PopCo
gegen eures schlagen, wenn ihr den Ball gerade viben lasst, damit er rausfällt, oder sie können versuchen,
ihn aus der Luft zu fangen, wenn ihr ihn zwischen euren Paddeln hin- und herwerft oder zu einem Mitspieler passt. Es darf
aber keinen Körperkontakt zwischen den Spielern geben. Wenn ihr also jemanden schubst oder ihm ein Bein stellt, ist das ein
Foul. Außerdem dürft ihr andere Spieler nicht mit dem Paddel schlagen, was allerdings oft schwer zu vermeiden ist, und ihr
dürft nicht gegen die Grundregeln verstoßen.» Sie hat recht schnell gesprochen und holt jetzt tief Luft, als sie fertig ist.«Ich heiße übrigens Rebecca, falls ihr noch irgendwas wissen wollt. Gut … Dann nehmt euch jetzt alle zwei Paddel hier aus der Kiste …»
Es ist längst nicht so leicht, wie es aussieht. Die Bewegungen mit der rechten Hand fühlen sich noch einigermaßen natürlich
an, aber für Rechtshänder wie mich ist es praktisch unmöglich, den Ball mit dem linken Paddel zu fangen und dann auch noch
darin zu behalten. Linkshänder wie Dan haben das umgekehrte Problem. Mit rechts gelingt es mir ganz gut, den Ball viben zu
lassen, aber sobald ich ihn mit dem linken Paddel aufgefangen habe, schaffe ich es nur, ihn für maximal zwei Sekunden so zu
balancieren wie ein Ei beim Eierlaufen, dann fällt er ins Gras. Dan hat seine schwächere Hand bereits aufgegeben: Er wirft
den Ball immer nur mit links hoch, fängt ihn mit links wieder auf und lässt ihn hin und wieder viben. Es sieht gar nicht schlecht
aus, ist nur leider völlig falsch.
Rebecca kommt zu mir herüber.
«Gut», sagt sie ohne echte Überzeugung. «Genau so, beweg ihn mit der rechten Hand. Und jetzt wirf!»
Ich werfe den Ball nach links und fange ihn mit dem Paddel auf, wo er einfach liegen bleibt. Ich bin viel zu ängstlich, vielleicht
auch zu unkoordiniert, um ihn mit dieser Hand viben zu lassen, und halte ihn einfach ein, zwei Sekunden ruhig, ehe ich mit
zitterndem Arm versuche, ihn zurückzuwerfen. Er kommt schon schlecht in die Luft und landet natürlich gleich im Gras. Ehe
ich mit der Hand danach greifen kann, zeigt mir Rebecca, wie man ihn mit dem Paddel aufhebt. «So», sagt sie, beugt sich vor,
und es sieht fast so aus, als würde sie den Ball mit dem Paddel ansaugen. «Dafür musst du aber ziemlich viel Schwung nehmen.
Wenn du zu langsam bist, schiebst du ihn einfach vor dir her und kriegst ihn gar nicht mehr zu fassen.»Ich übe das ein paarmal, dann wendet Rebecca sich jemand anderem zu.
Dan versucht, den Ball mit rechts viben zu lassen. «Das ist ja wie Wichsen mit der falschen Hand», ruft er mir zu.
«Iih!», kann ich gerade noch sagen, da wird die Gruppe schon wieder zusammengerufen.
Obwohl wir alle ziemlich schlecht in diesem Spiel sind, soll es anscheinend ein kleines Turnier geben. Es geht das Gerücht
um, dass auch Mac und Georges mitspielen werden, was alle etwas gruselig finden, und einige jammern, dass wir dadurch nur
wieder überziehen werden und dass dann irgendeine andere Aktion ausfallen muss, die noch vor dem Abendessen geplant war. Wie
sich herausstellt, ist der Sportplatz in zwei halbgroße Spielfelder unterteilt worden, sodass vier Mannschaften gleichzeitig
spielen können.
Unsere Mannschaft besteht aus den Leuten, mit denen wir uns gerade aufgewärmt und Spielzüge geübt haben. Rebecca ist Mannschaftskapitänin.
In wässriges, grapefruitrosiges Sonnenlicht getaucht, hocken wir im Gras, schauen den ersten Spielern zu und sind ein bisschen
nervös, weil wir auch gleich dran sind.
«Weiß eigentlich jemand, welche Positionen wir in diesem komischen Spiel haben?», fragt eine Frau, deren Turnschuhe auffallend
unbenutzt aussehen.
«Nein», antwortet eine andere. Sie hat schwarzes Haar, blaue Augen und türkisfarbenen Lidschatten. «Ich mache mir aber ehrlich
gesagt auch mehr Sorgen wegen diesem Treffen mit Mac. War von euch noch wer auf der Liste?»
Dan und ich wechseln einen Blick. «Wir beide», sagt er zu ihr. Sonst äußert keiner etwas.
Während die anderen über Spielpositionen fachsimpeln, stecken wir die Köpfe zusammen und denken uns Verschwörungstheorien
dazu aus, warum gerade wir auf der Liste waren.Die Schwarzhaarige heißt Esther und arbeitet auch in Battersea, obwohl wir uns noch nie gesehen haben.
«Ich bin meist zum Recherchieren unterwegs», sagt sie und wird ein bisschen rot dabei. «Wenn ich nicht gerade im Rechenzentrum
bin.»
«Was machst du denn
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