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PopCo

PopCo

Titel: PopCo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scarlett Thomas
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Verzeichnissen normalerweise ziemlich weit oben.
    «Und wir sollen jetzt   … was?», frage ich Dan. «Hinterher noch dableiben?»
    Er zuckt die Achseln. «Ja, ich glaube schon.»
    Wir werden mit Sicherheit gefeuert. Mein Gesicht ist heiß, und mein einer Zeh beginnt ganz fürchterlich zu jucken. In der
     Schule habe ich nie ernsthaft Ärger bekommen, und bei der Arbeit ist mir so etwas überhaupt noch nie passiert. Was habe ich
     bloß angestellt? Mir ist schlecht. Hat das irgendwas mit der Begegnung mit Mac heute Morgen zu tun? Habe ich etwas Falsches
     gesagt?
    Jemand   – Georges’ Assistentin? Ja, sieht fast so aus – kommt aufs Podium und flüstert Mac etwas zu. Er schaut erst auf sein Blatt,
     dann wieder zu ihr und nickt ein paarmal. Sie lachen beide kurz, dann macht Mac erneut das, was ich schon am Morgen an ihm
     beobachtet habe: Er schaltet zurück in den Geschäftsmodus und tritt wieder ans Mikro.
    «Es gibt eine kleine Planänderung», sagt er. «Die Leute von der Liste kommen bitte heute nach dem Abendessen hierher zurück.
     Im Augenblick sind wir etwas hinter unserem Zeitplan, darum möchten wir euch jetzt alle bitten, durch den Haupteingang nach
     draußen zu gehen und euch aus den bereitgestellten Kartons einen Trainingsanzug zu nehmen   … Vielen Dank.»
    Während Mac seine Unterlagen sortiert, tritt Georges’ Assistentin – ich bin mir jetzt ganz sicher, dass sie es sein muss –
     ans Mikrophon. «Vielen Dank, Steve», sagt sie und deutet dabei mit ausgestreckten Armen auf ihn, als wäre er ein Zauberkünstler.
     Alle applaudieren. «Gut, dann nehmt euch jetzt bitte alle einen Trainingsanzug aus den Kartons. Turnschuhe werdet ihr ja wohl
     haben, aber falls doch noch jemand unversorgt sein sollte: Im Umkleideraum der Sporthalle stehen einige wenige Paare zur Verfügung.
     Bitte zieht euch schnell um, wir treffen uns dann wieder vor der Sporthalle, sagen wir, um   …» Sieschaut auf die Uhr. «…   um zehn nach vier. Alles klar? Vielen Dank.»
    Es gibt keine Uhr im Saal. Auf dem Weg nach draußen stupst Dan jemanden an und fragt nach der Uhrzeit. Offenbar ist es schon
     fast vier. «Zehn gottverdammte Minuten», stöhnt der Uhrenbesitzer, um dann, wie alle anderen auch, Teil des vielarmigen Ungetüms
     aus PopCo-Kreativen zu werden, das draußen vor der Tür des Saales weiche Plastikpakete aus Pappkartons fischt.
     
    Ich finde es nicht besonders angenehm, meinen Arm so über den Kopf zu strecken.
    «Und noch ein bisschen weiter. Dehnt euch richtig», kommandiert eine junge Frau, die zum Spieleteam gehört und ein ausgeblichenes
     rosa Sweatshirt trägt. Sie leitet unser Aufwärmtraining. «Und jetzt zur anderen Seite. Gut so.»
    Das letzte Mal habe ich ernsthaft Sport getrieben, als ich noch mit meinem Großvater Cricket spielte, was mindestens zwei,
     wenn nicht sogar drei Jahre her ist. Seither beschränkte sich meine sportliche Betätigung auf ein katastrophales Tennis-Match
     mit Dan (er war viel zu gut für mich, sodass ich den Ball fast nie erwischte, und wenn es mir doch einmal gelang, machte ich
     es trotzdem noch falsch und führte den Schlag mit gestrecktem Ellbogen, so wie beim Cricket) und zwei Runden auf einem Ski-Simulator,
     den wir eine Zeitlang im Büro hatten. Es fühlt sich also reichlich merkwürdig an, hier auf dem Rasen eines Sportplatzes zu
     stehen und sich zu dehnen und zu strecken. Wir sind eine Gruppe von etwa zehn Leuten; weitere, ähnlich große Grüppchen stehen
     überall auf dem Sportplatz verteilt. Bis auf Dan kenne ich niemanden hier. In der Gruppe neben uns entdecke ich den dunkelhaarigen
     Typen vom Mittagessen und seine Begleiterin, die sich beide voll auf ihren Trainingsleiter konzentrieren. Die Gruppe dahinter
     scheintkomplett aus lachenden Menschen zu bestehen, und ich verspüre die plötzliche Sehnsucht, dort dabei zu sein anstatt hier.
    «Okay», ruft die Frau im rosa Sweatshirt, nachdem wir mit dem Aufwärmtraining fertig sind. «Das hier sind unsere ‹Paddel›.»
     Sie hält zwei Teile hoch, die aussehen wie Miniaturversionen von Lacrosse-Schlägern. Meine Großmutter hat vor dem Krieg sehr
     erfolgreich Lacrosse gespielt und mir viel davon erzählt, auch wenn ich es selbst nie gespielt habe. «Man braucht zwei davon»,
     fährt die Frau fort. «So, seht ihr?»
    Sie nimmt einen Schläger in jede Hand. Statt aus Holz und Schnur bestehen sie aus rotem Kunststoff und erinnern mich an die
     Softball-Schläger, die oft in Spiel-Sets für den

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