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Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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behalten. Volker sagt ihr ja nicht, wie sie unterrichtet und dass sie ihre Pferde nie auf die Weide lässt.“
    „Ach du lieber Himmel!“ Frau Scherer sah Stefan bestürzt an. „Also, das kann ich mir nicht vorstellen. Aber falls die Brückmaier bleibt, werden wir uns für Wolkenmähne und Stella einen anderen Platz suchen. Als Notlösung kann Michaela ein paar Ausritte machen, aber auf Dauer braucht sie Reitunterricht.“
    Sabines Herz klopfte wie wild. Das war es, was sie seit Jahren so fürchtete. Die Vorstellung, dass ihr geliebtes Pflegepferd einmal nicht mehr auf dem Ponyhof sein könnte, trieb ihr die Tränen in die Augen. Bisher war eben alles zu schön gewesen. Ihre Mutter arbeitete hier, Stefan war da und Wolkenmähne fühlte sich wohl. Wenn die Scherers sie in einem weit entfernten Stall unterbrachten, zu dem Sabine nicht mehr oder nur ganz selten hinkommen konnte ... das würde sie nicht ertragen.
    „Wir müssen die Brückmaier irgendwie rausekeln“, sagte sie später Stefan, als Michaela und ihre Mutter abgefahren waren. „Es wäre doch schrecklich, wenn die Scherers Wolkenmähne woanders unterstellen würden! Nur weil dieses Weib hier so einen Zirkus macht!“
    „Dazu wird es nicht kommen.“ Stefan legte Sabine den Arm um die Schultern. „Cornelia würde sich auf Dauer niemals mit ihr verstehen. Wir hätten doch nur noch Großpferde im Stall, wenn es nach der Brückmaier ginge. Für TTEAM hat die auch nichts übrig, ich hab neulich erst gehört, wie sie abfällige Bemerkungen darüber und über die sanfte Ausbildung gemacht hat.“
    Sabine legte den Kopf an Stefans Schulter. „Na klar, dafür hat die kein Verständnis.“
    „Na ihr beiden!“, rief Katrin, die gerade mit dem Rad um die Ecke kam. „Habt ihr schon das Neueste gehört?“
    „Was gibt’s?“ Sabine war erleichtert, dass Katrin jetzt auf eine Bemerkung über Stefan verzichtete.
    „Wir dürfen beim Turnier in Ising mitreiten! Ich bin mit Melissa zur Kandaren-L angemeldet“, verkündete sie stolz.
    „Zur Kandaren-L?“ Sabine starrte Katrin empört an. „Seit wann reitest du mit Kandare? Spinnst du!“
    „In den fortgeschrittenen Dressurstunden bei Frau Brückmaier lernt man das eben“, sagte Katrin leichthin. „Was meinst du, wie Cornelia staunen wird, wenn bei ihrer Rückkehr lauter neue Schleifen im Stall hängen!“
    „Du immer mit deinen Schleifen“, rief Sabine wütend. „Das Ausreiten vermisst du wohl gar nicht, oder? Und dein Pferd! Wie gefällt dem die Kandare? Denkst du nicht daran, dass sie ihm wehtut!“
    „Quatsch. Und ausreiten kann ich immer noch, wenn Cornelia wieder da ist. Aber eine Kandaren-L, das ist doch mal was anderes. Melissa macht sich super mit dem neuen Gebiss.“
Katrin im Turnierfieber

Katrin im Turnierfieber
    „So geht das nicht weiter!“, hörte Sabine Carola Brückmaiers ungeduldige Stimme, als sie in die Nähe des Stalles kam.
    Katrin putzte dort Melissa, die sich genüsslich im Schlamm gewälzt hatte und entsprechend aussah.
    Molly, die kleine Tigerscheckstute, sah auch nicht viel besser aus. Ihre Mähne war voll dicker Lehmklumpen, der Schweif hing in wirren Strähnen zottelig herab.
    „Die Großpferde müssen auch Boxen bekommen! Auf einem so ungepflegten Pferd kannst du nicht zum Turnier erscheinen.“
    „Aber ich putze sie bestimmt blitzblank“, versicherte Katrin, während sie mit dem Gummistriegel die Schlammkruste von Melissas Kruppe kratzte. „Das machen wir doch immer so.“
    „Da kannst du putzen, so viel du willst, man sieht ihr trotzdem an, dass sie viel zu viel draußen ist. Und diese ungepflegte Mähne! Die muss ordentlich verzogen werden!“ Carola Brückmaier griff nach einem eisernen Mähnenkamm, trat neben Melissa und begann die Mähne zu verziehen. Sie wickelte einzelne Strähnen um den Kamm und riss mit einem Ruck die längeren Haare aus.
    Melissa quittierte ihre Versuche mit unwilligem,
    heftigem Kopfschütteln und begann nervös hin und her zu treten, obwohl Molly beruhigend brummelte.
    „Das tut ihr doch weh“, sagte Katrin protestierend.
    „Ach was, das ist nicht so schlimm!“ Frau Brückmaier fuhr unbeirrt fort. „So soll das aussehen, du kannst jetzt den Rest machen“, sagte sie nach einigen Minuten zu Katrin.
    Melissas weiße Mähne war nun zur Hälfte auf eine Handbreit verkürzt.
    „Ach du lieber Himmel“, sagte Sabine. „Was wird Cornelia dazu sagen? Das gefällt ihr doch nicht.“ „Weiß ich auch nicht“, sagte Katrin kleinlaut.

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