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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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mit ihm über das zu reden, was Cameron offensichtlich für ihn fühlte, aber Dominic hatte abgeblockt. Er wollte nicht darüber reden. Er wollte nur, dass der blonde Wirbelwind wieder heil nach Hause kam. David hatte Cameron mal so genannt und irgendwie war die Bezeichnung bei ihm hängengeblieben. Warum, das wusste Dominic auch nicht. Aber es passte, denn er hatte Cameron als Wirbelwind, ständig redend oder lachend und dabei immer ein irgendwie, begeistertes Funkeln in den dunkelgrünen Augen habend, kennengelernt. Und jetzt war der Kerl weg. Seit mittlerweile einer Woche und wie hoch die Chancen waren, einen Vermissten zu finden, der länger als drei Tage verschwunden war, sah man ja ständig in den Nachrichten.
    Die meisten Vermissten tauchten nie wieder oder tot auf. Und eben jene Toten waren oft genug noch ausgeraubt, vergewaltigt, gequält und am Ende eiskalt ermordet worden. Ob Mann oder Frau, da machten die Täter im Allgemeinen keinen Unterschied, und Cameron war mit seinen blonden Locken, den dunkelgrünen Augen und, wie hatte David es mal genannt, dem Engelsgesicht, genau die Sorte von Mensch, der in einer Masse immer herausstach. Cameron fiel auf, weil er schön war und welcher Perverse nahm schon einen versifften Penner, wenn er einen blonden Schönling haben konnte?
    Dominic runzelte die Stirn, als ihm auffiel, wie sehr er gerade damit anfing, sich verrückt zu machen, und das würde Cameron kaum helfen. Ganz egal, wo der im Moment war. Es wurde Zeit, dass er ein wenig aus dem Haus kam und sich eine Runde in der Stadt umsah. Vielleicht hatte irgendjemand ja zufällig einen Fremden gesehen, wenn möglich noch mit blonden Haaren. Einen Versuch war es allemal wert, und für Montana brauchte er eh noch frisches Futter, wie für sich selbst auch einiges an Kleinkram fürs Badezimmer. Und Kerzen, sowie ein paar Packungen Kaminanzünder. Diese Sachen hatte er bei seinem Großeinkauf für den Winter total vergessen und beides war unabdingbar, sollte in den nächsten Wochen wieder der Strom oder im schlimmsten Fall auch der Generator ausfallen.

    Bei Maggie im Geschäft war tote Hose, was wohl dem Wetter und der schon ziemlich späten Uhrzeit gleichermaßen zuzuschreiben war, und so konnte Dominic in Ruhe seinen Einkaufskorb vollmachen, mit Kyle über das Für und Wider von Gasfeuerzeugen diskutieren und am Ende bei Maggie an der Kasse zu fragen, ob sie jemanden gesehen hatte, auf den Camerons Beschreibung passte.
    „Nein, der wäre mir bestimmt aufgefallen“, meinte sie und tippte nebenbei die Preise in die alte Kasse ein. „Der arme Junge. Auf so eine Art ein Kind sterben zu sehen...“ Maggie schüttelte den Kopf. „Das ist ganz furchtbar. Soll ich mich mal ein wenig in der Stadt umhören, ob irgendjemand deinen Freund gesehen hat? Vielleicht hat er sich im Motel eingemietet oder so.“
    Dominic nickte dankbar. „Danke, das wäre wirklich nett von dir. Ich will auch noch etwas herumfahren.“
    Maggie nickte. „Gute Idee. Vielleicht hast du Glück, ich wünsche es dir auf jeden Fall, und ich melde mich, sobald ich etwas höre.“ Sie deutete auf ihn. „Und vergiss' nicht, deine Mütze aufzusetzen. So faszinierend ich deine Glatze auch finde, du holst dir noch den Tod bei dem Wetter.“
    Dominic musste unwillkürlich lachen und tat, was Maggie gefordert hatte, bevor er mit zwei vollen Einkaufstüten nach draußen stapfte und sich wieder auf den Weg machte. Er würde erst bei Franklin in der Videothek vorbeischauen und danach zu Henry gehen. Die Beiden wussten immer, wenn irgendwer Neues in der Stadt war, und wenn sie es nicht wussten, dann der alte Fred oder Charlie. Und zum Diner, um etwas zu essen, wollte er ohnehin. Auch wenn ihm Kochen an sich Spaß machte, heute hatte er einfach keinen Nerv mehr dafür.
    Dominic hatte leider kein Glück, was Cameron betraf. Niemand von den Einheimischen, die sich trotz Kälte und Schnee aus den Häusern getraut hatten, hatte einen Fremden irgendwo in der Stadt gesehen, auf den seine Beschreibung passte. Es war überhaupt kein Neuzugang gesehen worden. Aber alle versprachen ihm, in den nächsten Stunden und Tagen die Augen offen zu halten, und das war für Dominic beruhigend, obwohl wenn er sich gleichzeitig fragte, ob es richtig war, so energisch die Pferde scheuzumachen. Cameron konnte schließlich sonst wo sein. Trotzdem. Er galt offiziell bereits als vermisst, also konnte es nicht schlecht sein, nach ihm Ausschau zu halten, falls er wirklich hier in Cape

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