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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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auszuziehen, setzte Dominic allerdings nicht in die Tat um, aus Angst den damit aufzuwecken. Stattdessen wartete er noch ein paar Minuten, um auch sicherzugehen, dass Cameron wirklich weiterschlief, dann löste er sich behutsam von dem Anblick, den der ihm bot, um wieder hinunter ins Wohnzimmer zu gehen. Dort schaltete Dominic erst seinen Laptop ein und verschwand danach in die Küche, um sich Tee zu machen und Caleb oder Noah anzurufen. Da er von beiden keine Telefonnummern hatte, musste er an Camerons Handy gehen, was Dominic zögern ließ, aber er wusste, dass sie sich Sorgen machen würden, wenn er sich nicht meldete, also schob Dominic das schlechte Gewissen beiseite und suchte sich Calebs Nummer aus dem Telefonbuch.
    Statt Caleb nahm jedoch Noah seinen Anruf entgegen, was Dominic kurz stutzen ließ. „Ist alles okay bei euch?“, fragte er dann.
    Noah seufzte leise. „So ziemlich. Caleb ist sauer auf mich, aber dafür kannst du nichts und ich habe damit gerechnet.“
    Dominic nickte verstehend. „Du hast es ihm also erzählt?“
    „Ja“, antwortete Noah ruhig. „Und ich weiß auch, dass ich selbst daran Schuld bin, dass er jetzt wütend ist. Ich kläre das später mit ihm. Sag' mir lieber, wie es Cameron geht.“
    Im ersten Moment wollte Dominic noch einmal nachhaken, doch dann entschied er sich dagegen. Es ging ihn nicht wirklich etwas an und außerdem hatte er, um ehrlich zu sein, momentan auch gar nicht den Nerv dafür, sich neben Cameron auch noch Sorgen um Noah oder Caleb zu machen. „Er hat geschwiegen, sich gewehrt, geweint, geredet und jetzt schläft er“, fasste Dominic daher knapp zusammen, was sich seit ihrer Rückkehr in sein Haus ereignet hatte.
    „Das ist gut. Lass ihn schlafen, das kann er brauchen“, erklärte Noah hörbar nachdenklich und Dominic konnte fast sehen, wie der am anderen Ende der Leitung die Stirn runzelte. Zu einer Nachfrage kam er jedoch nicht. „Dominic, falls ihr Hilfe braucht, ruft mich einfach an, okay? Ich schicke Cameron meine Nummer aufs Handy.“
    „Ihr?“, hakte Dominic nach, obwohl er längst ahnte, was Noah ihm damit sagen wollte.
    „Ich bin Psychologe, Dominic. Ich weiß zwar nicht, was in deinem Kopf vorgeht, aber ich sehe, dass da etwas ist.“
    Er hatte es ja gewusst. „Noah...“
    „Ich werde nicht danach fragen, das verspreche ich“, unterbrach Noah ihn mitten im Satz. „Und das gilt auch für Cameron. Ich biete euch nur an zuzuhören, wenn ihr mit jemandem darüber reden wollt.“
    Damit konnte Dominic leben und Cameron würde es bestimmt genauso sehen. Er nickte nur, bis ihm einfiel, dass Noah das nicht sehen konnte. „In Ordnung. Sag' Caleb, dass Cameron anruft, sobald er soweit ist, okay? Und sag' ihm außerdem, und das gilt für euch beide, dass es vielleicht etwas dauern wird, weil ich vorhabe, ihn mit nach Philadelphia zu nehmen. Wir fliegen zu meiner Familie.“
    „Sollen wir uns derweil um Montana kümmern?“
    Dominic grinste, weil Noah in keinster Weise überrascht schien. „Hast du es geahnt oder gehofft?“
    „Beides“, kam hörbar amüsiert zurück. „Ich bin, was ich bin, und kann nur sehr schwer aus meiner Haut. Und ja, ich finde deine Idee gut, mit ihm wegzufahren, damit ihr etwas Ablenkung bekommt. Dafür sind Familien oder Besuche bei Freunden immer gut geeignet. Also? Sollen wir uns nun um Montana kümmern?“
    „Danke, Noah“, war alles, was ihm dazu einfiel und mehr war auch nicht nötig. Sie sprachen sich noch wegen des Haustürschlüssels ab und Dominic versprach, sich nochmal zu melden, wenn ihre Flugdaten feststanden. Noah wollte sie mit Caleb zum Flughafen zu bringen, damit sie sich wenigstens voneinander verabschieden konnten. Und obwohl Dominic das eigentlich zu viel Nähe war, diskutierte er mit Noah nicht darüber, sondern sagte zu. Eine Autofahrt zum Flughafen von Portland, der einige Kilometer außerhalb der Stadt lag, würde er überleben und Cameron tat es mit Sicherheit gut, sich von Caleb persönlich verabschieden zu können.
    Dominic ging, mitsamt Telefon und dem mittlerweile fertigen Tee in den Händen, ins Wohnzimmer und setzte sich an den Schreibtisch, bevor er David anrief. Adrian und David waren die nächsten auf der Liste, denen er Bescheid sagen musste, danach würde Devin folgen. Und dann würde er es vielleicht sogar noch schaffen, selbst einige Stunden zu schlafen.
    „Hey“, sagte er leise, nachdem am anderen Ende abgenommen worden war. Dominic grinste, weil David etwas Unverständliches

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