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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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auftaucht, kann er sich ordentlich was anhören und dafür will ich wach sein.“
    David prustete los und genau das hatte Dominic erreichen wollen. Sein Freund hatte schon genug im Leben durchgemacht, als sich auch noch ständig mit seinen Problemen befassen zu müssen, und wie eben gesagt, sobald Cameron wieder auftauchte, würde sich die gespannte Lage hoffentlich beruhigen. Vorausgesetzt, der blonde Wirbelwind tauchte wieder auf. Aber diesen Gedanken schob Dominic sofort und äußerst energisch beiseite. Solange man keine Leiche fand, war Cameron auch nicht tot. Basta.
    „Schlaf gut, David. Und tu' es auch, sonst beschwere ich mich bei Adrian.“
    „Verräter“, kam zurück, was sie gemeinsam lachen ließ, bevor sie sich verabschiedeten und Dominic aufstand, um zu tun, was er David zuvor gesagt hatte. Nämlich Holz hacken gehen.
    Montana schien mit dem Plan allerdings gar nicht einverstanden zu sein, denn der Kater begann zu fauchen und zu knurren, während er noch dabei war, sich seine Winterjacke anzuziehen, und als Dominic verdutzt zu ihm hinüberging, bemerkte er dann auch das gesträubte Fell. Irgendetwas war hier definitiv im Busch, denn obwohl Dominic keine große Erfahrung mit Katzen hatte, wusste er instinktiv, dass Montana sich bedroht fühlte. Allerdings nicht von ihm, denn sein Kater starrte Richtung Fenster und da begriff er. Irgendjemand war draußen vor seinem Haus und es wäre mit Sicherheit das Klügste gewesen, die Polizei zu rufen. Aber die würden auch nicht schnell genug hier sein, sollte sein ungebetener Gast beschließen, dass es ihm draußen zu kalt war und einbrechen, also konnte er auch gleich selbst nachsehen.
    Dominic ließ alles wie es war und ging zurück in den Flur, denn da hatte er noch kein Licht angemacht. Wer immer draußen stand, er konnte ihm nicht dabei zusehen, wie er lautlos zur Tür schlich, um dann plötzlich das Außenlicht einzuschalten. Im ersten Moment war er zu verdutzt, um zu reagieren, als er erkannte, wer da draußen stand und gerade seine Augen gegen das grelle Licht abschirmte. Im nächsten Moment hatte er schon die Tür aufgerissen, um das zu tun, was er schon seit Tagen wollte.

- 3. Kapitel -

    Mein geliebter Junge,
    lass mich dir heute von deinem Vater erzählen...
    Gavin Masterson. Begnadeter Gitarrenspieler, mit einem Herz für Tiere, der seinen Lebenstraum, ein berühmter Musiker zu werden, aufgab, um dir ein Vater zu sein.
    Das ist die Kurzfassung vom Leben deines Vaters, und würdest du ihn kennen, wie ich es getan habe, wüsstest du, dass dieser Satz alles ist, was man über ihn wissen muss, beziehungsweise, es ist das Wichtigste, was man über ihn wissen sollte, denn dein Vater liebte Musik. Schon lange vor deiner Geburt hat er sie geliebt wie nichts sonst auf der Welt, und selbst als du dann da warst, hat sich daran nichts geändert. Leider kann ich dir nicht sagen, was ihm heute wichtig und vor allem lieb und teuer wäre, denn immerhin haben sich unsere Wege vor langer Zeit getrennt, aber ich kann dir versichern, dass dein Dad dich über alles liebte. Und daran hätte sich auch nie etwas geändert.
    Menschen wie er, die für jene Dinge leben, die sie lieben, waren schon immer etwas ganz Besonderes, Dominic. Man nennt sie ziemlich oft Spinner und Träumer; manchmal auch Verrückte, was auf mich zutrifft, aber dein Vater war niemals ein Spinner und Verrückter. Gavin war ein Künstler. Oh, mit Sicherheit auch ein Träumer, das sind die meisten Künstler, aber daran finde ich nichts Schlechtes, eher das Gegenteil ist der Fall. Träumer gibt es leider viel zu wenige auf dieser Welt. Was ich damit sagen will, ist, dein Vater war einzigartig.
    Ich klinge, als würde ich eine Lobrede über ihn halten, wenn ich meinen letzten Absatz so betrachte, aber ich glaube das wirklich und es zeigt mir gerade wieder einmal, wie sehr Gavin mich damals beeindruckte. Dein Vater hatte Träume, Wünsche und Visionen und er hätte es hinbekommen, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Er hätte hart dafür gearbeitet und gekämpft, um zu bekommen, was er wollte, und auf gewisse Weise hat er das auch. Das klingt jetzt vielleicht merkwürdig, aber ich war immer stolz auf deinen Vater.
    Man kann getrost sagen, dass dein Vater etwas aus seinem Leben gemacht hätte, denn er wäre ein Musiker geworden – sein Traum. Er hätte getan, was er immer tun wollte, wovon er mir vorschwärmte, bis es mir zu beiden Ohren herauskam, sodass ich ihn schließlich damit aufzog, er würde

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