Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer
Ich finde das so gemein.“
„Es wird Zeit, dass Cornelia zurückkommt, sonst wird Franz noch größenwahnsinnig!“, sagte Sabine genervt. „Cornelia wird ihm diesen Unsinn bald austreiben. Vor allem die Sporen kann er bei ihr vergessen, der Mistkerl.“
Hochzeit auf dem Ponyhof
Sabine sah die goldene Schleife sofort, als sie am Tag nach dem Turnier in den Stall kam.
„Na, da staunst du, was?“, rief Katrin aus der Sattelkammer, als sie Sabine bemerkte.
„Du hast gewonnen?“, fragte Sabine kühl.
„Und wie!“ Katrin lachte triumphierend. „Meine erste Kandaren-L!“, sagte sie stolz. „Melissa war einfach super, sie ist absolut traumhaft gegangen. Natürlich war Molly mit dabei“, sprudelte sie heraus. „Ich hab ein Mädchen gefunden, die die Kleine für mich am Dressurplatz gehalten hat. Und stell dir vor, mein Vater hat gesagt, wenn ich so weitermache und mich auf Turnieren bewähre, kauft er mir vielleicht doch ein eigenes Pferd!“
Sabine wusste nicht, was sie sagen sollte. Einerseits bewunderte und beneidete sie Katrin um ihren Erfolg, andererseits wusste sie nur zu gut, unter wie viel Stress die Turniermädchen oft standen. Und noch schlimmer: ihre Pferde. „Wenn du Schleifen mit nach Hause bringst, kauft er dir ein Pferd“, sagte sie leise. „Aber was ist, wenn du ein paarmal nicht platziert wirst? Verkauft er das Pferd dann wieder? Manche Leute machen das. Wir wollten nie so sein, weißt du das nicht mehr?“
Katrin starrte ihre Freundin an. „Da war gestern ein Mädchen auf dem Turnier, die weinte, weil sie nicht platziert war, und zwar genau deshalb. Sie brauchte die Platzierung, damit sie ihr Pferd behalten durfte. Das ist doch ätzend. So was würde mein Vater nie machen“, fügte sie schnell hinzu, aber es klang nicht sehr überzeugt.
Sabine sah sich im Stall um. An Troubadours Box hing auch eine neue Schleife.
„Franz ist mit ihm Zweiter geworden“, erklärte Katrin. Sie erzählte, dass der Besitzer des Pferdes ganz begeistert von Franz sei.
„Na ja“, Sabine zuckte die Schultern. Sie wollte nichts mehr sagen. „Findest du nicht, wir sollten den Stall für Cornelias Ankunft schmücken? Wir könnten ihr ein Willkommensschild malen!“
„O ja, das wäre toll!“
Sabine ging ins Büro und holte von ihrer Mutter ein großes Stück Pappe, Papier und Filzstifte.
Auch Marei und Franz beteiligten sich an der Überraschung für Cornelia. Nach einer halben Stunde prangte das bunte Schild im Stall über den Boxen. Herzlich willkommen, stand da in großen roten Buchstaben. Den Rand hatten sie gemeinsam bemalt. Sabine hatte Wolkenmähne mit ihrem Fohlen Stella gemalt, Marei natürlich ihr Lieblingspferd Sternchen, Katrin Melissa und Molly und Franz hatten sich selbst als kühnen Springreiter abgebildet.
„Das ist ja mal wieder typisch“, sagte Marei. „An deinem Bild fehlen bloß noch die Sporen, damit Cornelia gleich weiß, was hier los ist!“
„Bist ja nur neidisch, weil du keine anziehen darfst!“, sagte Franz barsch. „Aber bitte, wenn du meinst, ich kann auch Sporen dazu malen!“ Schon griff er einen Stift und zeichnete sich Sporen an die Stiefel.
„Blöder geht’s nicht“, war Mareis Kommentar. „Du bist das Letzte!“
„Ach, hört auf“, rief Katrin, die den Streit der Geschwister leid war. „Helft mir lieber, das Schild hier oben anzubringen!“
„Warte noch!“, rief Sabine. Dann malte sie mit einem Rotstift in die rechte obere Ecke des Bildes Kater Leo. Gemeinsam befestigten sie das große Blatt mit Reißnägeln über den Boxen.
„Nun kann sie kommen“, sagte Sabine hoffnungsvoll.
Endlich war es so weit. Cornelia traf am Nachmittag wieder auf dem Ponyhof Kleines Hufeisen ein.
Volker hatte sie vom Münchner Flughafen abgeholt.
Sabine winkte heftig, als sie den Wagen die schmale Straße zum Ponyhof hinauffahren sah.
Stefan stand neben ihr, und Janosch lief dem Wagen aufgeregt bellend entgegen.
Cornelia stieg aus und begrüßte als Erstes ihren Janosch, der wie wild um sie herumsprang. Sie war braun gebrannt, trug Jeans und Cowboystiefel und sah richtig gut aus.
„Kinder, ist es schön, wieder zu Hause zu sein!“, rief sie. „Die Ausbildung war super, aber ich hab euch so vermisst!“
Als Erstes wollte sie ihre Pferde begrüßen.
Sabine und Stefan gingen mit. Auf dem Weg zur Weide kamen sie am Reitplatz vorbei, wo Carola Brückmaier gerade eine Dressurstunde gab.
Cornelia blieb mit einem Ruck stehen. „Was sind denn das für
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