht mitreiten.“
    „Ist dir das so wichtig?“
    „Du, Sabine, eine Kandaren-L! Diese Chance kriege ich so schnell nicht wieder. Cornelia kommt ein paar Tage nach dem Turnier zurück, dann ist es damit vorbei.“
    „Und dafür rupfst du Melissa die Mähne aus?“ Sabine sah ihre Freundin empört an. „Hast doch gesehen, dass sie es nicht mochte. Ist ja auch kein Wunder.“
    „Die wächst ja wieder“, Katrin wandte sich ab. „Das wird doch in den meisten Ställen gemacht“, rechtfertigte sie sich, aber es klang nicht sehr überzeugt.
    „Ich war immer so froh, dass es auf dem Ponyhof anders war“, sagte Sabine heftig. „Inzwischen geht es hier schon fast zu wie in einem Turnierstall. Die Pferde stehen in vergitterten Boxen und werden mit Hafer voll gestopft. Willst du das Melissa wirklich antun? Für eine blöde Kandaren-L?“
    „Wenn ich sie nicht reite, kriegt sie jemand anders“, sagte Katrin. „Die Brückmaier stellt die Großpferde in den Stall, ob wir das nun gut finden oder nicht. Susanna Merzel ist ganz scharf darauf, Melissa auf dem Turnier zu reiten.“
    „Das ist doch alles ein Affentheater. Auf Kosten der Pferde. Und du machst da mit!“, sagte Sabine zornig.
    Da kam Frau Brückmaier aus dem Stall. „Na, das sieht ja schon ganz manierlich aus“, sagte sie, nachdem sie Melissas Mähne begutachtet hatte. „Wenn du willst, kannst du morgen eine Extrastunde mit der Turniergruppe kriegen“, sagte sie zu Katrin.
    „Das wäre toll!“ Katrins Augen leuchteten auf.
    Sabine wusste, dass Katrin inzwischen Nachhilfeunterricht gab, um sich die teuren Turnierstunden bei Carola Brückmaier leisten zu können.
    „Bring die Stute in den Stall“, wies Frau Brückmaier sie nun an.
    „Und was ist mit Molly?“, fragte Sabine zögernd. Sie wollte die Freundinnen doch nicht etwa trennen?
    „Das Pony?“
    „Ohne Molly wird Melissa schrecklich nervös“, sagte Katrin schnell. Wir trennen sie nie.“
    „Na meinetwegen, dann kommt die Schecke eben mit“, sagte Carola Brückmaier und ging ins Haus.
    Gustav lief in der Box auf und ab und scharrte vor der Tür. Der große Wallach hatte schon alles Stroh weggescharrt und aus lauter Langeweile die Holzwände beknabbert.
    „Ich kann das nicht länger mit ansehen“, sagte Stefan erbittert zu Sabine.
    Im Stall war es ruhig, Carola Brückmaier war nach Hause gegangen und Volker auf einer Besprechung, die bis spät abends dauern würde.
    Schnell griff Stefan nach einem Halfter und machte Gustavs Tür auf. „Komm, mein Guter, ich bringe dich auf die Koppel! Es reicht.“
    Gustav hielt in der Bewegung inne und

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