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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht böse, aber das wäre ein wenig zu viel im Moment.“
    „Jetzt fange ich doch an, mir Sorgen zu machen.“
    Genau solch eine Antwort hatte Dominic erwartet und gleichzeitig auch befürchtet. Andererseits war es richtig so. Er musste reinen Tisch machen und dazu gehörte ebenfalls, David und Adrian alles zu erzählen. Wirklich alles. „Ich muss euch etwas erzählen“, sagte er daher ruhig. „Stellst du das Telefon bitte auf Lautsprecher, damit Adrian mithören kann?“
    „Okay, ich bin hier“, antwortete der im nächsten Augenblick und Dominic lehnte sich etwas auf seinem Stuhl zurück, um sich die vor Müdigkeit schmerzenden Augen zu reiben. Danach begann er zu reden. So wie er es mit Sicherheit schon vor Monaten hätte tun sollen und wie er es irgendwann möglicherweise mit Noah tun würde. Aber hier und jetzt war ihm einfach nur wichtig, dass David und auch Adrian von ihm persönlich die ganze Wahrheit erfuhren.

    „Wenn du jetzt hier wärst, würde ich dich gegen die nächste Wand klatschen“, war alles, was David sagte, als er zu Ende gesprochen hatte, und das wunderte Dominic nicht im Geringsten.
    Er hatte eine Stunde gebraucht, um den Beiden alles zu erzählen. Angefangen von ihm und Cameron, dessen Zusammenbruch im Schwimmbad heute Nachmittag, seinem Alptraum von heute Morgen und natürlich die ganze vertrackte Geschichte über seine Mutter und sein Leben. Dass David wegen seinem langen Schweigen wütend war, konnte er gut verstehen, aber er hoffte auch gleichzeitig, dass der es ihm nicht allzu lange krumm nehmen würde. Wenn es doch so sein sollte, würde er damit zwar leben müssen, aber Dominic glaubte nicht daran, weil das einfach nicht Davids Art gewesen wäre.
    „Verdammt, Felcon!“, fluchte David plötzlich in seine Überlegung hinein. „Wieso hast du denn nie etwas gesagt? Ich... wir... hätten dir doch geholfen. Tom genauso wie Eve oder ich, oder jetzt Adrian. Wir sind deine Freunde, du sturer Bock.“
    „Trey...“, murmelte Adrian, aber das hielt David nicht zurück.
    „Trey mich nicht an, das hat er verdient.“
    Dominic musste ungewollt grinsen. „David...“
    „Du bist so ein Blödmann, damit du Bescheid weißt. Und dass du immer alles allein regeln musst, ist beizeiten mehr als nur...“
    „Lässt du mich bitte ausreden, bevor du weiter mit mir meckerst? Ich werde dich dann auch nicht mehr unterbrechen“, fuhr er David ins Wort, bevor der vermutlich 'nervig' sagen konnte, und hörte im nächsten Moment durchs Telefon eine Tür laut zuschlagen. „Hast du Adrian in die Flucht geschlagen?“
    „Er ist eine rauchen“, antwortete David hörbar beleidigt.
    Wie bitte? Dominic stutzte irritiert. „Adrian raucht? Seit wann denn das?“
    David schnaubte. „Das heißt übersetzt, er verzieht sich, weil er denkt, ich benehme mich albern, aber zu höflich ist, es zu sagen.“
    Das würde er jetzt besser nicht kommentieren, entschied Dominic. In Streitigkeiten zwischen Eheleuten mischte man sich lieber nicht ein. Das galt im Übrigen vor allem dann, wenn man selbst der Grund für den Streit war. „Was ich eigentlich sagen wollte...“, fing er daher an und stutzte kurz, als ihm auffiel, dass der Tee alle war. Wann hatte er den denn ausgetrunken? Egal. „...es war für mich nie von Belang, daher habe ich nichts gesagt. Devin ist mein kleiner Bruder und meine Eltern sind meine Eltern. Ich habe es nie anders gesehen. Mir wäre auch niemals in den Sinn gekommen, dir davon zu erzählen, wenn Cameron nicht zufällig über diese Briefe gestolpert wäre und damit den Stein ins Rollen gebracht hätte. Ich mache ihm das nicht zum Vorwurf, trotzdem hat er damit alles verändert. Zum Guten wohlgemerkt, was ihn und mich angeht. Ich weiß nicht, warum ich das jetzt unbedingt mit dieser Frau klären will, aber ich muss es tun. Ich muss einfach, verstehst du das?“
    „Ja“, antwortete David schlicht und seufzte im Anschluss daran, bevor er fragte, „Denkst du, dass du damit klarkommen wirst, deine leibliche Mutter zu sehen?“
    Das war eine verdammt gute Frage, auf die er derzeit allerdings keine Antwort hatte. Vielleicht würde er auch nie eine haben, wer konnte das schon sagen? Dominic zuckte innerlich die Schultern. „Ich weiß es nicht. Erstmal muss ich sie finden.“
    „Und wenn deine Eltern nicht wissen, wo sie ist?“, wandte David ein, was Dominic erneut ein, diesmal aber reales, Schulterzucken entlockte.
    „Werde ich deinen Anwalt fragen, ob er sie für mich sucht.“
    David

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